19. Spieltag (Sonntag, 30. März 2025, 15 Uhr): DJK Friesenhagen - VfB Niederdreisbach
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Die torlose Partie gegen die SG Westerburg II brachte dem VfB Niederdreisbach endlich den ersten Punktgewinn nach der Winterpause. Im fünften Heimspiel gegen diesen Gegner blieb der VfB zum fünften Mal ungeschlagen. „Ein Schritt in die richtige Richtung“, wie unser Trainer Dennis Reder befand. Es sah über weite Strecken besser aus als in den Wochen zuvor. Leider bleibt bei diesem Teilerfolg aber auch das Gefühl, dass aufgrund zahlreicher Chancen noch mehr möglich gewesen wäre. Das ist umso bitterer, als dass Schönstein daheim gegen Lasterbach gewann. Somit rutschte Niederdreisbach erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder in die Abstiegszone und steht jetzt mit 18 Punkten auf dem drittletzten Platz.
Vor allem beim Torabschluss muss die Reder-Elf wieder effizienter werden. Während sie bei der Anzahl der Gegentoren immer noch zur besseren Hälfte der Liga gehört, ist sie bei den eigenen Toren mit dreißig Treffern Drittletzter vor den anderen beiden Teams, die auf Abstiegsplätzen stehen, also Herdorf (21 Tore) und Friesenhagen (15 Tore). Lag die Torquote in der Hinrunde noch bei fast zwei pro Spiel (24 Tore in 13 Spielen), sank diese in der bisherigen Rückrunde auf 1,2 (6 Tore in 5 Spielen). Hier gibt es reichlich Steigerungspotenzial.
Im Idealfall kann die Quote schon im nächsten Spiel gesteigert werden, wenn der VfB zur DJK Friesenhagen reist (14., 1 Punkt). Das Schlusslicht hat schon 98 Gegentore kassiert. Niederdreisbach könnte es am Sonntag also dreistellig machen. Eigentlich ist es aber auch egal, wie viele Tore es gibt, denn bei Auf- und Abstiegsentscheidungen im Fußballverband Rheinland spielt die Tordifferenz keine Rolle. Es gilt also: Es muss gewonnen werden, egal wie! Gegen die DJK, die nur ein einziges Pünktchen holen konnte, ist Niederdreisbach aufgrund der aktuellen Tabellensituation quasi zum Siegen gezwungen; etwas anderes zu behaupten, wäre unehrlich. Das heißt gleichzeitig natürlich gar nicht, dass dieser Sieg ein Selbstläufer wird. Die Favoritenrolle muss man erst einmal annehmen, ohne dabei zu sehr zu verkrampfen. Sicherlich ist es für Friesenhagens vorherigen Gegner, den SV Adler Niederfischbach, als Spitzenteam viel leichter als für unser Team, gegen die DJK befreit aufzuspielen. Von einem 9:1-Sieg wie dem der Niederfischbacher wagen wir deshalb nicht einmal zu träumen.
Übrigens ist der Adler-Sieg in Friesenhagen am Ende deutlicher ausgefallen, als es lange Zeit aussah. Zur Halbzeitpause stand es nur 1:0 für die Gäste, und etwa fünf Minuten nach Wiederanpfiff glich Friesenhagen sogar aus. Eine halbe Stunde vor Abpfiff führte Niederfischbach dann nur mit 2:1. Erst nach einer Gelb-Roten Karte für Friesenhagen brachen die Dämme. Das setzt einen Trend fort: Friesenhagen hält nach der Winterpause besser und länger mit als im alten Jahr. Denn auch in der Vorwoche gegen Westerburg II schlug sich die Kroll-Elf wacker: nur 0:2 zur Pause, 0:5-Endstand erst durch zwei Gegentore in der Schlussphase. Und eine Woche eher hatte Lasterbach bis in die Schlussviertelstunde hinein nur mit einem Tor geführt, weshalb Trainer Kroll über die 1:3-Niederlage urteilte: „So nah waren wir diese Saison noch nicht an einem Sieg dran“ (Rhein-Zeitung vom 11.3.25). Der VfB darf sich also auf keinen Fall verunsichern lassen, falls es gegen Friesenhagen einen knappen Spielstand gibt. In dieser Situation wird es wichtig sein, Ruhe zu bewahren, weiter an sich zu glauben und geduldig Chancen herauszuspielen. Zur Erinnerung: Im Hinspiel in Niederdreisbach führten erst drei Tore in der Schlussviertelstunde durch Niklas Bender, Christian Platte und Sandro Josten zum deutlichen 5:0-Heimsieg.
Beim letzten Auftritt in Friesenhagen vor fast genau einem Jahr konnten Stefan Ermert und sein VfB einen 4:2-Erfolg einfahren. (Foto: Thorsten Buchner)
Zum Abschluss noch eine Statistik, die Mut macht: In mittlerweile dreizehn A-Liga-Jahren am Stück ist es naturgemäß nicht das erste Mal, dass der VfB Niederdreisbach auf einen Abstiegsplatz gerutscht ist. In diesen Situation schlug unser Team im folgenden Spiel aber stets erfolgreich zurück. In acht Partien nach dem Abrutschen gab es sieben Siege, ein Unentschieden (diese Saison gegen Mittelhof) und keine einzige Niederlage! Diese Serie darf und muss an diesem Spieltag in Friesenhagen ihre Fortsetzung finden.
Herdorf (13., 7 Punkte) feierte letzte Woche den ersten Erfolg nach zwölf sieglosen Spieltagen. In Weitefeld (5., 35 Punkte) könnte die so aufkeimende Hoffnung aber schon wieder im Keim erstickt werden. Nachdem die Sportfreunde Schönstein (11., 20 Punkte) uns überholt haben, müssen sie sich diesmal gegen Westerburg II (8., 26 Punkte) behaupten. Lasterbach (10., 21 Punkte) steckt durch die Niederlage in Schönstein wieder im Abstiegskampf und hat jetzt ein schwieriges Derby gegen Rennerod (6., 33 Punkte) vor der Brust. Die SG Hammer Land (10., 26 Punkte) konnte zuletzt den Tabellenführer Herschbach schlagen, steht aber in Niederfischbach (4., 35 Punkte) erneut vor einer schwierigen Aufgabe. Mittelhof (7., 26 Punkte) muss nach der unerwarteten Niederlage in Herdorf beim Aufstiegskandidaten Guckheim (3., 36 Punkte) in die Erfolgsspur zurückkehren. All diese Paarungen werden aber durch das ultimative Spitzenspiel in den Schatten gestellt: Der Zweite Wissen II (2., 36 Punkte) erwartet den Ersten Herschbach (1., 41 Punkte). Kommt es hier zu einer Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft?