11. Spieltag (Freitag, 21.10.2016, 19:30 Uhr): SSV Almersbach-Fluterschen - VfB Niederdreisbach

 1:4 VfBLogo50x50


Wie schon in der Vorwoche begann der Spieltag aus Niederdreisbacher Sicht ungünstig: Die SG Alpenrod konnte Mitte der Woche überraschend drei Punkte in Lautzert einfahren. Noch vor seinen Konkurrenten konnte der VfB durch einen Erfolg zurückschlagen und so den Aufwärtstrend bestätigen. Nach der zuletzt kritisierten Torflaute setzte es nach dem Dreierpack gegen Herdorf nun sogar vier Tore gegen Almersbach.
Die erste Szene des Spiels war allerdings eine unglückliche. Direkt nach dem Anstoß prallten Max Ermert und SSV-Kapitän und Toptorjäger Christian Nöller bei einem Luftduell aneinander. Beide blieben zunächst liegen und der Schiedrichter musste das Spiel für eine Viertelstunde unterbrechen. Während der Niederdreisbacher weitermachen konnte, musste Nöller mit dem Krankenwagen abtransportiert ausgewechselt und ärztlich untersucht werden. Wir wünschen von dieser Stelle aus alles Gute!
Nach Wiederanpfiff entwickelte sich früh ein Übergewicht für den VfB. Aufgrund vieler Ausfälle hatte Christian Hensel seiner Truppe aufgetragen, kompakt zu verteidigen und den Gegner mit Kontern zu ärgern. Diese Taktik ging auf und der VfB hatte viele Räume mit guten Annäherungen durch Schnell (23.), Kober (26.) und Stefan Lenz (30.). In der 32. Spielminute fiel dann die zu diesem Zeitpunkt schon verdiente Führung durch Stefan Lenz nach einem Zuspiel von Stefan Ermert.
Zehn Minuten später wurde Knautz im Strafraum von seinem Gegenspieler gehalten. Folgerichtig gab es Elfmeter für den VfB. Bei Heiko Schnells Schuss ahnte der Torwart allerdings die Ecke (43.). Bei seiner nächsten Chance entlud sich der Frust über die vergebene Möglichkeit allerdings in einem unhaltbaren Hammer aus kurzer Entfernung, Schnell traf zum 2:0 (45.+11, Vorlage: Stefan Lenz). Gleichzeitig biss sich Almersbach an der VfB-Abwehr die Zähne aus und war überwiegend bei Standards und Fernschüssen zu sehen. Die besten Gelegenheiten vereitelte allerdings der Pfosten (45.+9) oder ein starker Tim Schumacher (45.+16). So ging es mit der Zwei-Tore-Führung in die Pause.
Zurück aus der Kabine merkte man den Gastgebern an, dass sie die 3 Punkte zu Hause behalten wollten. Die stärkste Phase des SSV wurde allerdings von Patrick Kober nach einer schönen Kombination bis in den Strafraum beendet. Während der Ball im Netz zappelte und die VfB-Fans schon das 3:0 bejubelten, entschied der Schiedsrichter allerdings auf Abseits (55.).
Almersbach verlegte sich wieder auf Schüsse aus der Entfernung, diesmal aber mit Erfolg: Artur Buchholz' Freistoß wurde von der Mauer unhaltbar abgefälscht (59.). Der VfB zeigte sich allerdings unbeeindruckt. Nach mehreren guten Chancen wurde der gut aufgelegte Konstatin Knautz in der 66. Minute belohnt. Er verwandelte einen Freistoß mit dem Kopf zum 3:1 (66.). Da der SSV weiterhin zu ideenlos im Angriff auftrat, war das die Vorentscheidung. Die Abwehr um Kapitän Simon Lenz stand sicher. Kurz vor Ende markierte Heiko Schnell nach einem weiteren Konter den 4:1-Endstand.

