11. Spieltag (Sonntag, 27.10.2019, 15:00 Uhr): SV Adler 09 Niederfischbach- VfB Niederdreisbach

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Früh geführt, dreimal den Ausgleich kassiert, aber dreimal zurückgeschlagen und am Ende erstmals in dieser Saison mit mehr als einem Tor Vorsprung gewonnen: Zweifellos hätte es am Oktoberfestsamstag kaum ein schöneres Ergebnis geben können als das 5:3 im Heimspiel gegen Schönstein vor einer Woche. Die Zuschauer sahen eine Mannschaft, die über die gesamte Spielzeit vollen Einsatz zeigte und sich auch durch die Gegentore nicht verunsichern ließ. „In der Pause habe ich den Jungs gesagt, dass heute die Mannschaft gewinnt, die mehr Herz zeigt“, verriet Trainer Dennis Reder nach dem Spiel. Die VfB-Spieler entschieden nach dem 2:2-Halbzeitstand die zweite Hälfte mit 3:1 für sich und bewiesen somit ihrem Coach, dass sie über ausreichend große Herzen verfügen, um auch Rückschläge wegzustecken. Obwohl das Team durch die Ausfälle der Stammspieler Max Ermert, Stefan Ermert, Dustin Güdelhöfer, Christian Platte, Tim Meyer und Christian Hüsch, der in der Vorwoche das Spiel gegen Alpenrod mit seinen drei Toren noch mitentschieden hatte, arg ersatzgeschwächt antrat, ging es gegen den Favoriten aus Schönstein als verdienter Sieger hervor. Es war ein toller Auftritt in einem packenden Spiel. Die gute Stimmung beim anschließenden Oktoberfest war eindeutig das Verdienst dieser couragiert aufspielenden VfB-Elf.
Mit zwei Heimsiegen in Folge ist der VfB Niederdreisbach also nach zuvor nur einem Punkt aus vier Spielen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Das gilt in Bezug auf Körpersprache und Spielweise, aber natürlich auch in erster Linie in Bezug auf die nackten Zahlen. Neun Tore konnte die Reder-Elf beim 4:3 gegen Alpenrod und beim 5:3 gegen Schönstein verbuchen. Das sind nur zwei Tore weniger als in den acht bisherigen Ligaspielen zusammen. Durch die sechs Heimpunkte hat der VfB den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle geschafft: er ist mit 13 Punkten Neunter, punktgleich mit dem oberen Tabellennachbarn Betzdorf und nur einen Punkt hinter der SG Gebhardshainer Land auf Platz 7. Zwar ist durch die Siege der SG Daaden (12., 9 Punkte) und des VfL Hamm (13., 7 Punkte) der Vorsprung auf den Relegations- und den ersten Abstiegsplatz nicht größer geworden, doch es geht voran im Paradiesdorf.
Im Otterbachtal sieht das momentan anders aus. Unsere Freunde vom SV Adler Niederfischbach waren als zweifacher Vizemeister der Meisterschaftsfavorit schlechthin, zumal sie sich im Sommer gut verstärkt hatten. Nach einem Traumstart mit neun Punkten und 8:1 Toren aus den ersten drei Spielen schien es, als habe unser nächster Gegner diese Rolle zu Recht inne. Seither läuft es aber nicht mehr so richtig für Niederfischbach. Einer überraschenden Niederlage in Betzdorf folgten zwar noch Siege gegen Westerburg II und Herdorf, doch in den letzten drei Wochen gab es drei Niederlagen. Schon vor dem 0:1 in Alpenrod am vergangenen Sonntag sprach Adler-Trainer Marco John im Gespräch mit der Rhein-Zeitung von einer Krise (RZ vom 19.10.19). Diese dürfte sich durch diese knappe Niederlage noch einmal verschärft haben, denn mittlerweile sind die Adler auf Platz 5 heruntergepurzelt und haben schon eine Lücke von sieben Punkten auf Spitzenreiter Friesenhagen reißen lassen müssen.
Woran es derzeit bei Niederfischbach hapert, ist nicht so einfach auszumachen. Jedenfalls wollte John in der RZ-Berichterstattung den ausbleibenden Erfolg ganz bewusst nicht auf Spielerausfälle schieben. An der Defensive liegt es jedenfalls nicht, denn mit nur 17 Gegentoren stellt man die zweitbeste Abwehr der Liga. Selbst traf Niederfischbach jedoch nur einmal häufiger als Niederdreisbach, wodurch der SV Adler fast unglaubliche 16 Tore weniger auf dem Konto hat als das Spitzentrio aus Friesenhagen, Alpenrod und Berod/Lautzert (je 37 Tore).
Ob es noch andere Gründe für die Misere gibt? Die Rhein-Zeitung jedenfalls resümierte nach dem Spitzenspiel in Alpenrod am letzten Wochenende, dass „sich die Hausherren verdientermaßen durch[gesetzt]“ hätten und bei ihnen „der Wille zum Sieg […] deutlicher ausgeprägt“ gewesen sei als bei Niederfischbach (RZ vom 21.10.19). In der heimischen Wurth-Arena gegen den VfB Niederdreisbach wird der Vizemeister ganz sicher topmotiviert zu Werke gehen. Eine erneute Heimniederlage gegen einen Kleinen der Liga wie zuletzt gegen Guckheim darf sich Niederfischbach nicht erlauben. Deshalb wird es auch nicht weiter verwundern, dass Niederfischbachs Trainer Marco John es sich nicht entgehen ließ, dem vorgezogenen Niederdreisbacher Heimspiel gegen Schönstein beizuwohnen und sich ein frisches Bild von seinem nächsten Gegner zu machen. Man kennt sich ohnehin aus nun schon acht gemeinsamen Jahren in der Kreisliga A. Aktuelle Eindrücke sind aber wohl unersetzlich.


