24. Spieltag (Sonntag, den 28. April 2019, 15:00 Uhr): SSV Weyerbusch - VfB Niederdreisbach

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Ohne jeden Zweifel ist der VfB Niederdreisbach (5., 33 Punkte) derzeit eine der formstärksten Mannschaften der Liga. Erstmals seit über zwei Jahren gab es drei Ligasiege in Folge, und alle sogar gegen Teams, die zu diesem Zeitpunkt in der oberen Tabellenhälfte standen: 3:2 gegen Herdorf, 2:0 gegen Berod/Wahlrod und 3:2 gegen Alsdorf/Kirchen. So gelang dem VfB, der im Oktober noch Vorletzter war, innerhalb der letzten drei Wochen ein Sprung von Platz 9 auf Platz 5.
Für das achte A-Liga-Jahr in Serie kann also fest geplant werden. Die ersten Neuzugänge für das Reder-Team stehen schon fest; wir werden in den kommenden Wochen darüber berichten. Abgehakt ist die alte Saison allerdings noch nicht. Es gibt auch noch erreichbare Ziele für die verbleibenden drei Partien. Mit noch mindestens zwei Siegen würde man am Ende in der oberen Tabellenhälfte stehen, was sicherlich ein großer Erfolg wäre. Theoretisch ist sogar noch eine Verbesserung auf Platz 4 und somit die Einstellung des vereinsinternen Rekords erreichbar. Dafür wäre man jedoch auf Schützenhilfe von Daadens oder Alsdorfs Gegnern angewiesen, denn eine dieser beiden Mannschaften müsste selbst bei maximaler Niederdreisbacher Punktausbeute mindestens zweimal patzen. Aus eigener Kraft eingestellt werden kann hingegen ein anderer Bestwert des VfB Niederdreisbach: Sollte es in den nächsten drei Spielen die vollen neun Zähler geben, stünde man bei 26 Rückrundenpunkten. Einen so hohen Wert gab es für Niederdreisbach im Kreisligaoberhaus erst einmal, nämlich in der zweiten Hälfte der Premierensaison 2012/2013.
Für unseren nächsten Gegner steht indes viel mehr auf dem Spiel als Vereinsrekorde. Der SSV Weyerbusch (13., 21 Punkte) steckt als Vorletzter ganz tief im Abstiegskampf. Ausgerechnet im Derby gegen den Letzten, die SG Neitersen/Altenkirchen II musste der SSV am Osterwochenende eine empfindliche 2:4-Auswärtsniederlage einstecken. Dass Neitersens Reserve bei dieser Gelegenheit auf wichtige Verstärkung aus dem Rheinlandligakader zurückgreifen konnte, schmerzt dabei vielleicht noch mehr, ist aber natürlich zulässig und in dieser brisanten Konstellation verständlich.
Unter dem Strich holte Weyerbusch aus den letzten sechs Spielen nur drei Punkte bei 9:22 Toren, sodass ein Aufbäumen nach der Winterpause ausblieb. Wenn man Rechenspiele um die SG-Gründung zwischen Lautzert und Berod/Wahlrod auf der einen Seite sowie eine durch Bezirksligaabsteiger bedingte Erhöhung auf vier Abstiegsplätze auf den andere Seite außen vor lässt, fehlen dem SSV schon sechs Punkte auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz.
Im Heimspiel gegen Niederdreisbach wird sich die Weyerbuscher Mannschaft also sprichwörtlich auf dem Platz zerreißen, um nach dem letzten Strohhalm greifen zu können. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive liegt bei der Hertling-Elf so einiges im Argen. Stellte Weyerbusch letzte Saison mit 48 Toren noch den siebtbesten Sturm, bedeuten 27 magere Treffer 2018/19 den ligaweit schlechtesten Wert. Auf der anderen Seite kassierten nur Schönstein und Kirburg knapp mehr Tore als der SSV mit seinen 57. Drei davon gelangen vor einem guten halben Jahr Christian Hüsch beim Niederdreisbacher 3:1-Heimsieg im Hinspiel. Weyerbusch war zu dem damaligen Zeitpunkt vor Niederdreisbach platziert statt wie nun mit zwölf Punkten Rückstand dahinter und ging als leichter Favorit sogar in Führung. Hüsch schoss aber dann seine Tore Nummer fünf, sechs und sieben innerhalb von acht Tagen und wendete quasi im Alleingang das Blatt.


