6. Spieltag (Sonntag, 22.09.2019, 15:00 Uhr): SG Sportfreunde/DJK Herdorf - VfB Niederdreisbach

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Die Saison begann für den VfB Niederdreisbach mit drei knappen Pflichtspielniederlagen: 2:3 gegen den SSV Hattert im Pokal sowie 0:1 gegen die SG Daaden und 1:2 gegen die SG Gebhardshainer Land in der Liga. Seitdem hat die Mannschaft von Dennis Reder aber den Schalter umgelegt und aus den letzten drei Spielen sieben von möglichen neun Punkten eingefahren: 2:1 gegen Betzdorf, 2:1 gegen Hamm und 1:1 gegen Westerburg II. Beim Unentschieden letzten Sonntag wäre auch noch mehr möglich gewesen, aber dreimal traf der VfB nur Aluminium. Allerdings darf man nicht vergessen, dass gegen Westerburg II mit Kapitän Stefan Ermert, Rekordspieler Sandro Josten, Toptorschütze Christian Hüsch, Routinier Manuel Heß und Schlussmann Pierre Zeitz gleich fünf wichtige Stammspieler nicht mitgewirkt haben. Insofern war die Aufgabe gegen das ehemalige Schlusslicht kniffliger, als es vielleicht den Anschein hatte.
Auch wenn es letztlich im dritten Heimspiel „nur“ zu einem Punkt gereicht hat, liegt Niederdreisbach weiterhin in der oberen Tabellenhälfte und hat sich ein kleines Polster auf die Gefahrenzone erarbeitet. Vier Punkte liegt die Reder-Elf vor dem Relegationsplatz und sogar sechs Punkte vor den direkten Abstiegsplätzen. Dieser Vorsprung kann sicherlich nicht schaden, denn nun stehen harte Wochen an. An den nächsten sechs Spieltagen geht es nämlich unter anderem gegen die Top 5 der Liga.
Am sechsten Spieltag reist der VfB dabei zunächst nach Herdorf. Die SG (5., 9 Punkte) liegt zwar lediglich zwei Zähler vor dem VfB (7., 7 Punkte), wird sich aber absehbar weiter oben einordnen. Der amtierende Kreispokalsieger glänzte im Rheinlandpokal, wo er Bezirksligavizemeister Wallmenroth aus dem Wettbewerb warf und in der zweiten Runde bis etwa zwanzig Minuten vor Schluss führte, bevor der langjährige Bezirksligist Müschenbach das Blatt gegen den Kreisligisten noch wendete. Im Kreispokal steht der Titelverteidiger hingegen nach souveränen Siegen gegen Ligakonkurrent Guckheim (5:0) und B1-Tabellenführer Herschbach (4:1) schon wieder im Viertelfinale. In der Liga lief es zumeist ähnlich erfolgreich. Drei Siege hat die Stoffel-Elf zu verbuchen. Niederlagen gab es lediglich gegen das ungeschlagene Spitzenduo aus Alpenrod und Friesenhagen.
Besonders die Durchschlagskraft in der Offensive springt bei den bisherigen Ergebnissen ins Auge. In der Vorbereitung traf Herdorf gegen die Siegerländer Bezirksligisten Eiserfeld und Türk Geisweid bereits drei- bzw. zweimal. Doch danach kam der Angriff der Hellertaler so richtig auf Touren: sechs und fünf Tore in den verbleibenden Testspielen, fünf und drei Tore im Rheinlandpokal, fünf und vier Tore im Kreispokal, sechs, drei, drei und sechs Tore in der Liga. Bis letzte Woche stand Herdorf somit bei 36 Toren in acht Pflichtspielen der noch jungen Saison, was einen Schnitt von unglaublichen viereinhalb Toren pro Spiel bedeutet. Gegen Alpenrod traf die SG am vergangenen Sonntag erstmals nur einmal. Am Ligaprimus haben sich aber schon diverse Mannschaften die Zähne ausgebissen: Alpenrod hat in fünf Spielen erst drei Treffer kassiert. Dass Herdorf gegen diese Mannschaft nur ein Treffer gelang, ist eher ein Beleg für Alpenrods exzellente Defensive als für eine mögliche Ladehemmung der bis dahin kaum zu stoppenden Herdorfer Offensive.
Auf Niederdreisbachs Abwehr kommt also am Sonntag eine Menge Arbeit zu. Im zweitbesten Angriff der A-Klasse (19 Ligatore; Alpenrod: 20) ragt vor allem Kevin Löb heraus, der nach fünf Wochen schon neunmal traf und sich zuvor schon in den beiden Kreispokalspielen für insgesamt vier Treffer verantwortlich zeigte. Allerdings kann die VfB-Verteidigung durchaus mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Lokalduell gehen, schließlich haben nur Spitzenreiter Alpenrod und Meisterschaftsfavorit Niederfischbach weniger Gegentore hinnehmen müssen als Niederdreisbach, auswärts sogar nur Alpenrod. Wenn die Mannschaft an die bisherige Defensivleistung anknüpfen kann, kann also hoffentlich auch Herdorfs überragende Offensivkraft gebändigt werden. Gleichzeitig darf man aus Niederdreisbacher Sicht hoffen, dass die eigene Torquote – nur Hamm und Daaden trafen seltener – gesteigert wird, denn Herdorf hat die drittgrößte Anzahl an Gegentoren und ließ die bisherigen Kontrahenten im Schnitt genau dreimal pro Partie jubeln.
Spiele gegen die SG Herdorf liegen dem VfB Niederdreisbach ja ohnehin. Letzte Saison gab es gegen diese Mannschaft vier Punkte und in den zehn Aufeinandertreffen seit Herdorfs Abstieg aus der Bezirksliga gab es fünf Siege und drei Remis*. Weniger gut sieht die Bilanz in der kultigen Glück-Auf-Kampfbahn aus, wo Niederdreisbach diesmal wieder spielen darf, nachdem es in den letzten Jahren – Wildschweinen sei Dank – meist auf dem Herdorfer Kunstrasen um Punkte ging. Auf dem Rasen im Stadion der Sportfreunde Herdorf wartet der VfB Niederdreisbach nach einer Niederlage und einem Unentschieden noch auf den ersten Sieg. Am Sonntag muss es für die Reder-Elf aber optimal laufen, damit gegen das offensivstarke Spitzenteam aus Herdorf ein solcher gelingt. 


