23. Spieltag (Sonntag, 4.5..2025, 15 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG Sportfreunde/DJK Herdorf
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Man muss es sagen, wie es ist: Die 0:7-Pleite gegen Niederfischbach am Mittwochabend war auch in der Höhe absolut verdient. Gegen den potenziellen Aufsteiger war der VfB Niederdreisbach in jeder Hinsicht chancenlos. So steht die Reder-Elf in der nun wieder bereinigten Tabelle bei noch vier ausstehenden Spielen weiterhin mit 24 Punkten gerade so am rettenden Ufer, mit zwei Punkten Vorsprung auf die SG Lasterbach. Gegen den SV Adler kann man zweifelsohne verlieren, doch die klare Niederlage tut in dieser Form natürlich weh. Nie hat der VfB in den fast 16 Jahren seit der Wiederaufnahme des eigenständigen Spielbetriebs höher verloren. Die letzte noch deutlichere Ligapleite gab es im letzten Jahrtausend als Teil der SG Daaden/Biersdorf/Niederdreisbach, nämlich im Dezember 1999 mit 2:16 gegen Herschbach.
Jetzt gilt es, als Mannschaft zusammenzurücken, offen anzusprechen, was schiefgelaufen ist, die richtigen Schlüsse zu ziehen und gemeinsam den noch immer bestehenden, wenn auch knappen Vorsprung über das Ziel zu bringen und die Klasse zu halten. Da die Tordifferenz in Abstiegsfragen keine Rolle spielt, ist es faktisch egal, wie hoch die Niederlage gegen Niederfischbach nun ausfiel. Was schwerer wiegen dürfte, sind der Platzverweis für Pascal Lüneberg und die verletzungsbedingten Auswechslungen von Christian Platte und Niklas Bender. Während es grundsätzlich nämlich von Vorteil sein könnte, schon vier Tage nach dem Negativerlebnis wieder aufs Feld zu gehen, statt eine ganze Woche zu grübeln, dürfte die knappe Pause zu kurz werden, um Platte und Bender wieder fit auf den Platz zu schicken.
Dabei wäre es im Derby gegen die SG Herdorf und in Anbetracht der bedrohlichen Lage von enormer Bedeutung, das vorletzte Heimspiel mit einem optimalen Kader zu bestreiten. Ein Lichtblick ist in diesem Zusammenhang immerhin die Rückkehr von Max Ermert und Dominik Zimmermann. Sie dürften dazu beitragen, die Defensive wieder zu stabilisieren.
Dennoch wird das Spiel gegen Herdorf alles andere als ein Selbstläufer. Das wissen alle, die am Mittwoch in Weitefeld dabei waren – Spieler wie Zuschauer. Im Lokalduell muss von der ersten Minute an die Asche brennen. Klar, der Vorletzte steht mit seinen elf Punkten bereits als Absteiger fest. Ganz sicher möchte die SG die Saison aber anständig zu Ende bringen und hätte vielleicht ja sogar besondere Freude daran, den Lokalrivalen mit in die Abstiegszone zu ziehen. In jedem Fall die Zimmermann-Elf unbedingt die Niederlagenserie gegen Niederdreisbach beenden wollen, nachdem sie im vergangenen Kalenderjahr gleich dreimal dem VfB unterlegen war (zweimal in der Liga, einmal im Pokal).
Trotz Herdorfer Gegenwehr setzten sich Dominik Zimmermann und sein VfB im Hinspiel knapp durch. (Foto: Thorsten Buchner)
Zuletzt schoss sich Herdorf jedenfalls ordentlich den Abstiegsfrust von der Seele und schickte Friesenhagen mit einem 0:7 im Gepäck zurück ins Wildenburger Land – nach einem 2:2 im Hinspiel, dem einzigen Friesenhagener Punktgewinn überhaupt. In Niederdreisbach treffen also zwei Mannschaften aufeinander, die aus dem letzten Spiel zwei komplett gegensätzliche Erlebnisse mitnehmen: Niederdreisbach eine 0:7-Niederlage und Herdorf einen 7:0-Sieg. Hohe Niederlagen kennt Herdorf allerdings in dieser Saison selbst auch schon zur Genüge, und zwar stets auswärts: 1:6 in Mittelhof, 1:6 in Weitefeld, 1:5 bei Westerburg II, 0:4 in Niederfischbach. Allerdings hielten die Jungs aus dem Hellerstädtchen auf der anderen Seite häufig gut mit. Gleich sechsmal verlor Herdorf mit nur einem Tor Unterschied, könnte also mit etwas Glück auch durchaus mehr Punkte auf dem Konto haben. Auch das Hinspiel gegen Niederdreisbach war denkbar knapp. Ein Eigentor kurz vor der Halbzeitpause war der einzige Treffer des Tages und brachte einen Auswärtssieg für den VfB. Ob auf ähnliche oder auf andere Weise: Niederdreisbach würde den vierten Derby-Sieg in Folge als große Erleichterung feiern, ganz egal, wie er zu Stande käme. Das wird aber eine ganz hartes Stück Arbeit und Abstiegskampf im wahrsten Sinne des Wortes – hoffentlich mit dem erhofften Ausgang.
Die SG Lasterbach sitzt uns nämlich im Nacken und hat als Zwölfter nur zwei Punkte Rückstand. Mit einem Sieg im Heimspiel gegen die SG Hammer Land (9., 29 Punkte), der sicher nicht unmöglich ist, könnte sie also im schlimmsten Fall an uns vorbeiziehen. Schönstein (10., 26 Punkte) hat uns bekanntlich schon letzten Sonntag überholt, könnte im Falle einer Niederlage gegen den Favoriten Rennerod (2., 45 Punkte) aber wieder unter Druck geraten. Friesenhagen (14., 1 Punkt) verabschiedet sich diesen Sonntag von Guckheim (6., 40 Punkte). Mittelhof (8., 32 Punkte) kann gegen Niederfischbach (4., 44 Punkte) den Klassenerhalt endgültig eintüten. Gleiches gilt für Westerburg II (7., 33 Punkte) im Derby gegen Herschbach (1., 45 Punkte). Viel Spannung verspricht das Duell der Spitzenteams Weitefeld (5., 44 Punkte) und Wissen II (3., 45 Punkte).