22. Spieltag (Sonntag, 27. April 2025, 15 Uhr): SG Rennerod/Emmerichenhain/Irmtraut/Seck - VfB Niederdreisbach
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Der Traum vom Erfolg im Kreispokal ist ausgeträumt. In Wissen zog ein dünn besetzter VfB-Kader gegen einen Anwärter auf das Double aus A-Liga-Meisterschaft und Pokalsieg den Kürzeren: Unter anderem fehlten uns Kapitän Niklas Bender, Vize-Kapitän Stefan Ermert, Schlüsselspieler Christian Platte und A-Liga-Rekordtorschütze Christian Hüsch. Lars Lapp verletzte sich beim Aufwärmen und fiel kurzfristig aus. Torwart Pierre Zeitz agierte im Sturm. So war Niederdreisbach letztlich nicht stark genug für Wissen II.
In den kommenden Wochen wird es also einzig und allein um den Klassenerhalt gehen. Der Abstiegskampf wird voraussichtlich bis zur letzten Minute kräftezehrend sein, auch wenn die Ausgangslage für den VfB einigermaßen ordentlich ist: Mit Friesenhagen und Herdorf können zwei Mannschaften aus der Abstiegszone uns nicht mehr überholen, es geht also nur noch darum, den dritten Abstiegsplatz zu vermeiden. Die Reder-Elf liegt mit 24 Zählern aus zwanzig Spielen zwei Plätze und zwei Punkte vor diesem zwölften Rang und hat noch ein Spiel mehr zu absolvieren als die unmittelbare Konkurrenz aus Schönstein und Lasterbach. Schönstein hat nahezu das gleiche Restprogramm wie wir vor sich: Niederfischbach, Rennerod, Herdorf, Guckheim und Herschbach; für uns kommt am letzten Spieltag noch die SG Hammer Land dazu. Auch die SG Lasterbach, die als Zwölfter nach aktuellem Stand das Nachsehen hätte, hat noch einige knifflige Aufgaben vor der Brust: Herschbach, Wissen II und Weitefeld sind allesamt noch im Rennen um die Meisterschaft.
Weil es für die anderen beiden aber nicht ausschließlich gegen Spitzenteams geht, wird unsere aktuelle Punktzahl aller Voraussicht nach nicht zum Klassenerhalt reichen. Nach sieben von neun möglichen Punkten aus den letzten drei Ligaspielen werden also weitere Erfolgserlebnisse benötigt. Doch das ist leichter gesagt als getan, wenn es sich bei vier der verbleibenden sechs Gegner um Aufstiegskandidaten handelt. Nach Möglichkeit muss allerdings gegen den einen oder anderen dieser „Riesen“ gepunktet werden, am besten schon gleich gegen unseren nächsten Gegner, die SG Rennerod/Emmerichenhain/Seck/Irmtraut. Klar, mit 42 Punkten steht die SG RESI auf Platz 2 und somit sehr weit vor uns. Im direkten Duell haben wir uns seit Rennerods Bezirksligaabstieg aber gut verkauft: das kampflos abgegebene Spiel ausgeklammert, gab es seit 2023 drei Siege (3:2, 7:1, 2:1) und in der Hinrunde der laufenden Meisterschaft ein Unentschieden, bei dem der VfB nach einem Treffer durch Leon Kühne unmittelbar nach Beginn der zweiten Halbzeit sogar bis in die 89. Minute hinein in Führung lag. Besonders hervorzuheben an der Leistung im Hinspiel ist die Tatsache, dass es nur ein einziges Gegentor gab. In der Hinrunde war Rennerod nämlich die Tormaschine schlechthin, mit 51 Toren aus 13 Spielen – durchschnittlich fast vier pro Spiel und insgesamt zehn mehr als der zweitbeste Angriff.
