21. Spieltag (Sonntag, 07.04.2019, 15:00 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG Spfr./DJK Herdorf

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Dass der VfB Niederdreisbach (9., 24 Punkte) in Rennerod mit hoher Wahrscheinlichkeit leer ausgehen könnte, war jedem klar. Dass der VfB Niederdreisbach dann aber trotz dieser einkalkulierten Niederlage mit dem Ausgang des vergangenen Spieltags unzufrieden sein musste, hat zwei Gründe. Zum einen war das 0:5 beim Spitzenreiter sicherlich deutlicher, als man sich nach dem knappen 0:1 im Hinspiel erhofft hatte. Zum anderen endeten die weiteren Paarungen aus Niederdreisbacher Sicht alles andere als optimal. Gleich vier der sechs Mannschaften, die sich  in der Tabelle hinter dem VfB befanden, konnten punkten und drei davon dreifach. Besonders das 4:0 der SG Alpenrod gegen Meisterschaftsanwärter Niederfischbach war ein Paukenschlag. Zwar rückt dieser Alpenroder Coup Niederdreisbachs 1:3-Niederlage gegen diesen Gegner nur vier Tage zuvor in ein positiveres Licht, doch gleichzeitig liegt Alpenrod eben nur noch ein Pünktchen zurück.
Überhaupt wurde das Klassement am 20. Spieltag ordentlich durcheinander gewirbelt. Bei zehn Teams änderte sich die Tabellenposition. Vor allem aber ist der Niederdreisbacher Vorsprung auf die Abstiegszone wieder deutlich geschmolzen: Weyerbusch, derzeit auf dem Relegationsplatz, hat nur noch sechs Punkte Rückstand; einer mehr ist es für die SG Gebhardshainer Land und Neitersen II auf den beiden direkten Abstiegsplätzen. Sollten Weyerbusch und Gebhardshainer Land ihr jeweiliges Nachholspiel gewinnen, hätte der VfB also sogar nur noch drei bzw. vier Zähler Vorsprung auf die kritische Zone.
Es stehen also noch anstrengende Wochen an, bevor man hoffentlich einmal mehr den Klassenerhalt feiern darf. Gerade die nächsten drei Spiele werden hart, denn nun geht es wie schon gegen Rennerod gegen Mannschaften, die allesamt in der oberen Tabellenhälfte platziert sind. Den Anfang macht dabei die SG Spfr./DJK Herdorf in einem mit Spannung erwarteten verbandsgemeindeinternen Duell. Die Jungs aus dem Hellertal liegen mit dreißig Punkten auf Platz 5, also genau dort, wo sie auch am Ende der letzten Saison lagen. Wer also befürchtet oder – je nach Sympathie gehofft – hatte, dass Herdorf nach dem Abgang des letztjährigen Torschützenkönigs Luca Petri einbrechen könnte, hat sich geirrt. Der neue Trainer André Stoffel hat eine Truppe geformt, die auch ohne Petri quasi den gleichen Torschnitt erreicht wie 2017/2018: nun 2,25 Treffer pro Spiel statt 2,27. Nur in der Abwehr hapert es, denn 48 Gegentore nach 20 Spieltagen sind die drittmeisten der Liga und verhindern eine höhere Platzierung des langjährigen Bezirksligisten.
Die SG Herdorf lebt indes nicht nur von ihrer Vergangenheit. Sie ist mit drei Seniorenmannschaften und Jugendteams in allen Altersklassen wesentlich breiter aufgestellt als der kleine VfB Niederdreisbach, der ganz ohne Reserve- und Nachwuchsteams auskommt. Dennoch gab es stets enge Spiele. Seit dem Herdorfer Bezirksligaabstieg 2014 gab es in der Liga neun Aufeinandertreffen, von denen nur ein einziges mit mehr als einem Tor Abstand endeten; es gab für den VfB vier Siege und zwei Niederlagen sowie drei Unentschieden. Zuletzt teilten sich SG und VfB zweimal die Punkte – beim 0:0 in der Rückrunde der letzten und dem 1:1 in der Hinrunde der aktuellen Saison. Bei der Punkteteilung im September konnte Niederdreisbach eine frühere Führung, die Rötter nach nicht einmal fünf Minuten erzielt hatte, nicht über die Zeit retten.
Herdorfs Trainer Stoffel erinnert sich auf Nachfrage für diesen Vorbericht gut daran: „Im Hinspiel hat man in der ersten Halbzeit meiner Mannschaft klar angemerkt, dass die drei Niederlagen der vorangegangenen Spiele deutlich ihre Spuren hinterlassen hatten. Wir gingen verdient mit dem 0:1-Rückstand in die Pause, aber in der zweiten Halbzeit waren wir viel aktiver, machten zurecht den Ausgleich und hätten das Spiel eigentlich hinten raus gewinnen müssen. Da haben wir drei hundertprozentige Chancen ausgelassen.“