Die Vorzeichen standen nicht gut vor dem Flutlichtspiel beim Tabellenletzten, zu dem durch viele Verletzungen nur ein kleiner Teil der Mannschaft anreisen konnte. (Selbst Torwart Wirfs musste auf dem Feld aushelfen!) Dieser ist allerdings eng zusammengerückt und hat durch eine geschlossene Leistung drei weitere Punkte eingefahren. Mit dieser Einstellung und dem wiederentdeckten Torinstinkt kann man sich in der nächsten Woche mit einem Sieg gegen Berod etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen.

 

Aufstellung: Schumacher, Simon Lenz, M. Ermert, Maximilian, Stefan Ermert, Stefan Lenz (Zöllner, 75.), Kober (Trapp, 80.), Schnell, Knautz (Wirfs, 90.), Höfer, Grimm

Torfolge: 0:1 Stefan Lenz (32.), 0:2 Heiko Schnell (45.+11), 1:2 (59.), 1:3 Konstantin Knautz (66.), 1:4 Heiko Schnell (89.)


 


Vor dem Spiel in Almersbach am Freitagabend stellte sich Christian Nöller, der Kapitän des SSV, für ein Interview zur Verfügung und sprach über die Lage in Verein und Liga.


Foto: Marcel Alhäuser

VfB: Mit acht Punkten Vorsprung auf Vizemeister Steineroth und 102 erzielten Toren wurde der SSV Almersbach in der vergangenen Saison souveräner Meister der Kreisliga B2. Anfang August konnte der Aufsteiger dann mit einem sensationellen 7:5 den Bezirksligisten Hamm aus dem Rheinlandpokal werfen. In der Kreisliga A liegt der SSV, der eigentlich einen Platz im gesicherten Mittelfeld angepeilt hat, allerdings mit nur sechs Punkten am Tabellenende. Warum fällt die Eingewöhnung in das Kreisligaoberhaus so viel schwieriger, als erwartet?
Nöller: Die momentane Situation ist eine absolut neue für uns. Die letzten beiden Jahre sind durchweg positiv gelaufen und wir haben kaum ein Spiel verloren. Das ist nun anders, da auch die Qualität der Mannschaften in der A-Klasse eine völlig andere ist. Dazu kommt, dass wir im Sommer herbe Abgänge verzeichnen mussten. Allein drei absolute Stammspieler haben uns verlassen. Des Weiteren kommt das Verletzungspech hinzu und das Glück fehlt eben auch, wenn man unten in der Tabelle steht. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir da raus kommen und wir die Klasse halten werden.

VfB: Coach Semjon Brückmann nahm bereits im ersten Saisondrittel seinen Hut; für ihn übernahm Steffen Staats. War der Rücktritt des Aufstiegstrainers die richtige Entscheidung?
Nöller: Ob das die richtige Entscheidung war, kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten. Semjon Brückmann hat hervorragende Arbeit geleistet, im Zusammenspiel mit Steffen Staats, und hat maßgeblichen Anteil an dem Erfolg, den wir die letzten beiden Jahre hatten. Der Rücktritt kam für uns alle sehr überraschend und war einzig und allein eine Entscheidung von Semjon Brückmann. Er war überzeugt, der Mannschaft nicht mehr weiterhelfen zu können und hat somit an Steffen Staats übergeben. Dies war für uns keine große Umgewöhnung, da Steffen eh schon die ganze Zeit dabei war. Er macht einen klasse Job. Semjon Brückmann bleibt dem Verein ja auch weiter als Spieler erhalten, kuriert nur aktuell seine Verletzung aus.

