1. Spieltag (Sonntag, 18.08.2019, 15 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG Daaden/Biersdorf

VfBLogo50x50 0:1 


Trotz Niederlage: Auf die Leistung lässt sich aufbauen

Zum ersten Spieltag trat die Mannschaft der SG Daadetal den kurzen Weg auf den Koppelberg an. Neben den Spielern wollten auch mehrere Hundert Zuschauer den Auftakt mit dem Aufeinandertreffen der ehemaligen SG-Partner nicht verpassen. Nach einigen Minuten Anlauf durften sie in der 7. Minute die erste gute Gelegenheit für den Gastgeber bestaunen. Tom Rötter kam an der Mittellinie an den Ball, setzte sich über Außen gegen mehrere Gegenspieler durch und konnte das Spielgerät von der Grundlinie aus in die Mitte bringen. Christian Hüsch zog flach ab, doch sein Schuss wurde gerade noch geblockt und ins Toraus gelenkt. Kaum fünf Minuten später sollte es schon zur spielentscheidenden Szene kommen. Daadens Spielertrainer Maximilian Ramb drang in den Strafraum ein, wo er von Maximilian Ermert durch ein Foul gestoppt wurde. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, Steffen Metz verwandelte sicher (13. Minute). Dieser Rückstand schmerzte umso mehr, als sich Daaden bis dato spielerisch keine Möglichkeiten hatte erarbeiten können. Der VfB sah aber weiter seine Chance, spielte aktiv mit und blieb gefährlich. Ein Gewaltschuss von Christian Hüsch hätte um ein Haar den Ausgleich bringen können. Mit Auge und Technik zog er aus 30 Metern ab. Gästetorwart Tim Daub musste sich ganz lang machen, um den Ball minimal abzulenken, sodass diese nur die Unterkante der Latte traf und aus dem Tor heraus sprang (22.). Trotz weiterer knapper Szenen durch Niklas Bender (26.) und mehrerer Standards (27. Hüsch, 43., 44. Bender) blieb es bis zur Pause beim 1:0.
Die zweite Halbzeit gab ein ähnliches Bild ab: Bei Mannschaften versteckten sich nicht, der VfB hatte die etwas besseren Chancen, wie etwa in der 53. Minute, als Julian Harnischmacher seinen Schuss knapp neben das Tor setzte. Beide Seiten konnten aus dem Spiel heraus nur wenige Torraumszenen generieren, sodass die Standards häufiger in den Mittelpunkt gerieten, die aber schlussendlich allesamt ohne Erfolg blieben. Spätestens als Daaden zur Mitte der zweiten Halbzeit auf Zeitspiel schaltete, wurde es auf dem Platz wie auch auf den Rängen unruhiger. Zehn gelbe Karten in 25 Minuten, darunter eine für einen Zuschauer, sind Ausdruck der aufkochenden Emotionen. Aber auch auf dem Feld blieb es heiß. In der 71. Minuten hatte Stefan Ermert ähnliches Pech wie Teamkollege Hüsch zuvor, der diesmal als Vorbereiter auftrat. Tim Daub schien schon geschlagen, aber der Abschluss traf wieder nur die Latte. Einige weitere Versuche stellten die Torhüter auf beiden Seiten nicht mehr vor größere Probleme, sodass das zweite Derby in Folge durch einen Elfmeter entschieden wurde – diesmal mit dem besseren Ende für Daaden. Der VfB aber braucht sich nach diesem Spiel nicht zu verstecken. Einerseits, weil Daaden ohnehin als klarer Favorit antrat, andererseits, weil Ergebnis wie auch Spielverlauf äußerst knapp waren und man durchaus auch mit einem Punkt (oder sogar dreien) hätte vom Platz gehen können. Nach dieser Leistung kann man optimistisch auf die kommenden Begegnungen blicken.

Aufstellung des VfB: Zeitz, M. Ermert, St. Ermert, Ch. Meyer, Hüsch, Bender, Rötter, Harnischmacher, Himaj (49. Güdelhöfer), Heß, Best