Niederfischbachs Trainer Marco John (im Hintergrund rechts) machte sich am vergangenen Samstag Notizen zum Niederdreisbacher 5:3-Heimsieg gegen Schönstein. (Foto: Thorsten Buchner)

Was den Einheimischen Mut machen dürfte: In der Liga wurden in der vergangenen Saison bei dieser Paarung die Kräfteverhältnisse deutlich. Niederfischbach gewann das Hinspiel im August 2018 deutlich mit 5:1 und legte beim 6:2 im November 2018 auswärts ebenso souverän nach. Diese Ergebnisse haben selbstverständlich eine wesentlich größere Aussagekraft als das Resultat des bislang letzten Duells, denn beim 1:1-Remis in der Wurth-Arena im Februar 2019 handelte es sich lediglich um ein Testspiel, bei dem der VfB zudem durch Christian Plattes Treffer in der letzten Spielminute nur äußerst knapp zum Ausgleich kam. In Anbetracht der letzten Ligaspiele geht Niederdreisbach trotz Niederfischbachs jüngster Erfolglosigkeit als klarer Außenseiter in die Partie. Sollte Dennis Reders Team am Sonntag ebenso beherzt auftreten wie am letzten Samstag gegen Schönstein, ist aber unabhängig vom verfügbaren Spielerpersonal doch eine Überraschung möglich.

Die weiteren Spiele des elften Spieltags beginnen eine halbe Stunde früher als Niederdreisbachs Auftritt in Niederfischbach. Schlusslicht Westerburg II (14., 5 Punkte) holte aus den letzten beiden Heimspielen vier Zähler und muss nun auch auswärts punkten, um  den Anschluss herzustellen. Die Bezirksligareserve reist zur SG 06 Betzdorf (8., 13 Punkte). Der VfL Hamm ist immer noch Vorletzter, befindet sich aber eindeutig im Aufwind. Dem Sieg im Ligaspiel gegen Betzdorf folgte am Mittwochabend ein sensationeller Pokalerfolg gegen Friesenhagen. Insofern dürfte der VfL mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen zu den Sportfreunden Schönstein (6., 15 Punkte) reisen, deren Kader bekanntlich mit ehemaligen Hämmchern gespickt ist. Daaden gewann die letzten beiden Ligaspiele und kann nun den Relegationsplatz verlassen, muss dafür aber bei Primus Friesenhagen (1., 25 Punkte) bestehen. Anders als bei Daaden zeigt die Formkurve bei Alsdorf/Kirchen (11., 10 Punkte) nach unten. Nach drei  Niederlagen muss die Caglayan-Elf unbedingt gewinnen, wenn Tabellennachbar Guckheim (10., 12 Punkte) nach Kirchen reist. Die SG Gebhardshainer Land (7., 14 Punkte) erwartet die SG Herdorf (4., 18 Punkte). Im Topspiel der Woche stehen sich der Zweite und der Dritte gegenüber, wenn Berod/Lautzert (3., 19 Punkte) Alpenrod (2., 24 Punkte) empfängt.

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