16. Spieltag (Sonntag, 9.3.2025, 15 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG Weitelfeld-Langenbach/Friedewald/Nauroth/Mörlen/Norken
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Es ist das erste Pflichtspiel im Jubiläumsjahr: Der VfB Niederdreisbach feiert seinen fünfzigsten Geburtstag und startet gleich mit einem richtigen Highlight. Fast auf den Tag genau vier Monate nach dem letzten Heimspiel erwartet der VfB an diesem Sonntag die SG Weitefeld zum mit Spannung erwarteten Derby. Zum allerersten Mal schaut Weitefelds Erste für ein Ligaspiel im Nachbardorf vorbei.
An diesem 16. Spieltag sind die Gäste dabei eindeutig als Favorit zu erachten. Nach zwei Jahrzehnten in der Bezirksliga sind die Weitefelder recht gut in der Kreisliga angekommen. Zur Winterpause betrug der Abstand auf Platz 2, der womöglich zum Aufstieg berechtigt, überschaubare sechs Punkte. Die direkte Rückkehr in die Bezirksliga ist also noch nicht außer Reichweite. Als Sechster hat Weitefeld schon neun Punkte Vorsprung auf Niederdreisbach (10., 17 Punkte) herausgespielt. Nicht zuletzt das Hinspiel hat gezeigt, dass Weitefeld mit breiter Brust ins Paradiesdorf reisen darf. Denn am Tag der Deutschen Einheit war der VfB bei seiner 0:3-Pleite in Friedewald eindeutig unterlegen. Darüber waren sich alle einig: Die Rhein-Zeitung schrieb zurecht von „klaren Kräfteverhältnissen“, während VfB-Coach Reder zugeben musste, dass „das Ergebnis […] auch in der Höhe absolut in Ordnung“ ging und sein Gegenüber Kevin Wiederstein befand: „Über neunzig Minuten waren wir die spielbestimmende Mannschaft“ (jeweils RZ vom 5.10.24). Die Vormachtstellung als bestes Team der Verbandsgemeinde, die jahrelang durch die höhere Ligenzugehörigkeit ohnehin klar war, hat Weitefeld so Anfang Oktober durch diesen deutlichen Heimsieg eindrucksvoll untermauert.
Im Hinspiel in Friedewald leider deutlich unterlegen: Kapitän Niklas Bender und sein VfB. (Foto: Thorsten Buchner)
Auch wenn es schwer wird: Eine Wiedergutmachung für das enttäuschende Hinspiel ist aus Niederdreisbacher Sicht nun angebracht. Das Heimspiel auf dem gewohnten Hartplatz macht dieses Unterfangen sicherlich ein kleines bisschen einfacher. Immerhin hat Weitefeld auswärts nur beim abgeschlagenen Schlusslicht Friesenhagen gewinnen können; den vierten Punkt in der Fremde gab es auf dem Schönsteiner Hartplatz zu bejubeln. Dass die SG Weitefeld bislang nicht gerade auswärtsstark war, zeigt auch die Tatsache, dass sie im anderen verbandsgemeindeinternen Duell der SG Herdorf die einzigen drei Heimpunkte überhaupt beschert hat.
Das ist aber schon fast ein halbes Jahr her; Weitefeld dürfte mittlerweile wesentlich gefestigter sein und besser mit dem Derby-Druck umgehen können als Mitte September in Herdorf. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass Niederdreisbach sich über den Jahreswechsel verstärken konnte: In der Winterpause wurden drei wichtige Neuzugänge an Land gezogen, die bereits in der Vorbereitung überzeugten: Sebastian Zimmermann und Niklas Platte mit reichlich Oberliga- und Rheinlandligaerfahrung sowie Pascal Lüneberg als gestandener Kreisligaspieler. Schade, dass „Lüne“, der beim 5:2-Testspielsieg gegen den Bezirksligisten Alpenrod als doppelter Torschütze glänzte, gegen Weitefeld nicht zur Verfügung steht.
Nicht nur wegen der Neuzugänge ist es für Niederdreisbach ein Vorteil, dass das Lokalduell erst unmittelbar nach der Winterpause über die Bühne geht und nicht schon kurz davor. Der VfB suchte nämlich im Spätherbst etwas nach seiner Form. Vier Niederlagen vor dem wichtigen Sieg im abschließenden Nachholspiel gegen Mittelhof sprechen eine deutliche Sprache. Gegner Weitefeld war in dieser Phase im Gegensatz dazu in glänzender Verfassung und holte aus den letzten fünf Spielen vor Weihnachten vier Siege und ein Remis. Diese 13 Punkte sind ligaweit der zweitbeste Wert; nur Herschbach holte im letzten Monat vor der Winterpause sogar fünf Siege aus fünf Spielen.
Vielleicht haben sich die Vorzeichen jetzt ein wenig zu unseren Gunsten verschoben, wobei die Weitefelder Testspielergebnisse im Februar und März auch überwiegend positiv waren. Unter anderem gab es gegen die Bezirksligisten Mudersbach und Alpenrod einen Sieg und ein Unentschieden. Die einzige Niederlage brachte der Test gegen einen weiteren Bezirksligisten, nämlich Wallmenroth. Allein schon die Auswahl von drei Bezirksligisten als Testspielgegner lässt auf die Ambitionen und das Potenzial bei unserem großen Nachbarn schließen.
Niederdreisbachs Ambitionen sind ganz andere. Das Hauptaugenmerk muss erst einmal darauf liegen, den momentan noch unangenehm kleinen Vorsprung auf die Abstiegszone Stück für Stück zu vergrößern. Dieser beträgt vor dem Derby nur zwei Punkte. Ein Erfolgserlebnis als Außenseiter im Lokalduell wäre auch in dieser Hinsicht Gold wert.
Es ist nämlich so, dass der VfB im Falle einer Niederlage mindestens einen Platz verlieren dürfte. Lasterbach (12., 15 Punkte) darf nämlich mit ziemlich sicheren drei Punkten gegen Friesenhagen (14., 1 Punkt) planen. Unser punktgleicher Tabellennachbar Schönstein (11., 17 Punkte) hat es gegen Mittelhof (7., 22 Punkte) schon schwieriger, ist aber bei diesem Derby-Heimspiel sicherlich nicht chancenlos. Die SG Hammer Land (9., 19 Punkte) dürfte auch nach dem 16. Spieltag vor uns stehen, denn auf dem Platz der SG Herdorf (13., 4 Punkte) ist ein Sieg in Reichweite. Im Mittelfeld der Tabelle duellieren sich Westerburg II (8., 22 Punkte) und Niederfischbach (5., 29 Punkte). Die Top-4 bleibt währenddessen diese Woche unter sich. Rennerod (2., 32 Punkte) erwartet Wissen II (4., 30 Punkte), wohingegen der souveräne Spitzenreiter Herschbach (1., 37 Punkte) in einem weiteren Derby zur SG Guckheim (3., 31 Punkte) reist.