Selbst umstellt von der halben Weyerbuscher Mannschaft gelang Christian Hüsch in dieser Szene des Hinspiels ein Tor mit seinem linken Fuß. (Foto: Dominic Steiner)

Sollte Hüsch und seinen Mannschaftskameraden im Rückspiel eine ähnliche Leistung gelingen, sähe es für Weyerbusch ganz düster aus. Dem Verein aus dem Raiffeisendorf droht der erstmalige Abstieg in die Kreisliga B seit dem Aufstieg vor 24 Jahren. Eine beträchtliche Anzahl an Spielern, die am Sonntag auf dem Platz stehen, hat also noch nie erlebt, dass die erste Mannschaft des SSV unterhalb der höchsten Ebene des Kreisligafußballs um Punkte kämpfen musste (von 2002 bis 2006 ging sie sogar in der Bezirksliga an den Start). Dem Verein droht nun zum neunzigjährigen Jubiläum eine schwere Stunde historischen Ausmaßes. Vieles wird am 24. Spieltag davon abhängen, ob die Weyerbuscher mit diesem Druck umgehen können. Niederdreisbach wird in jedem Fall auf eine hoch motivierte Heimelf treffen, gegen die ein Sieg schwieriger zu erreichen sein wird, als es mit einem Blick auf die Tabelle den Anschein haben mag.


Lang ist’s her: Diese Weyerbuscher Mannschaft gewann 2002 A-Liga-Meisterschaft und Kreispokal. Es war das erfolgreichste Jahr für den SSV in fast einem Vierteljahrhundert in Kreisliga A oder Bezirksliga, das nun möglicherweise endet. (Quelle: Rhein-Zeitung vom 22.5.02; Foto: Vohl)

Bereits der Samstag wartet an diesem Wochenende mit spannenden Spielen auf. Der frischgebackene Meister Rennerod (1., 61 Punkte) präsentiert sich nach der Pokalblamage an Ostermontag – 0:5 gegen die SG HWW II – im absoluten Spitzenspiel gegen den sicheren Vizemeister Niederfischbach (2., 50 Punkte) den eigenen Fans. Da die Adler das Hinspiel für sich entschieden hatten, hatten sie sicherlich gehofft in Rennerod einen Angriff auf Platz 1 starten zu können, doch der neue Meister zeigte sich letztlich in der Liga als zu konstant. Zeitgleich kommt es in Herdorf zum immer wieder brisanten Derby zwischen der heimischen SG (7., 31 Punkte) und der SG Daaden/Biersdorf (3., 39 Punkte). Herdorf zog an Ostermontag ins Kreispokalfinale ein und tankte somit rechtzeitig nach fünf sieglosen Ligaspielen Selbstvertrauen. Außerdem spielt am Samstag unser Tabellennachbar Alsdorf (4., 37 Punkte) gegen die SG Guckheim (8., 30 Punkte), die seit dem Trainerwechsel beide Spiele gewann und schon so gut wie gerettet ist. Am Sonntag empfängt Kirburg (10., 28 Punkte) Mitaufsteiger Schönstein (6., 31 Punkte). Der Gewinner der Partie zwischen Berod/Wahlrod (9., 28 Punkte) und Alpenrod (11., 27 Punkte) dürfte wohl den Klassenerhalt feiern. Das gilt in keinem Fall für den Sieger des Spiels zwischen Gebhardshainer Land (12., 22 Punkte) und Neitersen II (14., 20 Punkte). Beide Teams werden ungeachtet des Ausgangs dieses Kellerduells weiter punkten müssen.

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