Vorbericht

Schon oft hatte der VfB Niederdreisbach Glück bei der Ansetzung des ersten Spieltags einer neuen Saison. Zehn von elf Spielzeiten seit der Wiederaufnahme des eigenständigen Spielbetriebs 2009 begannen mit einem Heimspiel. Seit langem dürfte aber nicht mehr so sehr dem Ligastart entgegengefiebert worden sein wie dieses Jahr. Denn die Meisterschaft beginnt 2019 mit einem Nachbarschaftsduell gegen die SG Daaden/Biersdorf auf eigenem Platz. Allenfalls das Heimderby gegen den SV Adler Derschen am ersten Spieltag der Saison 2013/2014 ist wohl ähnlich gespannt erwartet worden, da es sich bei den Sportfreunden Daaden und dem SV Biersdorf aber um die ehemaligen SG-Partner handelt, ist die Rivalität zwischen den Teams sicher noch größer und der diesjährige Auftakt somit noch elektrisierender als der vor sechs Jahren. Eine äußerst attraktive Meisterschaft, in der die Wege für den VfB Niederdreisbach kürzer sind als jemals zuvor in dieser Spielklasse, startet also mit einem absoluten Kracher.
Aus sportlicher Sicht könnte es aber dankbarere Gegner geben, denn zu überlegen scheint die SG Daaden/Biersdorf zurzeit. Wenn der VfB Niederdreisbach erstmals seit langen fünf Jahren wieder an einem ersten Spieltag gewinnen möchte, muss er gegen den großen Nachbarn über sich hinaus wachsen. Zwar trennten SG (3., 43 Punkte) und VfB (5., 37 Punkte) im Abschlussklassement der im Mai zu Ende gegangenen Saison nur zwei Plätze und zwei Siege, doch für die neue Saison haben die beiden Mannschaften sehr konträre Zielsetzungen. Während Niederdreisbach im kommenden Mai mit einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden wäre, möchten die Daadener und Biersdorfer unter die Top 5 (siehe „Tempo, Tore, Titeljagd“ vom 3.8.19). Das Wort „Meisterschaft“ nimmt die SG zwar selbst nicht in den Mund, doch elf der dreizehn Ligakonkurrenten nennen vor Saisonbeginn die SG Daaden als einen Favoriten für den Aufstiegsplatz.
Die bisherigen Auftritte in der neuen Spielzeit untermauern zweifelsohne die Einschätzung der Konkurrenz. Daaden scheint den Abgang von Leistungsträger Til Wölfer in Richtung Weitefeld und den vorübergehenden Ausfall der routinierten Spitzenspieler Daniel Meyer, Tim Müller und Thomas Ross problemlos kompensiert zu haben. Der SG Malberg/Rosenheim/Elkenroth/Kausen, die zwei Stufen höher in der Rheinlandliga antritt, trotzte das Team von Max Ramb ebenso ein Unentschieden ab wie zwei Bezirksligisten, nämlich der SG Müschenbach/Hachenburg und der SG Wallmenroth/Scheuerfeld. Am vergangenen Sonntag zog unser nächster Gegner dann locker und leicht ins Achtelfinale des Kreispokals ein. Beim 6:0-Erfolg bei der Reservemannschaft der SG Guckheim/Kölbingen ließ Daaden dem B-Ligisten nicht den Hauch einer Chance. Spielertrainer Ramb trug selbst drei Tore bei. Gefreut haben dürfte ihn ganz bestimmt auch der Treffer von David Floris, der nach langer Verletzungspause wieder sein Team verstärkt. Daniel Meyer wurde beim Erfolg in Guckheim zumindest wieder eingewechselt. Mit breiter Brust kann die SG Daaden/Biersdorf so in das Derby in Niederdreisbach gehen.
Für den VfB verlief die Vorbereitung gelinde gesagt durchwachsen. Die Integration der Neuzugänge Pascal Best, Manuel Heß, Kreshnik Himaj und Lasse Strunk sowie des Rückkehrers Pierre Zeitz war zwar erfolgreich und die Neuen eröffnen Trainer Dennis Reder mehr Möglichkeiten bei Aufstellung und taktischer Ausrichtung. Die Testspielphase zeichnete sich aber leider in erster Linie durch mangelnden Erfolg und nicht immer überzeugende Auftritte aus. Es gab keinen einzigen Sieg, zwei Unentschieden und drei Niederlagen (alle drei gegen B-Ligisten!); hinzukommt ein abgebrochenes Spiel gegen B-Ligist Dielfen beim Stand von 0:1 aus VfB-Sicht, das zur vierten Niederlage gegen ein tieferklassiges Team hätte führen können. Zwei ursprünglich eingeplante Tests beim Turnier in Langenbach mussten zudem entfallen. So ist es wenig verwunderlich, dass letzten Sonntag im Kreispokal noch nicht alles passte. Ein Tor des SSV Hattert in der Nachspielzeit besiegelte hier die nächste Pleite gegen einen B-Ligisten und das frühe Pokalaus.
Insofern scheint die SG Daaden/Biersdorf vor der vierzehnten Auflage des Derbys in Bezug auf Leistung und Form weiter entfernt als jemals zuvor. Alles andere als ein Auswärtssieg im Paradiesdorf wäre für die Städter eine herbe Enttäuschung. Hoffen kann der VfB Niederdreisbach allenfalls auf die Heimstärke auf dem Hartplatz, der Gegnern alles abverlangt, und auf die zu erwartenden zahlreichen Fans, die ihre Mannschaft nach vorne treiben werden. Vielleicht werden sich die Daadener Akteure aber auch ein wenig selbst hemmen, denn sie stehen aufgrund ihrer Ambitionen wesentlich stärker unter Druck. Ihr Spielertrainer Ramb forderte von ihnen öffentlich bessere Resultate in den Derbys gegen Herdorf und Niederdreisbach (siehe Beilage der Siegener Zeitung vom 9.8.19). Diese Forderung ist gerade in Bezug auf den VfB wenig verwunderlich, denn schon seit im Grunde unglaublichen sechs Spielen konnte Daaden den kleinen Nachbarn nicht mehr bezwingen. Noch nie musste sich der VfB der SG zu Hause beugen, was eigentlich eine Schmach für unseren Lokalrivalen bedeutet.