VfB: Am 4. Spieltag der Saison 2012/2013 trafst du beim 4:2 des VfB Wissen doppelt gegen den damaligen Aufsteiger aus Niederdreisbach. Danach ging es für dich zurück zu deinem Heimatverein Almersbach, mit dem du nun den Durchmarsch aus der C- in die A-Klasse geschafft hast. Hand auf’s Herz: Macht Aufstiegskampf mit einem Spitzenteam nicht mehr Spaß als Abstiegskampf mit einem kleinen Verein wie dem SSV?
Nöller: Die Zeit in Wissen war eine tolle Zeit. Ich habe ja bereits in der Jugend für ein Jahr in Wissen gespielt, bevor ich nach Eisbachtal gewechselt bin. Die Entscheidung, zu meinem Heimatverein zurück zu gehen, hatte auch ganz einfach berufliche Gründe. Irgendwann muss man andere Prioritäten setzen und der Job geht nun mal vor. Abstiegskampf an sich macht, denke ich, niemandem Spaß, aber das kann man sich nicht aussuchen. Die Situation ist, wie sie ist, und wir werden alles geben, die Klasse zu halten. Die A-Klasse mit Almersbach zu halten ist mit Sicherheit ein genau so großer Erfolg wie das Aufstiegsrennen mit einem größeren Verein. Wobei ich anmerken möchte, dass wir in den letzten beiden Jahren aufgestiegen sind und den Kreispokal gewonnen haben. Somit ist die gesamte Zeit in Almersbach absolut positiv zu sehen.

VfB: In der Saison 2014/2015, die mit eurem Aufstieg in die B-Klasse endete, hattest du nach allen 26 Spieltagen 42 Tore auf dem Konto; dein Teamkollege Roberto Roma, der im Jahr zuvor für Neitersen II bereits 32 Treffer erzielt hatte, traf 35 Mal ins Schwarze. Habt ihr euch in dieser Liga nicht unterfordert gefühlt?
Nöller: Roberto ist ein super Fußballer, mit dem ich gerne zusammen spiele. „Unterfordert“ kann man nicht sagen: es hat einfach Spaß gemacht und an den Toren, die man schießt, sind ja auch einige andere Spieler maßgeblich beteiligt. Ohne das Kollektiv sieht ein Stürmer auch nicht immer gut aus. Wir haben im Allgemeinen in der angesprochenen Saison ja 160 Tore geschossen, sodass auch noch andere einige Tore auf ihrem Konto hatten!

VfB: Zurück zur aktuellen Spielzeit: Wo landen Almersbach und Niederdreisbach am Saisonende und wer steigt ab?
Nöller: Unser Ziel ist es, nicht abzusteigen, ebenso wie es das Ziel von Niederdreisbach sein wird nach der letzten Saison. Was am Ende dabei raus kommt, wird man sehen. Es sind einige Vereine auf Augenhöhe und der längere Atem wird sich durchsetzen.

VfB: Interessiert dich der Aufstiegskampf? Wer wird Meister?
Nöller: Mein Favorit für die Meisterschaft ist Wallmenroth.

VfB: Zum Abschluss möchten wir natürlich wissen: Wen siehst du im Duell zwischen SSV und VfB als Favoriten und wie endet das Spiel?
Nöller: Wir spielen zu Hause und Heimspiele sind in der Regel unsere Stärke. Favorit ist Niederdreisbach und das kann nicht anders sein, da wir auf dem letzten Platz stehen. Wir werden allerdings alles geben, um die drei Punkte bei uns zu behalten. Vielen Dank.

Im Anschluss an das Interview werfen wir noch einen Blick auf die anderen Partien des 11. Spieltags. Bereits am Mittwoch kann sich Lautzert (3., 20 Punkte) durch einen Heimsieg gegen Alpenrod (8., 13 Punkte) zumindest vorübergehend auf Platz eins schieben. Alle weiteren Spiele finden am Sonntag statt. Wallmenroth (1., 22 Punkte) hat gute Aussichten, gegen Herschbach (11., 11 Punkte) die Tabellenführung zu verteidigen. Meudt (2., 20 Punkte) muss gegen Stockum-Püschen (5., 15 Punkte) die überraschende Derbyniederlage gegen Herschbach vergessen lassen. Im Mittelfeld duellieren sich Niederfischbach (9., 13 Punkte) und Weyerbusch (7., 14 Punkte). Alsdorf (4., 16 Punkte) kann seine Aufholjagd bei Berod/Wahlrod (12., 11 Punkte) fortsetzen. Ein brisantes Lokalduell gibt es bei der SG Herdorf (13., 9 Punkte), die Daaden (6., 14 Punkte) erwartet.

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