12. Spieltag (Sonntag, 26.10.2025, 14 Uhr): VfB Niederdreisbach - SSV Weyerbusch
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Zwei Spieltage vor Ende der Hinrunde ist die Bilanz des VfB Niederdreisbach nach der knappen Niederlage in Alpenrod nahezu ausgeglichen: Bei einem Unentschieden stehen fünf Siegen ebenso viele Niederlagen gegenüber. Nur die Tordifferenz ist mit -3 leicht negativ. Folglich liegt der VfB mit seinen 16 Punkten im Mittelfeld der Tabelle, genauer gesagt: gerade so in der oberen Tabellenhälfte. Schon seit dem Sieg in Hamm hat die Schnell-Elf mehr Hinrundenpunkte geholt als in der Vorsaison. Jetzt fehlt aus den nächsten beiden Spielen noch mindestens ein Sieg, um zur Saisonmitte sicher zur besseren Hälfte der Liga zu gehören.
Man würde diesen Sieg natürlich gerne schon im nächsten Heimspiel holen. Der Gegner in diesem Spiel hat es aber noch einmal in sich. Der SSV Weyerbusch liegt mit 22 Punkten aus elf Spielen nicht nur satte sechs Punkte und drei Plätze vor uns, sondern ist auch der mit Abstand beste Aufsteiger: Der Vorsprung auf die Mitaufsteiger aus dem Gebhardshainer Land und aus Atzelgift beträgt zehn bzw. 17 Punkte – diese beiden Mannschaften haben zusammen fünf Punkte weniger geholt als Weyerbusch allein.
Der SSV ist eben als A-Liga-Rückkehrer kein Abstiegskandidat, sondern ein Anwärter auf den Durchmarsch in die Bezirksliga: Nur zwei Punkte trennen ihn vom Relegationsplatz. Weyerbusch könnte also zum ersten direkten Aufsteiger aus der Kreisliga B in die Bezirksliga werden, seit dieses Kunststück dem SV Malberg als letztem Team aus unserem Fußballkreis vor 33 Jahren gelang. Für Weyerbusch wäre es die Rückkehr in die Bezirksliga nach exakt zwanzig Jahren.
Dass der Verein aus dem Raiffeisen-Dorf vor der Saison lediglich vom Klassenerhalt sprach (siehe Tempo, Tore, Titeljagd vom 1.8.25) scheint in Anbetracht des bisherigen Saisonverlaufs und der Stärke des Teams jedenfalls ein extremes Understatement gewesen zu sein. Schließlich gab es aus dem Aufstiegskader keinen einzigen Abgang an andere Vereine zu verzeichnen, das Team wurde dagegen weiter verstärkt. Es sollte sich diesbezüglich mittlerweile in der lokalen Fußballszene herumgesprochen haben, dass der Königstransfer der neue spielende Co-Trainer ist: Leonardo dos Santos kam vom FV Bonn-Endenich aus der Mittelrheinliga, die unserer Oberliga entspricht. In der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar sammelte er mit Karbach Erfahrung. Bis zur U19 spielte dos Santos zuvor sogar in der Jugend des aktuellen spanischen Erstligisten RCD Mallorca.
So ist es nicht weiter überraschend, dass der neue Co-Trainer mit neun Treffern in der ligaweiten Torjägerliste ganz weit oben steht; nur drei Spieler trafen bisher häufiger. Mit Marco Simonis kann Weyerbusch bekanntlich ein zweites Stürmer-Ass vorweisen, das auch immerhin bereits achtmal traf. Schon in der Abstiegssaison 22/23 hatte sich Simonis in der Kreisliga A zielsicher gezeigt und starke zwanzig Tore erzielt, darunter ein unvergesslicher Sechserpack gegen Rennerod. Im ersten B-Liga-Jahr wurde er mit 37 Toren überlegener Torschützenkönig. Torschützenkönig wurde er erneut letzte Saison, wenn auch mit „nur“ 28 Toren (was daran lieg, dass in der neuen Staffel vier Spiele weniger gespielt wurden), und war somit ein entscheidender Faktor beim Aufstieg. Dass dieser Aufstieg lediglich als Vizemeister über die Quotientenregel gelang, dürfte im Nachhinein niemanden in Weyerbusch stören.
Der VfB Niederdreisbach wird insgesamt auf eine Mannschaft treffen, die insgesamt nicht mehr viel mit der zu tun hat, mit der der SSV Weyerbusch sein letzten Gastspiel bei uns gab. Damals, im August 2022 ging Weyerbusch am ersten Spieltag der Spielzeit, die schließlich mit ihrem Abstieg und unserer Rekord-Saison enden sollte, mit 0:7 im Paradiesdorf baden. Manch ein Weyerbuscher wird im August 2025 dann allerdings ein Déjà-vu gehabt haben, denn der Auftakt nach dem Aufstieg ging vor zweieinhalb Monaten noch schlimmer in die Hose als der Auftakt vor drei Jahren: In Rennerod ging der SSV sogar mit 0:8 unter. Doch schon in der darauffolgenden Woche zeigte die Bischoff-Elf gegen den Quasi-Meister Wissen II durch einen 4:0-Heimsieg ihr wahres Leistungsvermögen. Vom desaströsen Saisonbeginn ließen sich also weder Mannschaft noch Trainer verunsichern. Warum auch: SSV und Coach Stefan Bischoff arbeiten schließlich schon seit der Winterpause der Abstiegssaison zusammen. Man blieb sich auch eine Liga tiefer treu und konnte so zwei Jahre später gemeinsam den Weg zurück ins Kreisliga-Oberhaus finden. Dort kann mit etwas Glück sogar noch nach mehr gestrebt werden. Zunächst strebt Weyerbusch aber nach Wiedergutmachung für das 0:7 beim letzten Besuch in Niederdreisbach. Unser VfB möchte sich dagegen gerne wieder gegen den SSV behaupten, auch wenn das bei der enormen Stärke des Gegners eine äußerst schwierige Aufgabe wird.

Nach dem grandiosen 7:0 im Hinspiel gewann der VfB gegen den SSV auch das Rückspiel der Saison 22/23, von dem dieses Bild stammt. Dieses 4:2 im November 2022 war das bislang letzte Aufeinandertreffen. (Foto: Thorsten Buchner)
Ganz gleich, wie unser Spiel gegen Weyerbusch endet, wird sich für uns tabellarisch an diesem Sonntag nicht viel tun. Niemand kann uns von hinten überholen, während wir lediglich durch einen Sieg nach oben klettern könnten, und dann auch nur, falls Niederfischbach (6., 18 Punkte) im Mittelfeldduell bei der SG Gebhardshainer Land (9., 12 Punkte) verliert. Ganz unten dürfte unser letzter verbleibender Hinrundengegner Atzelgift (14., 5 Punkte) bei der SG Wallmenroth (3., 22 Punkte) chancenlos sein. Schönstein (13., 8 Punkte) erwartet Altenkirchen (10., 10 Punkte) zu einem Duell in der Gefahrenzone. Die SG Hammer Land (12., 9 Punkte) könnte ihren Abstiegsplatz an Gastgeber Wissen II (11., 10 Punkte) abgeben. Mittelhof (8., 12 Punkte) reist zum gefühlten Tabellenführer Rennerod (2., 24 Punkte), der drei Punkte Rückstand auf Platz 1, aber auch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat und auch über die beste Tordifferenz verfügt. Weitefeld (1., 27 Punkte) muss deshalb unbedingt gewinnen, was im Heimspiel gegen Alpenrod (5., 21 Punkte) aber schwierig wird.