22. Spieltag (Sonntag, 10. April 2022, 15 Uhr): VfB Niederdreisbach - VfL Hamm

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Immer wieder Spielausfälle: Am vergangenen Wochenende konnten in der Kreisliga A WW/Sieg nur zwei Spiele über die Bühne gehen, und auch die Niederdreisbacher Reise nach Niederfischbach musste auf Mai verlegt werden. Grund war diesmal bekanntlich nicht Corona, sondern ein Wintereinbruch am ersten Aprilwochenende. Aus dem einen oder dem anderen Grund konnten jedenfalls nun schon an den letzten acht Spieltagen nicht mehr alle Partien regulär angepfiffen werden. Letztmals war das vor über fünf Monaten der Fall.
Das bedeutet für einige Teams der Kreisliga A, dass im April und Mai eine Reihe englischer Wochen mit etlichen Nachholspielen anstehen. Auch der VfB Niederdreisbach (5., 27 Punkte) ist davon besonders betroffen. Tatsächlich hat keiner der vierzehn Ligakonkurrenten nach der Winterpause weniger Spiele absolvieren können als der VfB mit seinen zwei Test- und drei Ligaspielen. Auch für die SG Herdorf waren es erst fünf, während alle andere Mannschaften mindestens siebenmal auf dem Platz standen und die Reserve der SG Westerburg und die SG Gebhardshainer Land im Jahr 2022 schon elf beziehungsweise sogar zwölf Begegnungen hinter sich haben.
Für VfB-Trainer Dennis Reder ist diese Situation wahrlich keine einfache. Nach den hervorragenden Auftritten in der Hinrunde und in den bereits vor der Winterpause absolvierten Spielen der Rückrunde gab es zum einen beim durch Absagen geprägten Spielplan bislang noch keine wirklich Gelegenheit, wieder richtig ins Rollen zu kommen. Zum anderen wird die Vielzahl an Spielen in den nächsten Wochen eine Regeneration kaum möglich machen, wohingegen die Konkurrenz, der bis zu drei Spiele weniger bevorstehen, ihre Aufgaben ausgeruhter angehen kann. Es sind dabei bisher ausschließlich Niederdreisbacher Auswärtsfahrten verschoben worden, wodurch ein Nachholtermin unter der Woche nach der Arbeit noch einmal belastender wird.
Durch diese Konstellation kommt es an diesem Wochenende bei der vierten Ligapartie des Jahres zum vierten Heimspiel. So viele Heimspiele in Serie gab es übrigens schon einmal. Im November und Dezember 2014 holte die Mannschaft im ersten Jahr unter der Leitung von Achim Platte neun von zwölf möglichen Zählern, als im Anschluss an eine Niederlage gegen Meudt nacheinander Weyerbusch, Herdorf und Alsdorf ohne Punkte nach Hause geschickt wurden. Eine ähnlich gute Bilanz aus vier direkt aufeinanderfolgenden Heimspielen ist anno 2022 natürlich nicht mehr möglich. Denn bei den bisherigen drei Möglichkeiten gab es nur ein Tor und einen Punkt zu feiern. Das Hinspiel in Hamm, als Niklas Benders Doppelschlag in den ersten zehn Minuten für eine frühe Entscheidung sorgte und eine Vielzahl weiterer Chancen herausgespielt wurde, lässt zumindest hoffen, dass am Sonntag weitere Tore und Punkte hinzukommen.


Niklas Bender entschied das Hinspiel in Hamm mit einem frühen Doppelpack zugunsten des VfB Niederdreisbach. (Foto: Thorsten Buchner.

