8. Spieltag (Sonntag, 1.10.2023, 15 Uhr): SG Spfr./DJK Herdorf - VfB Niederdreisbach

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Die Serie ist gerissen: Nach 15 Ligaspielen, in denen es immer mindestens einen Punkt gab, verlor der VfB Niederdreisbach letzten Freitag in Gebhardshain und verpasste somit die Chance, zumindest vorübergehend auf Platz 1 zu springen. Trotz der ersten Niederlage ist der VfB mit seinen 14 Punkten aber immer noch hervorragender Dritter. Bei einer achtzigminütigen Unterzahl war auch mit großem Einsatz nicht mehr drin. Die Mannschaft von Dennis Reder hat alles gegeben und zu zehnt bis zum Ende einen Punktgewinn im Auge behalten, weshalb man auch der Aussage des gegnerischen Trainers, sein Team hätte „einen Tick mehr den Willen“ gehabt (RZ vom 26.9.23) so sicherlich nicht zustimmen kann.
Es bleibt jedoch dabei, dass mit der Niederlage gegen die SG Gebhardshainer Land die eigene Serie endete, während der Gegner den ersten Saisonsieg feiern durfte. Das sollte Warnung genug sein, denn diese Woche sind die Vorzeichen ähnlich. Es geht direkt wieder auf eine kurze Auswärtsfahrt und wieder wartet der Gastgeber auf seinen ersten Saisonsieg. Dabei hatte die SG Herdorf (15., 1 Punkt) sicherlich im Sommer nicht mit einem derart schwachen ersten Saisonviertel gerechnet. Die aktuellen Ergebnisse sind ein klarer Rückschritt gegenüber der vorherigen Entwicklung, denn in der Rückrundentabelle der Saison 22/23 hatte das Team aus dem Städtchen schließlich einen ordentlichen neunten Platz belegt. Auf dem vorletzten Platz, den die SG schon zur Saisonmitte eingenommen hatte, stand sie am Saisonende zwar noch immer, doch ein Sieg im Entscheidungsspiel gegen Weyerbusch brachte den Klassenerhalt und machte Mut für die neue Saison.
In Niederdreisbach freute man sich durchaus auch über diesen Klassenerhalt, denn so kann es zum Glück auch in der neuen Spielzeit zu zwei spannenden Verbandsgemeinde-Derbys gegen einen langjährigen Ligakonkurrenten kommen, während der gemeinsame Rivale aus Daaden im zweiten Jahr die B-Klasse seine sportliche Heimat nennen muss. Wie spannend es bei diesen Derbys bisweilen zugeht, konnte man beim letzten Duell im April sehen. Der VfB war über die gesamte Spieldauer betrachtet das bessere Team, musste aber bis zum Abpfiff darum bangen, wirklich alle drei Punkte aus dem Hellertal zu entführen. In beiden Halbzeiten traf Niederdreisbach früh: kurz nach dem Anpfiff Kapitän Stefan Ermert und nach der Pause Julian Harnischmacher. Doch gleich dreimal keimte bei den Heimfans nach Anschlusstreffern große Hoffnung auf: zwischenzeitlich stand es 1:2 und 2:3, am Ende dann 3:4 aus Sicht der Heimelf. Nur weil sich erneut Stefan Ermert sowie Lukas Fries noch in die Torschützenliste eintragen konnten, feierte die Reder-Elf den dritten Auswärtssieg der Saison. Einen ähnlichen Spielverlauf könnte man sich auch gerne für das 21. Derby zwischen SG und VfB wünschen, also wieder ein Spektakel mit besserem Ende für Niederdreisbach.


Zweifacher Torschütze beim letzten Spiel in Herdorf: Kapitän Stefan Ermert (Foto: Thorsten Buchner)

