22. Spieltag (Samstag, 30.03.2024, 15:30 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG Gebhardshainer Land

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Der 22. Spieltag der Kreisliga A1 ist einer für Kreisligafußball-Nostalgiker. Vier der sieben Partien werden auf Hartplätzen ausgetragen, drei auf Naturrasen und keine einzige auf Kunstrasen. Schon an Gründonnerstag muss Primus Betzdorf (1., 47 Punkte) gegen die starke SG Rennerod (4., 35 Punkte) antreten. Von „Aufstehen, Krone richten, weitermachen“ sprach Timo Unkel, der Vorsitzende der SG 06, nach der ersten Heimniederlage gegen Herschbach auf der Facebook-Seite des Vereins, was zeigt, dass sich die Betzdorfer trotz des überraschenden Rückschlags weiterhin als Könige der Kreisliga sehen. Ebenfalls an Gründonnerstag spielt der Letzte der Hinrundentabelle gegen den Letzten der Rückrundentabelle: Herdorf (14., 15 Punkte) trifft auf Friesenhagen (10., 23 Punkte). Zeitgleich spielt der SV Adler Niederfischbach (2., 43 Punkte) beim B-Ligisten SG Hammerland um den Einzug ins Kreispokalfinale, bevor er nur zwei Tage später auf der Katzwinkler Asche gegen Honigsessen (11., 21 Punkte) um den Anschluss an die Ligaspitze kämpft. Betzdorf-Bezwinger Herschbach (6., 30 Punkte) erwartet auf dem Rasenplatz in Salz die momentan schwächelnde SG Hundsangen II (3., 35 Punkte). In einem Mittelfeldduell reist der TuS Niederahr (7., 29 Punkte) ins nahe Kölbingen, wo die SG Guckheim (9., 25 Punkte) wartet. Schönstein (13., 19 Punkte) sollte tunlichst das Hartplatzheimspiel gegen die SG Lasterbach (8., 27 Punkte) gewinnen.

Und der VfB Niederdreisbach (5., 33 Punkte)? Für den steht am Samstag der erste Teil eines Heimspiel-Doppelpacks auf dem Programm. An diesem Wochenende kommt die SG Gebhardshainer Land (15., 14 Punkte) zu Besuch, am nächsten Wochenende die SG Herdorf. Mit anderen Worten geht es zunächst gegen den Letzten und nur eine Woche später gegen den aktuellen Vorletzten.
Gegen die Favoritenrolle kann sich der VfB in diesen beiden Spielen kaum wehren. Die Reder-Elf holte schließlich in dieser Saison schon 18 bzw. sogar 19 Punkte mehr als die beiden Letzten, zeigte sich mit 10 von 12 möglichen Punkten aus den letzten vier Spielen zuletzt formstark und darf zudem als heimstarkes Team zu Hause auflaufen. Andererseits ist Niederdreisbach das einzige Team, das in der Hinrunde gegen die drei Mannschaften, die sich momentan in der Abstiegszone befinden, nur einen Punkt holte. Neben einer Punkteteilung in Herdorf gab es Niederlagen in Schönstein und in Gebhardshain. Alle Ligakonkurrenten holten gegen Schönstein, Herdorf und Gebhardshainer Land dagegen mindestens drei Zähler – das gilt sogar für die drei Kellerkinder selbst, da sie sich gegenseitig jeweils einen Sieg schenkten. Da im ersten Spiel nach der Winterpause auch noch das Spiel gegen Westerburg II in die Hose ging, lässt sich feststellen, dass die Bilanz gegen vermeintlich schwache Gegner sehr zu wünschen übriglässt.

Das Hinspiel gegen die SG Gebhardshainer Land war im September im Grunde schon gelaufen, bevor es richtig losging. Fünfzehn Ligaspiele in Folge war der VfB ungeschlagen geblieben, wohingegen die Heimelf erst zwei Punkte auf dem Konto hatte und damals wie heute Vorletzter war. Doch schon nach zwölf Minuten lag unsere Mannschaft mit 0:2 zurück und spielte nach einer frühen Roten Karte über achtzig Minuten in Unterzahl. So war es dann doch nicht überraschend, dass der VfB mit 2:3 als Verlierer das Feld verließ. Ein Teil der Erklärung für die Hinspielniederlage ist aber, dass im Herbst neben diversen Langzeitverletzten auch Kapitän Stefan Ermert sowie Max Ermert, Christian Hüsch, Tim Meyer und Jannik Hörster fehlten.


Im Hinspiel spielten Furkan Celebi (rechts) und seine SG lange in Überzahl und behielten schließlich knapp die Oberhand. (Foto: balu/RZ)

In Auswärtsspielen bei der SG Gebhardshainer Land tut sich unser Team jedoch unabhängig vom Spielort weiterhin äußerst schwer. In fünf Versuchen gab es nur einen Sieg. Auf eigenem Platz sieht die Sache hingegen ganz anders aus. Dort gab es gegen unseren nächsten Gegner in fünf Aufeinandertreffen drei Siege und zwei Unentschieden. Neben der Betzdorfer Ersten ist die SG somit die einzige Mannschaft, die fünfmal auf den Koppelberg fuhr, dort aber noch nie gewann. Das macht Mut für das Rückspiel. Sollte es der Reder-Elf gelingen, auch diesmal mindestens einen Heimpunkt gegen die SG Gebhardshainer Land zu holen, würde das einen neuen Vereinsrekord bedeuten: Sechs Heimspiele ohne Niederlage gegen den gleichen Gegner gelangen dem VfB noch nie.
Allerdings sind die Gäste, die seit dem Hinspiel auf der Trainerposition von Christian Puligheddu auf den erfahrenen Torsten Neitzert wechselten, besser in Form, als es der Tabellenstand aussagt. Vor zwei Wochen gab es einen wichtigen Sieg gegen Friesenhagen. Letzte Woche waren die Blauen beim 1:3 gegen Rennerod lange in Führung und „in den ersten 35 Minuten […] klar spielbestimmend“ (RZ vom 25.3.24). Folglich war sich Coach Neitzert sicher: „Wenn wir das 2:0 machen, gewinnen wir das Spiel“ (zitiert in der RZ vom 25.3.24). Schon beim 1:3 gegen Niederfischbach Anfang des Monats war der SG-Trainer überzeugt: „Wir waren heute besser“ (zitiert in der RZ vom 5.3.24). Er machte den Schiedsrichter für die Niederlage verantwortlich, denn dieser habe „das Spiel verpfiffen“ (ebd.). Mit etwas mehr Glück hätte der Abstiegskandidat in der Rückrunde also schon deutlich mehr Punkte einfahren können. Diese noch ausstehende Leistungssteigerung in der zweiten Saisonhälfte hätte tatsächlich schon Tradition, denn abgesehen von den beiden coronabedingt abgebrochenen bzw. ausgefallenen Rückrunden hat die SG Gebhardshainer Land seit ihrer Gründung ausnahmslos in der Rückrunde mehr Punkte geholt als in der jeweiligen Hinrunde. Mit diesem Wissen im Hinterkopf werden unsere Gäste am 22. Spieltag weiter an den Klassenerhalt glauben und um ihre Chance kämpfen. Die VfB-Spieler sollten sich auf ein schweres Spiel einstellen.

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