Für den VfL Hamm (9., 21 Punkte) mit seinem neuen, aber in Niederdreisbach bestens bekannten Trainer Danilo Voltz verlief das neue Jahr nämlich auch nicht optimal, obwohl es in den drei Testspielen gegen einen B-Ligisten und zwei Jugendteams drei Siege gegeben hatte. In vier Meisterschaftsspielen im Februar und März gab es dann aber keinen einzigen Punkt. Unter anderem gewannen mit Gebhardshainer Land und Daaden zwei direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt gegen den VfL. Negativer Höhepunkt dieser Durststrecke war jedoch zweifelsohne das Auswärtsspiel in Lautzert, bei dem Hamm nur mit acht Spielern auflief und als logische Konsequenz in einer halben Stunde fünf Treffer kassierte, bevor dann abgebrochen wurde, weil sich zwei Hämmscher Spieler verletzt hatten und nicht mehr weiterspielen konnten.
Am letzten Sonntag gab es dann aber die Trendwende. Nachdem der ehemalige Oberligist inzwischen auf Platz 11 abgerutscht war, sorgte Simon Langemann mit zwei Toren direkt vor der Halbzeitpause, dass ein Rückstand gegen unmittelbar vor dem VfL platzierte Guckheimer in einen Sieg umgebogen werden konnte. Dass Langemann doppelt traf, ist sicherlich kein Zufall. Der Stürmer hat bereits 15 Ligatore erzielt und ist als Dritter der Torjägerliste gewissermaßen „Best of the Rest“ hinter den Überfliegen Schmallenbach und Pavelić aus Friesenhagen und Lautzert.
In der unheimlich engen Tabelle der Kreisliga A machte Hamm somit Boden gut und ging nicht nur an Guckheim sondern auch an Westerburg II vorbei. Eine lange Unterzahl nach Roter Karte konnte Hamm dabei gegen Guckheim nicht schaden. Dennoch sind solche Platzverweise natürlich durch mögliche Sperren in Zeiten pandemiebedingt dünner Kader durch äußerst kontraproduktiv, zumal die VfL-Spiele diese Saison schon sechs Platzverweise kassierten, was wenig überraschend den ligaweiten Negativwert darstellt. Zum Vergleich: Beim VfB Niederdreisbach wurde in den letzten drei Saisons kein einziger Akteur vorzeitig vom Schiedsrichter vom Feld geschickt.
Die Rote Karte aus dem Spiel gegen Guckheim dürfte die Stimmung in Hamm nach dem wichtigen Sieg aber nur geringfügig trüben. Vielmehr wird der VfL mit einem gesteigerten Selbstbewusstsein nach Niederdreisbach reisen. Dort spielt der Traditionsclub aus der Raiffeisengemeinde übrigens erst zum zweiten Mal in seiner fast 140-jährigen Vereinsgeschichte. Verloren hat Hamm in Niederdreisbach noch nie: Beim letzten Gastspiel vor fast genau sieben Jahren sorgte der heutige Schönstein-Kapitän Sebastian Trautmann für einen knappen 1:0-Erfolg. Zwei Jahre zuvor, im Mai 2013, gab es ein 2:2. Der VfB hat in der eigenen Heimbilanz gegen Hamm also noch etwas aufzuholen.

Niederdreisbach hat so oder so gute Chancen, den Platz im oberen Tabellendrittel auch nach dem 22. Spieltag innezuhaben. Weil Alsdorf (7., 25 Punkte) spielfrei hat, kann nur Niederfischbach (6., 27 Punkte) am VfB vorbeiziehen. Die Adler haben aber mit ihrem Spiel gegen Friesenhagen (2., 35 Punkte) eine denkbar schwere Aufgabe vor der Brust, denn schon auf eigenem Platz waren sie der DJK im Hinspiel mit 0:5 unterlegen. Ein klassisches Spitzenspiel gibt es an diesem Spieltag nicht. Lautzert (1., 50 Punkte) greift nach zweiwöchiger Pause wieder ein und wird sich die nächsten drei Punkte auch von der SG Gebhardshainer Land (12., 18 Punkte) nicht nehmen lassen. Betzdorf (3., 34 Punkte) gewann das Hinspiel gegen Guckheim mit 4:0 und wird entsprechend optimistisch in den Westerwaldkreis fahren. Herdorf (4., 32 Punkte) muss bei den Sportfreuden Schönstein (8., 24 Punkte) gewinnen, um den Anschluss an das Treppchen zu halten. Klassischen Abstiegskampf gibt es in Daaden und Weyerbusch zu sehen. Daaden (14., 18 Punkte) erwartet als Vorletzter Westerburg II (10., 21 Punkte), kann also massiv Boden gut machen, besonders dann, wenn Nauroth (15., 11 Punkte) beim SSV Weyerbusch (13., 18 Punkte) gewinnen sollte.

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