8. Spieltag (Sonntag, den 30. September 2018, 15:00 Uhr): SG Sportfreunde/DJK Herdorf - VfB Niederdreisbach

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Sowohl der VfB Niederdreisbach als auch die SG Herdorf feiern diese Saison ein Jubiläum. Für den VfB ist es die zehnte Saison, in der man wieder eine eigene Mannschaft ins Rennen schickt, während Sportfreunde und DJK Herdorf im dreißigsten Jahr gemeinsame Sache machen. Zur Saison 1989/90 ging die neue Spielgemeinschaft in der Kreisliga A an den Start, in der sie nach Jahren in der Landesliga zum Ende der Neunziger und immerhin acht Spielzeiten in der Bezirksliga im neuen Jahrtausend nun wieder im fünften Jahr ansässig ist. An die glorreichen Zeiten in den Fünfzigern, als die Sportfreunde sich sechs Jahre lang in der damaligen zweiten Liga hielten, konnte die SG natürlich nie anknüpfen, aber zumindest zementierte sie ihren Status als klare Nummer 1 im Städtchen. Schließlich können Sportfreunde und DJKler im Seniorenbereich stets drei Mannschaften melden, wohingegen es ortsinterne Konkurrenz mittlerweile nicht mehr gibt: Bereits seit 2001 wurde keine Mannschaft des VfL Dermbach mehr gemeldet, für Eintracht Herdorf war nach der Saison 2015/2016 Schluss und ein Jahr später musste der FC Hellertal Sassenroth den Spielbetrieb einstellen.
Die Leistungen der Ersten Mannschaft der SG waren seit dem Abstieg aus der Bezirksliga nicht immer überzeugend. Noch 2017 wäre sie um ein Haar erstmals in die Kreisliga B abgestiegen, wenn sie nicht in der Relegation gerade noch den Kopf aus der Schlinge gezogen hätte. Mit Benjamin Simon als neuem Trainer ging es dann im vergangenen Jahr rasant nach oben: Platz 5 in der Abschlusstabelle war es am Ende. Allerdings wechselte Simon zum Siegerländer Bezirksligisten Ottfingen und nahm zu allem Übel noch Luca Petri mit, der 2017/2018 mit 26 Toren an 26 Spieltagen und sechs Toren Vorsprung auf den Zweiten bester Torschütze der gesamten Liga geworden war. Torhüter Kevin Groß ging ebenfalls von Bord: er schloss sich dem Rheinlandliga-Absteiger Betzdorf an. Da außerdem noch drei weitere Spieler der letzten Saison fehlen, wurde mit einem halben Dutzend Neuen, von denen zuletzt keiner für Seniorenteams aus unserem Fußballkreis aktiv war, ein kleiner Umbruch eingeleitet, den André Stoffel als neuer Trainer vollziehen muss. Stoffel war bis zum 14. Spieltag der vergangenen Saison Trainer des Siegerländer Bezirksligisten Niederschelden. Obwohl er seine frühere Mannschaft auf dem drittletzten Platz übergab, gelang es ihm ein gutes halbes Jahr später, mit Sinan Öztürk und Tim Solbach zwei frühere Spieler davon zu überzeugen, sich seinem neuen Team anzuschließen. Wohl auch deshalb zeigte sich Herdorf vor Saisonbeginn optimistisch und setzte sich zum Ziel, mindestens Vorjahresplatz 5 zu wiederholen (siehe „Tempo, Tore, Titeljagd“ vom 4. August 2018).
Dieses Vorhaben dürfte aber schwer umzusetzen sein, denn die bisherigen Ligaspiele verliefen im Gegensatz zum Kreispokal, wo mit Bruchertseifen und Harbach zwei tieferklassige Teams ausgeschaltet wurden, nicht optimal.  Tatsächlich hat Herdorf auch in der Liga schon drei Siege eingefahren und somit als momentaner Siebter zwei Punkte mehr auf dem Konto als der VfB Niederdreisbach. Wie viel diese Siege wert sind, muss man allerdings noch sehen, denn die Herdorf unterlegenen Mannschaften aus Berod/Wahlrod, Weyerbusch und dem Gebhardshainer Land gehören alle zum Schlussquartett der Liga, sodass Spiele gegen sie für eine Mannschaft mit Herdorfs Ansprüchen sicherlich in die Kategorie „Pflichtsiege“ fallen. Im Derby gegen Alsdorf gab es hingegen eine heftige 0:3 Pleite. Viel schlimmer als diese Niederlage wiegt jedoch die derzeitige Pleitenserie. Am fünften Spieltag gönnte man Aufsteiger Kirburg den allerersten Saisonsieg, nur um eine Woche später beim 1:7 gegen Aufsteiger Schönstein auf eigenem Platz komplett auseinander zu fallen, weil sie „wie eine Schülermannschaft“ auftraten (Trainer Stoffel in der Rhein-Zeitung vom 17. September 2018). Letzte Woche bot sich eigentlich die beste Gelegenheit, um das Debakel gegen Schönstein vergessen zu lassen, denn Gegner Neitersen II war Schlusslicht und hatte in den ersten sechs Spielen nur ein Pünktchen erkämpft. Die Trendwende blieb jedoch aus: Herdorf verlor trotz 2:0-Führung nach zwanzig Minuten mit 2:3.
Jetzt muss die SG also mit einer Hypothek von drei Niederlagen bei 4:16 Toren gegen Niederdreisbach dringend punkten, um nicht in die untere Tabellenhälfte zu rutschen. Gerade die jüngste Flut an Gegentoren brach durchaus überraschend über die Hellertaler herein, denn in den drei Pflichtspielen zuvor hatte hinten die Null gestanden. Der VfB Niederdreisbach, der nach dem ausgefallen Spiel gegen Rennerod ausgeruht auf dem Herdorfer Kunstrasenplatz antritt, blieb allerdings gegen die SG erst einmal – beim Remis vor einem guten halben Jahr – ohne eigenes Tor. Überhaupt spricht die Pflichtspielbilanz mit vier Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen eindeutig für den VfB. Trotzdem ist die wesentlich ambitioniertere SG Herdorf am Sonntag auf eigenem Platz der Favorit, obwohl sie in der Heimtabelle auf einem Abstiegsplatz steht. Auf Seiten des VfB muss man anders als vielleicht bei der auf Allerheiligen verschobenen Partie gegen Rennerod nicht gänzlich vor Angst erstarren. Dazu zeigte sich Herdorf zuletzt zu formschwach, während die Niederdreisbacher Mannschaft gegen Alpenrod und vor allem in der zweiten Halbzeit in Daaden spüren konnte, dass sie immer mehr zusammenwächst und mit vielen Teams in der Liga mithalten kann.