Beim letzten Derby siegten Julian Harnischmacher, Max Ermert und Matti Höfer (schwarze Trikots von links) und ihr VfB gegen eine mit Spitzenspielern wie Thomas Ross, Max Ramb und Daniel Meyer (gelbe Trikots von links) gespickte Daadener Mannschaft mit 1:0. (Foto: Thorsten Buchner)

Wie die VfB-Elf in Spielen gegen Daaden immer wieder über sich hinauswachsen kann, zeigte sie zuletzt vor knapp fünf Monaten. Am 19. Spieltag der letzten Saison (siehe Foto) war die Heimelf anders als die Gäste von Beginn an hellwach, durfte bei Christian Hüschs verwandeltem Elfmeter kurz nach der Pause jubeln und verteidigte sich anschließend mit Geschick und Glück zum Derbysieg. Nur mit einer ähnlichen Einstellung wie im März ist ein erneutes Erfolgserlebnis gegen Daaden möglich. Dass es damit auch wirklich funktioniert, kann natürlich niemand versprechen, dass die Mannschaft sich am Sonntag auf dem Platz zerreißen wird hingegen schon.

Das Daadetalderby ist nicht das einzige Lokalduell am ersten Spieltag. Eröffnet wird die Saison nämlich am Samstag mit dem Duell des Vizemeisters und Meisterschaftsfavoriten Niederfischbach (2., 51 Punkte) und der ambitionierten SG Alsdorf/Kirchen (4., 41 Punkte). Ebenfalls am Samstag, aber eine Stunde später, wird die Partie zwischen Alpenrod (10., 31 Punkte) und Gebhardshainer Land (12., 28 Punkte) angepfiffen, die beide gemeinsam haben, dass sie sich erst einmal von der Abstiegszone fernhalten wollen. Parallel zum Derby in Niederdreisbach werden die verbleibenden Spiele ausgetragen. Kein einziges davon findet indes zwischen zwei Mannschaften statt, die bereits in der Saison 18/19 Teil der Liga waren. Die SG Herdorf (9., 35 Punkte) ist im Heimspiel gegen Aufsteiger Westerburg II haushoher Favorit. Die anderen Ergebnisse lassen sich nur schwer vorhersagen. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga muss ein neuformierter VfL Hamm gegen die DJK Friesenhagen, die nach souveränem Doppelaufstieg auch in der Kreisliga A für Furore sorgen könnte, zeigen, was in ihm steckt. Neuformiert ist auch die SG 06 Betzdorf, die beinahe im Rekordtempo von der Oberliga in die Kreisliga abgestürzt ist und deren erste Auswärtsfahrt zum besten Aufsteiger der Vorsaison (6., 36 Punkte) nach Guckheim führt, wo kaum ein Betzdorfer jemals gewesen sein dürfte. Nach Lautzerts sofortigem Wiederabstieg wagt der Meister von 2018 als Teil der neuen Spielgemeinschaft mit Berod/Wahlrod einen Neustart. Gegner in Berod sind die Sportfreunde Schönstein (7., 35 Punkte).

Übrigens bieten wir auch in diesem Jahr wieder ein kostenloses Tippspiel zur Kreisliga A WW/Sieg an, das Fans und Spielern aller Mannschaften offen steht – einfach gleich anmelden und mitmachen!

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