11. Spieltag (Sonntag, 22.10.2023, 15 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG Guckheim/Kölbingen
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Die SG Guckheim/Kölbingen ist nach einjähriger Abstinenz zurück in der Kreisliga A. Am Ende der Saison 2021/2022 hätte sie um ein Haar die Spielklasse gehalten, doch mit vier Teams mussten ungewöhnlich viele das Kreisligaoberhaus nach unten verlassen. Ein Punkt fehlte letztlich auf Alsdorf, zwei auf Weyerbusch. Während diese beiden Mannschaften ein Jahr später abstiegen, ging es für Guckheim eben wieder sofort hinauf. In der Kreisliga B hielt die SG an Coach Peter Stanger fest, und der zahlte das Vertrauen durch den Titelgewinn in einem spannenden Kampf um die Meisterschaft zurück. Obwohl die SG Guckheim nur ein einziges Spiel verlor und 22 der 26 Spiele gewann, lag sie vom fünften bis zum 24. Spieltag nur auf Platz 2 hinter der SG Lasterbach, die dann aber doch noch zwei Wochen vor Schluss abgefangen wurde. Dieses Kopf-an-Kopf-Rennen schien den Fans zu gefallen. In Heimspielen gab es jedenfalls einen für unsere Breiten und die neunte Liga ungewöhnlich hohen Zuschauerschnitt.
Die Zuschauer kamen dann auch voll auf ihre Kosten. Vorne wie hinten lief es bei den Guckheimern wie am Schnürchen. Es ist schon stark, lediglich 23 Gegentore nach 26 Spieltagen zuzulassen. 119 eigene Tore sind es aber umso mehr. 47 dieser Tore gingen auf das Konto von Robin Krick, der damit fast doppelt so viele Treffer erzielte wie Lasterbachs Tahiri, sein erster Verfolger im Rennen um die Torjägerkanone. Sechs der 13 Ligakonkurrenten trafen als gesamte Mannschaft weniger ins Schwarze als Krick allein. Schon in der Abstiegssaison hatte der Stürmer gute 16 Treffer erzielt, aber die vergangene Saison war einfach außergewöhnlich.
Nach dem Wiederaufstieg lahmt die Tormaschine noch. Nur drei Mannschaften der Kreisliga A1 haben weniger häufig getroffen als die SG Guckheim, die bei 17 Toren liegt. Dafür kassierte die Stanger-Elf aber die fünftwenigsten Gegentore. In beiden Kategorien ist jedoch der VfB besser: neun eigene Tore mehr und neun Gegentore weniger. Entsprechend ist unser nächster Gegner in der Tabelle hinter uns platziert. Er war nach seiner Rückkehr in die Kreisliga A bisher stets zwischen Rang 10 und Rang 13 zu finden. Momentan geht es somit primär um den Klassenerhalt. Auf einem einstelligen Tabellenplatz, der laut „Tempo, Tore, Titeljagd“ als Saisonziel ausgegeben wurde, stand Guckheim bislang noch gar nicht. An zwei Spieltagen nahm die SG den ersten Abstiegsrang ein, ist aber durch den Sieg gegen Friesenhagen letzte Woche mit jetzt zehn Punkten auf Platz 10 geklettert. Wenn bei diesem Sieg auch „das nötige Quäntchen Glück“ dabei war, wie Stanger zu Protokoll gab (RZ vom 17.10.23), so war er eine klare Wiedergutmachung für das ernüchternde Spiel am Spieltag davor. In Niederfischbach ging für die SG einfach gar nichts; schon zur Pause lag sie mit 0:6 zurück.
Nun reist Guckheim aber durch den Heimsieg gegen Friesenhagen mit einem wesentlich besseren Gefühl nach Niederdreisbach, als es vielleicht beim VfB vorherrscht, obwohl dieser acht Punkte mehr auf dem Konto hat. Die Leistung der Niederdreisbacher Mannschaft in Schönstein war nicht gut, auch wenn sie laut Rhein-Zeitung bei der 0:2-Niederlage „spielerisch überlegen“ war (Ausgabe vom 17.10.23) und Schönstein laut Spielertrainer Marcus Meyer „ein sehr gutes Spiel gemacht“ hat (RZ vom 20.10.23). Von den letztes vier Spielen hat der VfB jedenfalls nur eines gewonnen, von den letzten sechs nur zwei. Es waren aber ja auch nur zwei Heimspiele dabei. Nun geht es mit dem nächsten weiter, und das macht selbstverständlich Hoffnung. Die Heimserien können ausgebaut werden auf dann zwölf Heimsiege in Serie und achtzehn Spiele ohne Heimniederlage hintereinander.
Coronabedingt ist die SG Guckheim erst zweimal in Niederdreisbach vorstellig geworden. Dabei gab es eine Punkteteilung (2019: 2:2) und einen Heimsieg für den VfB (2021: 2:0). So wie bei diesen beiden Auftritten zeigte sich unser nächster Gegner auch in der laufenden Saison nicht besonders auswärtsstark. In der Liga wurde erst ein einziger Auswärtspunkt geholt, und zwar bei der allerersten Fahrt in die Fremde. Danach gab es fernab von zu Hause keine Punkte mehr. Im Pokal konnte Guckheim aber schon zweimal unter Beweis stellen, dass Siege auch auf fremden Plätzen möglich sind, denn dort steht die SG im Viertelfinale. Nun strebt der frühere Landesligist auch in der Liga den ersten Auswärtssieg an.
Szene vom letzten Aufeinandertreffen vor anderthalb Jahren in Guckheim, das mit 2:2 endete (Foto: Thorsten Buchner)
Der VfB Niederdreisbach (3., 18 Punkte) sollte seinerseits unbedingt punkten, um vor dem spielfreien Wochenende Platz 3 zu verteidigen. Am Sonntagmittag kann die punktgleiche Hundsanger Zweitvertretung nämlich im Duell der Bezirksligareserven gegen Westerburg II (12., 10 Punkte) vorlegen und vorerst vorbeigehen. Auch Herschbach (5., 17 Punkte) ist auf Schlagdistanz, hat aber ein schweres Auswärtsspiel beim Zweiten aus Niederfischbach (23 Punkte) vor sich. Betzdorf (1., 25 Punkte) kann die errungene Tabellenführung beim TuS Niederahr (9., 12 Punkte) verteidigen. Ein Derby gibt es zwischen Rennerod (7.) und Lasterbach (8.) zu sehen, die mit jeweils 13 Punkten auch tabellarisch Nachbarn sind. Letzter gegen Vorletzter heißt es im Duell zwischen Herdorf (2 Punkte) und Schönstein (6 Punkte). Der Auftakt des Spieltags steigt schon am Freitagabend im Spiel zwischen der SG Gebhardshainer Land (13., 8 Punkte) und der SG Honigsessen (11., 10 Punkte).