17. Spieltag (Sonntag, 19.03.2017, 14:30 Uhr): VfB Niederdreisbach - SV Stockum-Püschen

VfBLogo50x50 4:4 


Nach irrem Hitchcock-Spiel: VfB besetzt Platz 4

Die ersten 20 Minuten des Spiels gegen Stockum sind schnell zusammengefasst: Es passierte nichts. Doch das sollte sich fortan ändern. Plötzlich entwickelten beide Teams Offensivdrang. Stockum setzte die ersten zählbaren Stiche. VfB-Keeper Tim Schumacher musste drei Mal glänzend parieren, um die Weste seiner Grün-Weißen sauber zu halten. Daraufhin erwachte der VfB und begann mit dem Fußballspielen. Kurz vor der Pause spielte Stefan Ermert einen sehenswerten Ball auf Christian Hüsch. Dieser nahm ihn technisch anspruchsvoll mit der Brust an und versenkte ihn im Tor (43. Minute). Nach der Pause ging es dann schnell. Hüsch legte im Strafraum auf Josten quer und der erzielte in der 55. Minute die vermeintliche Vorentscheidung. Vielleicht war dieses Polster zu komfortabel. Denn was anschließend passierte, ließ VfB-Trainer Hensel laut eigener Aussage um 2 Jahre altern. Sein Statement: „Wir müssen nach dem 2:0 cleverer sein. Auch wenn der Schiedsrichter nicht alle Situationen zweifelsfrei richtig bewertet, darf uns das dennoch nicht passieren. Wir öffnen unnötig die Zentrale und haben keine Ruhe mehr im Spiel.“ Bereits 3 Minuten nach dem 2:0 fing der VfB sich den Anschlusstreffer. Der nächste Nackenschlag war das 2:2 in der 63 Minute durch einen Foulelfmeter. Nur wenige Augenblicke später hätte Sandro Josten die Gäste erneut in die Schranken weisen können. Doch die Hereingabe von Christian Hüsch hatte augenscheinlich zu viel Drall, sodass Sandro aus kürzester Distanz über das Tor schoss. In der 90. Minute folgte schließlich der Knockout für den VfB – das sollten zumindest alle denken. Durch einen Konter erzielte Stockum nämlich das 4:2. Daraufhin zeigte der Schiedsrichter jedoch 7 Minuten Nachspielzeit an. Diese nutzen Christian Hüsch per Foulelfmeter (90. + 1) und Konstantin Knautz (90. + 2) für den Ausgleich. Hensel dazu: „Was nach dem 2:4 passierte, ist schon der Wahnsinn und zeigt, dass der VfB eine intakte Mannschaft mit viel Charakter und Moral ist.“ Auch Winter-Neuzugang Hofmann bekam sein Lob vom Coach: „Wenn man mal sieht, wie er den Ball im Mittelfeld erobert und das 4:4 einleitet – einfach stark!“ Und so stand es am Ende unentschieden nach einem absurd spannenden und verrückten Spiel. Hensel formulierte ein schönes Fazit: „Am Montagmorgen fühlte es sich wie ein Sieg an. Der Punkt könnte noch viel wert sein.“

Aufstellung: Schumacher, Si. Lenz (Kapitän), M. Ermert, St. Ermert, St. Lenz (76. Hofmann), Knautz, Zöllner (46. Schnell), Höfer, Rötter, Josten, Hüsch

Torfolge: 1:0 Hüsch (43.), 2:0 Josten (55.), 2:1 (58.), 2:2 (Elfmeter, 63.), 2:3 (74.), 2:4 (90.), 3:4 Hüsch (Elfmeter, 90.+1), 4:4 Knautz (90.+2)


