23. Spieltag (Sonntag, 30.04.2017, 15:00 Uhr): SG Sportfreunde/DJK Herdorf - VfB Niederdreisbach

2:2 VfBLogo50x50


VfB schiebt sich durch Auswärtspunkt auf Platz 3

Der VfB Niederdreisbach hat sich ein 2:2 in der Herdorfer Glück-Auf-Kampfbahn erspielt und somit im Jahr 2017 weiterhin nur beim Spitzenreiter Wallmenroth verloren. Durch die gleichzeitige Meudter Heimniederlage gegen Herschbach schob sich die Hensel-Elf erstmals in dieser Saison auf den dritten Tabellenplatz vor. Die Saison beendet der VfB mindestens auf Platz 5. Einmal konnte die Mannschaft schwerwiegende Ausfälle kompensieren: Kapitän Simon Lenz, Konstantin Knautz und Sandro Josten konnten im Vergleich zur Vorwoche nicht auflaufen.

Dabei begann die Partie im Städtchen alles andere als günstig für den VfB. Die Kräfteverhältnisse widersprachen den Tabellenpositionen: Während die abstiegsbedrohte SG eine "bärenstarke erste Halbzeit" (Rhein-Zeitung) bot, sah Christian Hensel von seinen Spielern "die schlechteste erste Halbzeit der Saison". Verdientermaßen ging Herdorf mit 1:0-Führung in die Pause, denn Luca Petri erzielte das einzige Tor vor dem Seitenwechsel. Hensel analysierte nach dem Spiel, dass der Gegner in der zweiten Halbzeit sogar "hätten den Sack zumachen können", doch unter anderem setzte Marcel Meyer den Ball aus bester Position neben das verwaiste Tor. Nach diesem glücklichen Moment "haben wir das umgesetzt, was ich von der Truppe erwartet habe" (Hensel). So konnte Christian Hüsch innerhalb von acht Minuten das Spiel durch einen Doppelpack drehen (69. und 77. Minute). Leider ging es so aber nicht weiter. Stattdessen konnte Luca Petri kurz vor dem Abpfiff für den 2:2-Endstand sorgen, mit dem Niederdreisbach aber sicher in Anbetracht der Tabellensituation zufriedener sein kann als Herdorf: "Wir können mit dem Punkt gut leben", beschreibt Hensel die Lage.

Der VfB bekommt nämlich nächste Woche kampflos die ohnehin praktisch sicheren Punkte gegen Almersbach, weil der SSV in den letzten drei Spielen nicht mehr antreten wird. Somit wird Niederdreisbach auch nach dem drittletzten Spieltag auf Platz 3 stehen. Für die SG Herdorf, die am letzten Spieltag jedoch ebenfalls noch von Almersbachs Rückzug profitieren darf, spitzt sich die Situation hingegen zu. Weil Herschbach in Meudt überraschte, liegt der Aufsteiger nun punktgleich mit den Hellerstädtern auf dem Relegationsplatz - die Tordifferenz hat in Auf- und Abstiegsentscheidungen keine Relevanz. Der Wahlherdorfer Christian Hensel gibt der Mannschaft aus seinem Wohnort an dieser Stelle mit auf den Weg: "Alles Gute im Abstiegskampf!"

Torschütze für den VfB: Hüsch (2x)


Vorbericht

Der Derbysieg gegen die SG Daaden/Biersdorf hat dazu geführt, dass der VfB Niederdreisbach (4., 38 Punkte) vier Spiele vor Saisonende punktgleich mit dem Dritten Meudt ist. Wer hätte das vor einem Jahr für möglich gehalten? Jetzt fehlen nur noch sechs Punkte zur besten Saison der eigenständigen Vereinshistorie. Die ersten drei davon könnten bereits am Sonntag in Herdorf folgen, schließlich hat die SG zwölf Punkte Rückstand auf den VfB und steckt tief im Abstiegskampf. Zudem sind die Hellerstädter ein Lieblingsgegner für Niederdreisbach: die letzte vier Begegnungen, das Hinspiel mit eingeschlossen, entschied unsere Mannschaft für sich (1:0, 2:1, 3:2 und 3:1).

So einfach, wie diese Daten unser nächstes Auswärtsspiel erscheinen lassen, wird es aber dann doch nicht. Zwar hält die Siegesserie, doch die hier aufgeführten Ergebnisse zeigen schon, wie knapp es bisweilen zuging. Außerdem stellt unser Trainer Christian Hensel klar: „Herdorf ist nicht die Mannschaft aus der Hinrunde, die zur Saisonhälfte auf einem Abstiegsplatz stand.  Mit Ramazan Murcak, dem neuen Trainer, hat die SG-Elf einen klaren Plan und macht das sehr gut!“ In der Rückrundentabelle steht Herdorf folglich mit nur drei Punkten weniger als der VfB auf Platz 5 und „nur durch die schwache, eigentlich nicht zu erklärende Hinrunde steht unser Gegner mit dem Rücken zur Wand, weil auch die anderen Teams im Keller regelmäßig punkten“.
Lucas Seifner, letzte Saison noch in Niederdreisbach aktiv und mittlerweile in seine Herdorfer Heimat zurückgekehrt, ist wie Hensel überzeugt, dass die Mannschaftsführung für die positive Wende gesorgt hat: „Wir haben mit ‚Rama‘ einen sehr engagierten und hochmotivierten Trainer und mit Benni ‚BS9‘ [Benjamin Simon] einen Mega-Co-Trainer, die bei jedem Training und jedem Spiel mehr als 100% geben und das auch von uns verlangen.“ Das ist aber nicht der einzige Grund, der laut Seifner zu einer Rückkehr in die Erfolgsspur geführt hat. Er ergänzt, dass „sich die Strukturen innerhalb des Vereins grundlegend geändert [haben], was […] die 1. Mannschaft […] als geschlossene Einheit gestärkt hat“. Alles in allem ist unser ehemaliger Spieler überzeugt davon, dass der SG Herdorf der Klassenerhalt gelingt: „Jeder Einzelne bei uns, auch unsere Fans und Begleiter, merken, dass es in die richtige Richtung geht. Wir holen die Punkte, die wir in der Hinserie noch liegengelassen haben. Durch harte Arbeit und Kampf erarbeiten wir uns unsere Punkte und spielen nächste Saison in der A-Kreisliga!“

