20. Spieltag (Mittwoch, 30.4..2025, 19 Uhr in Weitefeld): VfB Niederdreisbach - SV Adler 09 Niederfischbach
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Ursprünglicher Vorbericht für Gründonnerstag:
Erstmals in dieser Saison hat der VfB Niederdreisbach zwei Ligaspiele in Folge gewinnen können: erst mit 3:2 gegen Friesenhagen und dann mit 2:1 gegen Schönstein. Somit setzt sich die beeindruckende Serie fort, in der wir immer, wenn wir auf einen Abstiegsplatz abgerutscht sind, im nächsten Spiel punkten konnten. Seit unserem Neustart mit eigenständiger Mannschaft war das zehnmal der Fall; neunmal konnten wir das nächste Spiel gewinnen, einmal zumindest ein Unentschieden holen. Gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt ist der Sprung auf Platz 10 freilich noch lange nicht. Der Vorsprung von zwei Punkten auf den ersten Abstiegsplatz ist gering. Noch fünf Chancen bieten sich für Lasterbach und Schönstein, um uns wieder zu überholen. Deshalb wäre es enorm wichtig, möglichst schnell nachzulegen.
Im Nachholspiel gegen Niederfischbach haben wir nun unsererseits die Möglichkeit, das Polster auf die Gefahrenzone zu vergrößern, während unsere Konkurrenz vom Sofa oder von der Seitenlinie aus zuschauen muss. Ein Punktgewinn gegen Niederfischbach wird aber alles andere als ein Selbstläufer. Der SV Adler ist der glasklare Favorit in dieser Partie. Schließlich liegen die Jungs aus dem Otterbachtal mit ihren 41 Punkten satte sechs Plätze und 17 Zähler vor uns. Mehr noch: Es steht schon fest, dass sie, sollten sie uns schlagen, erstmals seit dem zehnten Spieltag wieder Tabellenführer wären und die SG Herschbach von Platz 1 verdrängen würden, die dort seitdem steht. Selbst ein Unentschieden gegen Niederdreisbach würde schon den Sprung auf Platz 2 ermöglichen, der Niederfischbach wie letztes Jahr die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga ermöglichen könnte. So oder so hat unser nächster Gast die Rückkehr in die Bezirksliga nach 22 A-Liga-Jahren spät in der Saison noch selbst in der Hand, gegebenenfalls über ein Entscheidungsspiel bei Punktgleichheit oder eben die Aufstiegsrunde. Also müssen wir mit einem Gegner rechnen, der bis in die Haarspitzen motiviert ist und uns keine Geschenke für den Abstiegskampf machen wird. Dafür steht bei ihm selbst zu viel auf dem Spiel; er darf sich keine Punktverluste erlauben. Es ist auch fest davon auszugehen, dass Adler-Trainer Jörg Mockenhaupt, dessen Weggang schon feststeht, sich zum Abschied nicht damit begnügen wird, den Niederfischbachern ihre vierte Vizemeisterschaft in acht Jahren zu liefern, sondern die Abschieds- mit einer Aufstiegsfeier kombinieren möchte.
Dass der A-Liga-Dino sich in eine so gute Ausgangsposition manövrieren konnte, liegt daran, dass er prächtig aus dem Winterschlaf gekommen ist: vier der fünf Ligaspiele im neuen Jahr wurden gewonnen, wodurch der Rückstand von acht Punkten auf Platz 1, der über die Winterpause hinweg bestanden hatte, auf drei Punkte geschmolzen ist und sich durch einen Erfolg im Nachholspiel nun eben komplett auflösen kann. An Palmsonntag wurde der Aufstiegskonkurrent Wissen II mal eben mit einer 0:3-Niederlage im Gepäck nach Hause geschickt. Zwar fielen alle drei Adler-Treffer in der Schlussviertelstunde, beeindruckend ist dieses Resultat dennoch – trotz einer „ganz schwachen ersten Hälfte“ (RZ vom 15.4.25), die aber eben auch ohne Gegentor überstanden wurde. Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass der Meisterschaftsanwärter in der laufenden Meisterschaft zuvor erst zweimal zu Null gespielt hatte. (Zum Vergleich: Niederdreisbach gelang dies bereits viermal.) Das Niederfischbacher Prunkstück ist wohl eher die Offensive. Keine andere Mannschaft trifft durchschnittlich häufiger: fast dreieinhalb Mal pro Spiel. (Rennerod hat zwar ein Tor mehr auf dem Konto, aber auch ein Spiel mehr absolviert.) So hat die Mockenhaupt-Elf auch die beste Tordifferenz der Liga.
Zu selten konnte der VfB beim 2:4 im Hinspiel so durch die Adler-Reihen dribbeln wie hier Leon Kühne. (Foto: Thorsten Buchner)
Hat der VfB denn in Anbetracht dieser Werte überhaupt eine Chance gegen Niederfischbach? Mut machen dürfte, dass der SV Adler auswärts längst nicht so souverän auftritt wie in der heimischen Wurth-Arena. Während er die beste Heimelf stellt, steht er in der Auswärtstabelle nur auf Platz 6. In mehr als der Hälfte der Auswärtsspiele überließ Niederfischbach dem Gastgeber mindestens einen Punkt: Es gab „nur“ vier Siege bei neun Spielen in der Fremde. Das sind ebenso viele wie die des VfB. Dass es sich für uns um kein richtiges Heimspiel handelt, sondern eine Partie in Weitefeld, sollte unser Team auch nicht weiter verunsichern. Schließlich konnten wir seit dem Neustart 2009 von vier Spielen im Nachbardorf immerhin drei für uns entscheiden. Zudem macht unsere jüngste Bilanz gegen Niederfischbach Mut. Nach den Corona-Saisons ist sie nämlich quasi ausgeglichen. Niederdreisbach und Niederfischbach konnten jeweils zwei Spiele gewinnen, während die drei weiteren Aufeinandertreffen mit einer Punkteteilung endeten.
Nicht zuletzt stimmt natürlich die entspanntere personelle Lage zuversichtlich. Erstmals nach sechs Ligaspielen Pause war unser A-Liga-Rekordtorschütze Christian Hüsch gegen Schönstein wieder dabei und konnte gleich mit einem Alutreffer auf sich aufmerksam machen, während Sebastian Zimmermann nach drei Spielen und Dominik Zimmermann nach zwei Spielen ihr Comeback feierten und prompt die beiden Tore schossen. Beide Treffer wurden von Lars Lapp vorbereitet, der ebenfalls die beiden Spiele davor verpasst hatte. Christian Platte und Kapitän Niklas Bender, unsere beiden Schlüsselspieler in der Zentrale, kamen gegen Schönstein noch nicht wieder zum Einsatz. Mit ihrer Rückkehr nach nun jeweils schon vier Spielen ist aber bald zu rechnen. So gelingt ja vielleicht die Überraschung gegen ein Spitzenteam, die zu Bonuspunkten im Abstiegskampf führen könnte.