Vorbericht

Nachdem nach einer langen Winterpause der Ligabetrieb der Kreisliga A bereits am vergangenen Wochenende mit zwei vorgezogenen Spielen wieder aufgenommen wurde, steigen nun auch die restlichen zehn Teams wieder in die Meisterschaft ein. Beim ersten von noch zehn ausstehenden Spieltagen tritt der VfB Niederdreisbach (5., 25 Punkte) auf eigenem Platz an. Zu Gast ist der SV Stockum-Püschen (8., 23 Punkte).
Bevor wir uns dieser Partie genauer zuwenden, werfen wir aber zunächst einmal einen Blick auf die Winterpause. Zunächst ging es wie gewohnt in der Halle zur Sache. Während es beim KSK-Cup in Bad Marienberg und beim Hachenburger Pils-Cup nicht über die Vorrunde hinausging, sorgte der VfB bei der Futsal-Kreismeisterschaft für Furore. Obwohl ein Rumpfkader an den Start ging und man phasenweise gänzlich ohne Ersatzspieler auskommen musste, überstand das Team Vor- und Zwischenrunde und hatte nach einem Auftaktsieg in der Endrunde bis zum abschließenden Gruppenspiel die Möglichkeit, ins Halbfinale einzuziehen. Dass die Kräfte dazu letztlich nicht reichten, schmälerte den Erfolg bei diesem Turnier kaum.
Im Freien waren anschließend sieben Tests geplant, doch „leider sind es nur drei geworden – hauptsächlich wegen des Wetters“, wie Trainer Christian Hensel betont. Das sind aber immerhin zwei mehr als in der Vorsaison, als es aus ähnlichen Gründen nur ein einziges Freundschaftsspiel gab. Trotz der vielen Absagen und ungeachtet der Tatsache, dass keines der drei stattgefundenen Spiele gewonnen werden konnte, zieht Hensel eine positive Bilanz der Wintervorbereitung. Im Einzelnen analysiert er die Auftritte so: „Neunkirchen stand zwei Wochen vor Meisterschaftsbeginn, wohingegen wir gerade erst ins Training eingestiegen waren. Da war die 0:3-Niederlage die logische Konsequenz, weil sie eben viel weiter waren als wir. Das Heimspiel gegen unseren Ligakonkurrenten Berod/Wahlrod hätten wir eigentlich nicht verlieren dürfen. Wenn man ehrlich ist, hätten wir da gut und gerne 3:0 führen können, bevor der SC das erste Mal vor unser Tor gekommen ist. Auch Schönstein hätten wir schlagen können – aber ich will nicht jammern, denn ich bin alles in allem zufrieden mit der Vorbereitung.“
Sowohl in der Halle als auch bei den Testspielen kam unser einziger Neuzugang zum Einsatz. Unser Trainer ist überzeugt, dass Matthias Hofmann der Mannschaft weiterhelfen kann: „Matthias ist sofort in der Truppe angekommen und fühlt sich bei uns sehr wohl. Er braucht vielleicht taktisch gesehen noch etwas Zeit, aber das bekommen wir hin. Er kann im Mittelfeld eigentlich alles spielen und wird uns in Zukunft noch sehr nützlich sein.“
Nicht nur die Verstärkung durch Hofmann trägt dazu bei, dass die Personalsituation vor dem Spiel gegen Stockum-Püschen in Ordnung ist. „Bis auf zwei, drei Spieler mit Trainingsrückstand sind wir komplett!“, freut sich Hensel. Weh tut jedoch, dass Leistungsträger Patrick Kober wegen seiner Sperre noch einige Zeit fehlt. Dafür ist Christian Hüsch fit und wieder mit dabei, nachdem er für den größten Teil der Hinrunde ausgefallen war. „Von Christian erwarten wir uns Sonntag einiges“, erklärt sein Coach.
Zweimal hat der VfB Niederdreisbach den SV Stockum-Püschen in dieser Saison bereits bezwungen: Sowohl im Pokal (4:0) als auch in der Liga (5:1) gab es deutliche Siege. Hensel warnt allerdings davor, die Mannschaft von Niko Tzimas auf die leichte Schulter zu nehmen: „Es stimmt, dass wir die beiden Partien verdient gewonnen haben, aber diese beiden Siege sind Vergangenheit: Das am Sonntag wird ein anderes Spiel, das sicherlich schwierig wird. Stockum-Püschen hat eine gute Mannschaft und einen guten Trainer.“ Außerdem weiß nach über dreieinhalb Monaten Winterpause niemand so richtig, wo man steht.
Verlassen kann sich unser nächster Gegner aber ganz gewiss wieder auf die Qualitäten seines Offensivakteurs Fabian Thomaser, der mit 15 Toren nach 16 Spieltagen sogar die Torjägerliste der Kreisliga A anführt. Natürlich hat sich Hensel gemeinsam mit seinem spielenden Assistenten Stefan Lenz schon Gedanken gemacht, wie Stockum-Püschens Nummer 8 zu stoppen ist. Dass der VfB-Coach an dieser Stelle nicht zu viel verraten will, ist klar. Eines steht jedenfalls fest: „Er bekommt keine Sonderbewachung. Eigentlich mache ich mir da auch wenig Sorgen. Wir stehen gut in der Defensive und nicht umsonst haben nur drei Mannschaften weniger Gegentore kassiert als wir. Spätestens bei Max Ermert sollte für Thomaser Endstation sein!“ Sollte dies gelingen, stehen die Chancen gut, dass der SV sich erneut dem VfB beugen muss.

Wie üblich endet der Vorbericht mit einem Blick auf die anderen Partien des Spieltags. Durchaus überraschend schlug Herdorf (10., 19 Punkte) im vorgezogenen Spiel den Aufstiegskandidaten Meudt (3., 32 Punkte) und holte wichtige Zähler im Abstiegskampf. Der von Niederdreisbach ins Hellerstädtchen gewechselte Erblin Kuci stand dabei übrigens nicht im Kader. Den Auftakt an diesem Wochenende machen am Samstag Alsdorf (7., 23 Punkte) und Alpenrod (4., 25 Punkte). Bei einem Heimsieg könnte die Caglayan-Elf zumindest für eine Nacht um drei Plätze nach oben klettern. Am Sonntag stehen dann neben dem Spiel in Niederdreisbach vier weitere Begegnungen an. Unser punktgleicher Tabellennachbar, der SV Adler Niederfischbach (6., 25 Punkte), könnte die Mannschaften im Keller erfreuen, indem er den SC Union Berod/Wahlrod (12., 16 Punkte) schlägt, der auf dem Relegationsplatz überwinterte. Die SG Herschbach (13., 14 Punkte), die auf einem direkten Abstiegsrang liegt, muss aber zu den heimstarken Daadenern (9., 21 Punkte) reisen. Dass Schlusslicht Almersbach (14., 6 Punkte), im Lokalduell gegen Lautzert (2., 33 Punkte) für eine Überraschung sorgt, ist fast ausgeschlossen, denn schon beim 1:3 letzten Sonntag gegen Weyerbusch (11., 19 Punkte) zeigte sich, dass 2017 nicht plötzlich alles anders ist. Weyerbusch selbst konnte sich zwar durch die drei Punkte ein Minipolster auf die Abstiegsränge verschaffen, aber dieses wird sich nicht weiter vergrößern: vieles spricht für eine Auswärtsniederlage bei der SG Wallmenroth (1., 36 Punkte).

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