26. Spieltag (Sonntag, 25. Mai 2025, 15 Uhr): SG Hammer Land Bruchertseifen/Eichelhardt/Hamm - VfB Niederdreisbach
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Die Lage im Abstiegskampf ist im Vergleich zum vorletzten Spieltag deutlich klarer. Das Wichtigste: Dank der kämpferisch und spielerisch überzeugenden Vorstellung gegen den nun entthronten Spitzenreiter Herschbach kann der VfB Niederdreisbach, der mit 28 Punkten weiterhin auf Platz 11 liegt, am letzten Spieltag nicht mehr direkt absteigen. Im ungünstigsten Fall, also einer eigenen Niederlage und einem Sieg der SG Lasterbach (12., 25 Punkte) gäbe es ein direktes Entscheidungsspiel dieser beiden Mannschaften um den Klassenerhalt. In jedem anderen Fall würde der VfB sicher in der Liga bleiben: bei eigenem Punktgewinn wie bei einem Lasterbacher Punktverlust. Weil die Sportfreunde Schönstein (10., 30 Punkte) ihr Spiel gegen Guckheim gewinnen konnten, können sie dagegen bereits für ein weiteres Jahr im Kreisliga-Oberhaus planen.
Durch die eigene Leistung und den verdienten Heimpunkt gegen den Titelanwärter Herschbach sowie die gleichzeitige Niederlage der SG Lasterbach gegen Mittelhof dank eines Tores drei Minuten vor dem Abpfiff hat sich logischerweise auch die Stimmung in unserer Mannschaft deutlich verbessert. Nach dem hitzigen Spiel gegen Herschbach, bei dem es für beide Teams um enorm viel ging, war die Ergebnismeldung aus Elsoff Balsam für die Seele, weil der eigene Punktgewinn so umso wertvoller wurde. Emotional wurde es danach dennoch, weil für einige VfB-Akteure das letzte Heimspiel zu Ende ging. Wir werden sie zu gegebener Zeit noch gesondert benennen und würdigen.
An dieser Stelle sei aber schon einmal der scheidende Coach Dennis Reder genannt. Er übernahm sein neues Team zum Jahreswechsel 2017/18 in nahezu hoffnungsloser Lage und führte es noch zum Klassenerhalt in der Kreisliga A. Der bei Reders Übernahme als Vorletzter gestartete VfB war damals das viertbeste Team nach der Winterpause. Über sieben Jahre später und nach insgesamt 179 Pflichtspielen kann unser Rekordtrainer einmal mehr diese Liga halten und seine Mannschaft als A-Ligist an seinen Vor-Vorgänger Heiko Schnell übergeben.
Er und die ganze Mannschaft stehen kurz vorm Happy End nach einer von Anfang an verkorksten Saison. Mit einem Sieg am letzten Spieltag könnte Niederdreisbach jetzt sogar noch zum siebtbesten Team nach der Winterpause werden. Doch was wirklich zählt: Der Ligaverbleib ist zum Greifen nahe. Um nicht auf Weitefelder Schützenhilfe angewiesen zu sein, muss noch einmal der gleiche Zusammenhalt bewiesen werden wie gegen Herschbach. Dann sollte der notwendige Punkt in Bruchertseifen möglich sein. Ein Selbstläufer wird das allerdings auf keinen Fall. Im Hinspiel gegen die SG Hammer Land war der VfB über weite Strecken das bessere Team, lief aber ab der achten Minute einem Rückstand hinterher. Fünf Minuten vor Schluss sorgte Christian Hüsch für den umjubelten Ausgleich, doch ein zweites Gegentor in der Schlussminute machte alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn gegen den Aufsteiger zunichte. Sich kurz vor dem Ende nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, dass gilt an diesem Sonntag nicht nur für das einzelne Spiel, sondern auch für die gesamte Saison.
Im Hinspiel traf der eingewechselte Hüsch gegen die SG Hammer Land zum späten Ausgleich, doch am Ende jubelte der ebenfalls eingewechselte Philipp „Nussi“ Nussbickel über drei Punkte. (Foto: Thorsten Buchner)
Unser letzter Gegner hat im Gegensatz zu uns schon keine Abstiegssorgen mehr. Zwar könnte der Aufsteiger nach dem Trainerwechsel zu Hans-Josef Held in der (irrelevanten) Rückrundentabelle noch auf einen Abstiegsplatz rutschen. Dank der für einen Liganeuling hervorragenden Hinrunde mit Platz 8 zur Saisonhalbzeit steht der Klassenerhalt aber schon seit dem drittletzten Spieltag vorzeitig fest. Dass die Held-Elf daraufhin am vergangenen Sonntag völlig überraschend Friesenhagen den ersten Saisonsieg bescherte, spielt also keine Rolle mehr. Bei der DJK verschlief die SG die Anfangsphase und lag nach nicht einmal einer halben Stunde mit 0:3 zurück. Zwei Tore in der zweiten Halbzeit waren dann zu wenig, um das Ruder noch herumzureißen. Für uns könnte diese schmachvolle Niederlage vielleicht sogar ein Nachteil sein. Denn ganz sicher wird die SG Hammer Land die Saison nach der Pleite in Friesenhagen nicht mit einer Heimniederlage abschließen wollen. Doch dass auch unser Wille groß ist, hat jeder, der unser letztes Heimspiel besucht hat, gesehen. Noch einmal punkten und am besten ohne Gegentor bleiben, dann ist es geschafft!
Ohne wirkliche Bedeutung ist die Begegnung zwischen Mittelhof (7., 35 Punkte) und Westerburg II (8., 33 Punkte). Sie darf entsprechend bereits am Samstagnachmittag über die Bühne gehen, während alle entscheidenden Spiele parallel ausgetragen werden. Auch Guckheim (6., 46 Punkte) und Rennerod (4., 49 Punkte) spielen nur noch um die goldene Ananas. Für Weitefeld (5., 47 Punkte) geht es ebenfalls um nichts mehr. Wir hoffen dennoch, dass unser Nachbar der SG Lasterbach Punkte abnimmt und uns sozusagen als doppelter Boden unterstützt. Dramatisch eng ist das Saisonfinale im Kampf um die Meisterschaft. Niederfischbach (3., 53 Punkte) liegt nur einen Punkt hinter dem Führungsduo aus Wissen und Herschbach. Der SV Adler dürfte bei der SG Herdorf (13., 14 Punkte) drei Zähler einfahren. Weil aber Wissen II einen Sieg gegen Friesenhagen (14., 4 Punkte) praktisch sicher hat, geht es für Niederfischbach im Grunde nur noch um die Vizemeisterschaft. Diese würde die SG Herschbach durch einen Sieg gegen Schönstein absichern. Sollten sowohl Wissen II als auch Herschbach gewinnen, gäbe es ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft und den Aufstieg – aber nur dann, wenn direkt im Anschluss an das Spiel von Wissen II die eigene Rheinlandliga-Elf an gleicher Stelle den Klassenerhalt feiern kann. Was für ein packendes Saisonfinale im lokalen Fußball!