 


Lucas Seifner im VfB-Trikot

Für diese Überzeugung spricht, dass die Jungs aus dem Städtchen letzte Woche Alsdorf, immerhin Pokalfinalist, bezwingen konnten. Seifner weiß um die Bedeutung dieses Sieges, durch den sein Team „noch einen weiteren Verein komplett mit nach unten gezogen“ hat. Gerettet ist Herdorf damit natürlich noch lange nicht. Auch Seifner geht davon aus, dass „wahrscheinlich erst am letzten Spieltag klar sein [wird], wer in die Relegation muss und wer sofort absteigt“.
VfB-Coach Hensel sieht deshalb die Trümpfe in unserer Hand: „Herdorf hat den Druck, das könnte uns in die Karten spielen.“ Aber natürlich wird es „verdammt schwer, da etwas mitzunehmen! Das müssen wir uns verdienen.“ (Hensel). Durch die Euphorie nach dem Erfolg gegen Daaden hat seine Mannschaft aber eine „breite Brust“ und steht laut Hensel „zurecht gleichauf mit Meudt“. Die Tabellensituation „seiner Jungs vom VfB“ freut übrigens auch Lucas Seifner. Überhaupt zeigte er sich im Interview voll des Lobes über seinen ehemaligen Verein: „Ich habe den VfB als einen sehr gut strukturierten und organisierten Verein erleben dürfen. Das ist sensationell, was Woche für Woche im Paradies abgeht, wie alle an einem Strang ziehen und alles in geordneten Bahnen abläuft. Da kann sich der eine oder andere Verein was abgucken! Nach dem Abgang von Achim Platte Mitte der letzten Saison erlebten wir eine turbulente Zeit, die mit der erfolgreichen Relegation gerade noch so ein gutes Ende fand. Mit Christian Hensel waren die turbulenten Tage gezählt und er hat, so wie es aussieht, neue, positive Impulse gesetzt. Da zeigt sich einfach, was eine gute Vereinsführung und eine eingeschworene Mannschaft alles bewirken können.  Ich denke, mit diesem Saisonverlauf hat niemand gerechnet, womöglich auch die wenigsten im Paradies selbst!“
Erwartungsgemäß tippt Lucas Seifner aber trotz der positiven Beurteilung des VfB auf einen Sieg seiner eigenen Mannschaft: „Niederdreisbach ist dieses Jahr vom Verletzungspech verschont geblieben, hat sich gut verstärkt und hat eine Mannschaft, gegen die niemand gerne spielt. Aber der VfB wird diesmal nichts mit ins Paradies nehmen! Die drei Punkte bleiben bei uns! Es wird ein kampfbetontes Spiel und wir werden knapp mit 2:1 gewinnen.“ So ganz ohne Verletzungen geht es indes auch beim VfB nicht zu. Konstantin Knautz fällt leider aus. Weil aber gleichzeitig Patrick Kober, Tom Rötter und Christian Hüsch wieder mit dabei sind, erscheint es möglich, dass Seifner mit seinem Tipp daneben liegt und der VfB die SG zum fünften Mal hintereinander schlägt.

Hoch auf Platz drei würde es für unsere Mannschaft auch im Erfolgsfall nur dann gehen, wenn Meudt (3., 38 Punkte) im Derby gegen Herschbach (13., 24 Punkte) patzt. Unmöglich ist das allerdings nicht, denn schon im Hinspiel verlor das Spitzenteam gegen den Abstiegskandidaten. Auf Platz 5 zurückfallen kann der VfB ohnehin nicht, denn der Vorsprung auf die nachfolgenden Mannschaften ist zu groß. Diese nehmen sich zudem gegenseitig die Punkte weg: Niederfischbach (5., 32 Punkte) empfängt nach dem 6:1-Triumph in Stockum-Püschen die SG Alpenrod (6., 30 Punkte). Die SG Alsdorf (10., 26 Punkte) ist bei Almersbach (14., 6 Punkte) zum Siegen verpflichtet. Ein direktes Duell im Abstiegskampf bestreiten Berod/Wahlrod (9., 28 Punkte) und Weyerbusch (12., 25 Punkte). Daaden (8., 28 Punkte) hat die undankbare Auswärtsfahrt zur SG Wallmenroth (1., 52 Punkte) vor der Brust und könnte noch weiter nach unten taumeln. Lautzert (2., 46 Punkte) muss gegen Stockum-Püschen (7., 30 Punkte) gewinnen, um sich weiterhin zumindest eine kleine Chance auf den Aufstieg zu bewahren.

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