Lange hielt die VfB-Defensive im Hinspiel den eigenen Kasten sauber, eher kurz vor Abpfiff noch der Ausgleich fiel. (Foto: Thorsten Buchner)
Die Torgefährlichkeit ist Rennerod in der Rückrunde ein Stück weit abhandengekommen. In der zweiten Saisonhälfte schoss die SG RESI im Schnitt weniger als zweieinhalb Tore pro Partie, was nur noch den siebtbesten Schnitt darstellt. Weil aber gleichzeitig die Abwehr deutlich besser stand als in der Hinrunde (damals 2,2 Gegentore pro Spiel, jetzt 1,5), sind die Roten weiterhin ganz vorne dabei. Ganz vorne steht auch David Quandel, und zwar in der Torjägerliste. Mit 28 Treffern nach 21 Spieltagen führt er deutlich vor Guckheims Robin Krick und Lasterbachs Luca Reichmann, die aktuell jeweils auf 21Tore kommen. Gemeinsam mit Furkan Tetik (13 Tore), der im Hinspiel Rennerods späten Ausgleich erzielte, bildet Quandel das erfolgreichste Angriffsduo der Liga.
Im Gegensatz zu Quandel, dessen Rückkehr nach Niederroßbach im Laufe dieser Woche offiziell verkündet wurde, bleibt Tetik übrigens auch über die bald endende Saison hinaus in Rennerod (siehe Facebook-Meldung des FV Rennerod vom 15. März). Eine kleinere Zäsur wird es dennoch geben, da neben Quandel mit Coach Markus Schneider eine weitere Schlüsselfigur die SG verlassen wird (Meldung vom 8. März). Womöglich können Schneider und Quandel ihre Mannschaft als Bezirksligist an das neue Trainergespann Boddenberg/Herkersdorf übergeben, was laut SG-Vorsitzendem Patrik Heene auch das Ziel ist (vgl. ebd.). Dafür darf sich Rennerod aber praktisch keine Ausrutscher erlauben, weil die Phase unmittelbar nach der Winterpause der Fall missglückte, als es drei sieglose Ligaspiele mit nur einem Punkt gab. Darauf folgten allerdings drei Siege mit elf eigenen Toren. Wir treffen also auf einen wiedererstarkten Gegner, der für den möglichen Aufstieg alles geben wird.
Gerade auf eigenem Platz präsentierte sich Rennerod aber für einen Bewerber um die Meisterschaft nicht dominant genug. Dort wurde weniger gepunktet und häufiger verloren und es wurden mehr Gegentore kassiert als in der Fremde. Der Unterschied ist zwar nicht mehr ganz so extrem wie in der vergangenen Saison, als die SG RESI das zweitbeste Auswärtsteam, aber die drittschlechteste Heimelf war. Dennoch lässt sich vielleicht daraus ableiten, dass der erhoffte Überraschungserfolg für Niederdreisbach in Rennerod im Bereich des Möglichen liegen könnte.
Der 22. Spieltag wird am Freitagabend mit einem Derby eröffnet. Der frischgebackene Pokalfinalist Guckheim (6., 39 Punkte) erwartet Westerburg II (8., 32 Punkte). Am Tabellenende hofft Friesenhagen (14., 1 Punkt) bei der SG Herdorf (13., 8 Punkte) auf den zweiten Punktgewinn der Saison. Lasterbach (12., 22 Punkte) muss zum Tabellenführer Herschbach (44 Punkte) reisen. Schönstein (11., 23 Punkte) empfängt die Tormaschine Niederfischbach (4., 41 Punkte). Die SG Hammer Land (9., 26 Punkte) ging in den jüngsten Wochen dreimal in Serie leer aus, liegt nur noch zwei Punkte vor uns und hat mit Weitefeld (5., 41 Punkte), dem besten Team der Rückrunde, auch diesen Sonntag einen starken Gegner. Wissen II (3., 42 Punkte) bestreitet ein Heimspiel gegen Mittelhof (7., 32 Punkte).