Spielszene des letzten Niederdreisbacher Auftritts in der Glück-Auf-Kampfbahn, der vor knapp zweieinhalb Jahren mit einem 2:2 endete. (Quelle: Facebook-Seite der SG Herdorf)

Weil die nächsten Wochen für Niederdreisbach hart werden dürften, ist es sicherlich angemessen, weiterhin vor allem nach unten zu schauen. Westerburg II (13., 1 Punkte) dürfte gegen Niederfischbach (3., 12 Punkte) kaum Chancen haben, wobei der SV Adler ja bereits gegen die SG Betzdorf patzte, die bis dahin auch erst einen Zähler auf der Habenseite hatte. Hamm (14., 1 Punkt) erwartet als neues Schlusslicht die SG Berod-Wahlrod/Lautzert (6., 7 Punkte) und muss dringend in die Erfolgsspur finden. Daaden (12., 3 Punkte) hat am fünften Spieltag endlich das erste Tor erzielt, das nicht durch einen Strafstoß gelang, hat aber dennoch die letzten fünf Pflichtspiele verloren. Auf dem Fensdorfer Hartplatz ist unser Lokalrivale gegen die SG Gebhardshainer Land (9., 6 Punkte) damit fast schon zum Siegen verdammt. Guckheim (10., 5 Punkte) kassierte zuletzt zwei Klatschen mit je sechs Gegentoren und dürfte auch gegen Schönstein (4., 10 Punkte) Schwierigkeiten haben. Ein spannendes aber schwieriges Derby erwartet Betzdorf (11., 4 Punkte) im Heimspiel gegen die SG Alsdorf/Kirchen (5., 7 Punkte), die zuletzt zweimal gewann und eindeutig nach oben strebt. Während all diese Partien am Sonntag ausgetragen werden, gibt es das absolute Spitzenspiel der Kreisliga A bereits am Freitag unter Flutlicht zu sehen. Friesenhagen (2., 13 Punkte) kann hier vor heimischem Publikum gegen Alpenrod (1., 15 Punkte) zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Tabellenführung im Kreisligaoberhaus erobern.

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* Richtigstellung: In ihrer Vorberichterstattung vom 20.9.19 schrieb die Rhein-Zeitung, Herdorf habe "von den acht jüngsten Vergleichen nur einen verloren". In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall: Niederdreisbach, nicht Herdorf, hat aus den acht jüngsten Vergleichen nur einen verloren!

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