Pierre Zeitz wird aber sicherlich etwas dagegen haben, denn drei Tore kassiert er selten und ungern. Nach sieben Spielen hat er momentan erst acht Gegentore zugelassen. Das ist Liga-Bestwert. Auch der Angriff braucht sich nicht zu verstecken. Lukas Fries ist zum Beispiel richtig gut in Form. In den letzten vier Spielen traf er viermal. Christian Hüsch und Niklas Bender waren diese Saison sogar schon je einmal häufiger erfolgreich. Damit haben die beiden gemeinsam mehr Tore erzielt als das gesamte Herdorfer Team, das mit nur neun Toren offensiv ligaweit am ungefährlichsten war. Dass die SG auch die drittschlechteste Abwehr stellt und im Schnitt mehr als drei Gegentore pro Spiel hinnehmen musste, macht die Gesamtsituation noch schwieriger. Nach dem überraschenden Punktgewinn am ersten Spieltag in Betzdorf, der durchaus aufhorchen ließ und zeigte, was in der Mannschaft steckt, gab es ausschließlich Niederlagen.
Dass sich der SG-Vorstand in dieser Situation für einen Trainerwechsel entschieden hat, war also ganz bestimmt nichts Ungewöhnliches. Der auf den Herdorfer Trainerposten zurückgekehrte Marco John machte sich übrigens schon vor der offiziellen Bekanntgabe des Wechsels beim letzten Niederdreisbacher Heimspiel ein Bild vom VfB, was sehr praktisch war, weil er dabei neben unserem Team auch die DJK Friesenhagen beobachten konnte, und somit die ersten beiden Gegner in seiner neuen Amtszeit. Missglückt ist sein Start dennoch: In Friesenhagen setzte es am vergangenen Freitag eine 0:5-Niederlage, bei der John bemerkte, dass bei seinen Spielern „das Selbstvertrauen fehlt“ (RZ vom 26.9.23). Der neue Coach sprach nach dem Spiel gegen die DJK davon, dass der Klassenerhalt „ein schwieriges Unterfangen“ werde (ebd.). Dabei dürfte es nicht geholfen haben, dass die Trennung vom bisherigen Coach Benjamin Simon nicht ganz ohne an die Öffentlichkeit gedrungene Störgeräusche vonstattenging. Wie in der Siegener Zeitung zu lesen war, sprach der spielende Co-Trainer Felix Burbach von einem „Alleingang des Vorstandes“, denn er war „sowohl bei der Trainer-Entlassung als auch bei der Trainer-Findung außen vor“, obwohl er weiter als Co-Trainer eingeplant ist. Burbach betonte sogar noch, dass die Trennung von Simon „bei keinem in der Mannschaft auf Begeisterung gestoßen“ sei. Es schien sogar notwendig zu erwähnen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, nämlich dass die ganze Mannschaft mit dem neuen Coach weitermachen wird. Das gilt auch für Burbach selbst, wobei er im Gespräch mit der SZ die vorsichtige Formulierung „vorerst auch als Co-Trainer“ wählte. Es ist also einiges in Bewegung bei der SG Herdorf. Damit es weiterhin zu Lokalduellen wie dem an diesem Sonntag in der Glück-Auf-Kampfbahn kommt, ist zu wünschen, dass die Hellerstädter zur Ruhe kommen und auf den Erfolgsweg zurückkehren – allerdings im besten Fall erst nach unserem Besuch am achten Spieltag.

Eröffnet wird dieser Spieltag am Freitagabend in Rennerod, wenn die SG RESI (10., 7 Punkte) Hundsangen II erwartet. Die Bezirksliga-Reserve ist als Sechster (12 Punkte) weiter ungeschlagen und könnte mit einem Auswärtssieg vorerst an Niederdreisbach vorbeiziehen. Am Samstag kann der neue Zweite Betzdorf (16 Punkte) im Kampf um die Tabellenführung vorlegen. Die SG 06 bestreitet wie der VfB ein verbandsgemeindeinternes Duell, denn die SG Gebhardshainer Land (12., 5 Punkte) ist zu Gast. Gleichzeitig reist Friesenhagen (9., 8 Punkte) zum ehemaligen SG-Partner nach Honigsessen (11., 7 Punkte). Mit Guckheim (13., 4 Punkte) und Lasterbach (5., 13 Punkte) spielen die beiden Teams gegeneinander, die sich letztes Jahr in der Kreisliga B1 ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft lieferten und letztlich beide aufsteigen konnten. Herschbach erwartet die auswärts noch punktlose Mannschaft von Westerburg II (7., 9 Punkte). Niederfischbach (1., 17 Punkte) dürfte Platz 1 beim Vorletzten aus Schönstein (14., 3 Punkte) behaupten. 

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