Zwar fiel letzte Woche das eigene Spiel ins Wasser und mit Neitersen II, Alpenrod und Weyerbusch punkteten gleich drei Mannschaften, die hinter dem VfB standen, doch die Reder-Elf befindet sich dennoch oberhalb der Abstiegszone. Unabhängig vom Auftritt in Herdorf stehen die Chancen gut, dass dies auch nach dem achten Spieltag der Fall ist. Die SG Gebhardshainer Land (14., 3 Punkte) als neuer Inhaber der Roten Laterne dürfte in derzeitiger Form  gegen Niederfischbach (3., 14 Punkte) chancenlos sein, kann Niederdreisbachs sieben Punkte aber ohnehin nicht erreichen. Neitersen II (13., 4 Punkte) könnte diese Marke nur im Erfolgsfall erreichen, aber dann würde Gegner Berod/Wahlrod (11., 6 Punkte) definitiv hinter dem VfB bleiben. Diese Begegnung wird zudem erst am Tag der Deutschen Einheit ausgetragen. Weyerbusch (12., 6 Punkte) erwartet den formstarken Aufsteiger Kirburg (9., 7 Punkte), hat also eine recht schwere Heimaufgabe vor der Brust. Auf der anderen Seite könnte es für Niederdreisbach bei einem Sieg natürlich auch ein paar Plätze nach oben gehen. Herdorf würde im direkten Aufeinandertreffen definitiv überholt. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass man bei einem Auswärtserfolg an Alpenrod vorbeizöge, ist hoch, weil diese Mannschaft beim neuen Tabellenführer Daaden (1., 19 Punkte) vorstellig wird. dem bisher nur Niederdreisbach Punkte abknöpfen konnte. Ein Duell auf Augenhöhe liefern sich die Tabellennachbarn Alsdorf (5., 10 Punkte) und Schönstein (6., 9 Punkte). Eröffnet wird der Spieltag mit einem wahren Topspiel: die verlustpunktfreie SG Rennerod (2., 18 Punkte), die nur wegen der Spielabsage vom Thron gestoßen wurde, empfängt den besten Aufsteiger aus Guckheim (4., 13 Punkte), der allerdings seit drei Spielen auf einen Sieg wartet.

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