Im Hinspiel gelang dem VfB (links Niklas Bender) ein Punktgewinn gegen die SG Herdorf (rechts Stefan Münchow). (Foto: Thorsten Buchner)

Diesmal lief es für Herdorf in den Wochen vor dem Spiel gegen Niederdreisbach nicht ganz so schlimm wie in der Hinrunde. Wirklich zufriedenstellen kann die Bilanz seit dem Ende der Winterpause die SG-Anhänger aber auch nicht: die Abstiegskandidaten Gebhardshainer Land und Kirburg wurden souverän geschlagen (2:0 und 9:0), es folgte eine 2:4-Pleite gegen Schönstein und letzten Sonntag ein glücklicher Last-Minute-Punktgewinn gegen Schlusslicht Neitersen II. Das nun folgende Spiel in Niederdreisbach kann Stoffel „noch nicht einschätzen“. Er erklärt: „Ich weiß aufgrund von einigen angeschlagenen Spielern zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht, wer mir letztendlich zur Verfügung steht. Jedoch glaube ich, dass in so einem Derby der Sieg nur über Leidenschaft und Laufbereitschaft geht. Dass meine Mannschaft das kann, hat sie in Fensdorf bewiesen (Anmerkung: gegen die SG Gebhardshainer Land). Von daher bin ich recht zuversichtlich. Aufgrund der Personallage könnte ich aber mit einem Punkt gut leben.“
Wie man die Leidenschaft und Laufbereitschaft an den Tag legt, die Stoffel von seinen Jungs im Derby fordert, hat aber auch ihr nächster Gegner im letzten Heimspiel gezeigt. Gegen den Lokalrivalen aus Daaden hat sich Niederdreisbach vor zwei Wochen genau auf diese Weise einen verdienten Sieg erarbeitet. Wenn die gleiche Einstellung gegen Herdorf wiederholt werden kann, ist auch gegen die nächsten großen Nachbarn etwas möglich. Zumindest dürfte es dann wieder ein so spannendes und enges Spiel geben wie so oft bei der Paarung Niederdreisbach gegen Herdorf.

Am Freitagabend schaut die Liga nach Altenkirchen, denn die dort heimische SG Neitersen/Altenkirchen II (14., 17 Punkte) empfängt wie Niederdreisbach eine Mannschaft aus der gleichen Verbandsgemeinde, nämlich den SC Union Berod/Wahlrod (6., 25 Punkte). Neitersen II kann durch einen Erfolg vorlegen und die „rote Laterne“ abgeben, muss aber gewarnt sein, denn Berod/Wahlrod trumpfte zuletzt beim  4:1 gegen Kirburg und beim 5:0 gegen Schönstein groß auf und kletterte vier Plätze nach oben. Vor einer Woche hätte man noch gesagt, dass die SG Gebhardshainer Land (13., 17 Punkte) gegen Niederfischbach (2., 43 Punkte) nicht den Hauch einer Chance hätte, doch vor dem Duell am Sonntag hat sich die Situation etwas geändert, denn der Tabellenzweite blamierte sich zuletzt mit 0:4, während der Abstiegskandidat einen 4:0-Befreiungsschlag landete. Dieses 4:0 gelang gegen den SSV Weyerbusch (12., 18 Punkte), der nun im Aufeinandertreffen mit einer anderen kriselnden Mannschaft dringen punkten muss: Weyerbusch verlor zuletzt 1:4 und 0:4, doch Gegner Kirburg (11., 22 Punkte) befindet sich in einer seit fünf Spielen währenden Niederlagenserie mit ausnahmslos deutlichen Klatschen, nämlich 1:8, 0:4, 0:9, 1:4 und 0:4. Ob Niederdreisbach zumindest Platz 9 halten kann, könnte auch davon abhängen, ob Alpenrod (10., 23 Punkte) gegen Daaden (3., 39 Punkte) das vierte Heimspiel in Folge gewinnen kann. Schönstein (7., 24 Punkte), punktgleich mit dem VfB, empfängt Alsdorf (4., 31 Punkte). Rennerod (1., 52 Punkte) ist auf dem Weg zur Meisterschaft seit letztem Sonntag praktisch nicht mehr aufzuhalten und ist selbstverständlich gegen Guckheim (8., 24 Punkte) klarer Favorit. Ein Selbstläufer wird das Spiel gegen den Aufsteiger aber keinesfalls, denn im Hinspiel gab es für den designierten Meister eine überraschende Niederlage.

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