21. Spieltag (Samstag, 15.04.2017, 16:00 Uhr): SG Wallmenroth/Scheuerfeld - VfB Niederdreisbach

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Beeindruckende Serie endet gegen Spitzenreiter

Die Überraschung blieb aus, denn durch das 0:3 beim Tabellenführer, der SG Wallmenroth/Scheuerfeld, ist es passiert: erstmals im Jahr 2017 verlor der VfB Niederdreisbach ein Pflichtspiel. Damit bleibt die Hensel-Elf aber trotzdem auf Platz 4 der Kreisliga A WW/Sieg und hat fünf Spiele vor Saisonende sogar weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf Platz 5. Christian Hensel hatte es bereits vor dem Spiel geahnt: "Wir haben in den letzten vier Spielen extrem viel investiert - Es ist uns bewusst, dass uns zum Ende der Saison Körner fehlen könnten", gab er im Interview für den Vorbericht zu Protokoll. Mit der sich einstellenden Müdigkeit und sechs Ausfällen (Max Ermert stand entgegen anderer Befürchtungen doch wieder zur Verfügung) war es dann zu erwarten, dass die ungeschlagenen Wallmenrother im Heimspiel als Sieger vom Platz gehen würden. Insofern gibt es keinen Grund, jetzt die Köpfe hängen zu lassen.

Der Sieg der Gastgeber ging am Samstag "absolut in Ordnung" (Hensel). Bereits nach etwa einer Viertelstunde traf Steven Moosakhani zur Führung, die gut zwanzig Minuten später durch Wallmenroths Torjäger Sascha Mertens (19 Tore nach 21 Spieltagen) ausgebaut werden konnte. In der zweiten Halbzeit traf dann der eingewechselte Philipp Freudenberg zum 3:0-Endstand. Zwar sah Christian Hensel noch einige brauchbare Torchancen seiner Mannschaft, war sich aber des verdienten Sieges der SG bewusst. Er legte sich schon einmal fest: "Die Wallmenrother um Trainer Häßler werden aufsteigen und auch in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen."

Dem VfB Niederdreisbach dürfte es leicht fallen, die Niederlage am Osterwochenende schnell abzuhaken. Der Fokus liegt nämlich jetzt bereits auf dem Derby gegen die SG Daaden/Biersdorf. Beim wahrscheinlich spannendsten Heimspiel der Saison haben die Grün-Weißen noch etwas gut zu machen, denn beim 0:3 im Hinspiel enttäuschten sie auf ganzer Linie. Auf der anderen Seite hat der VfB mittlerweile satte sieben Punkte Vorsprung vor dem Lokalrivalen. Das ist mehr als ordentlich, auch wenn die SG ein Spiel weniger absolviert hat. Daaden käme also selbst im Falle eines Auswärtssieges nicht an den kleinen Nachbarn heran, aber trotzdem möchte man auf keinen Fall zweimal in einer Saison im Derby verlieren.


Vorbericht

Christian Hensel ist von seinem Job als VfB-Coach begeistert: „Was die Mannschaft seit Stockum geleistet hat, ist beachtlich. Jeder Spieler hat alles rausgehauen, wir haben als Einheit funktioniert und alle haben die taktischen Vorgaben umgesetzt. Mir bereitet es Freude zu sehen, wie jeder einzelne probiert, was ich ihm vorschlage und Hilfestellungen annimmt. Das macht mich alles sehr stolz! Den VfB habe ich kennen und schätzen gelernt!“ In einer Woche, in der sowohl Hattert als auch Berod/Wahlrod und ihre jeweiligen Trainer Thomas Schäfer und Marco Köster bekannt gegeben haben, nach nur einem Jahr wieder getrennte Wege zu gehen, weiß man, wie viel solche Worte wert sind. Trotz des guten Laufs sind sie keinesfalls selbstverständlich.

Wer die jüngsten Ergebnisse des VfB Niederdreisbach (4., 35 Punkte) für beeindruckend hält, sollte sich außerdem einmal die Erfolgsserie unseres nächsten Gegners anschauen. Die SG Wallmenroth/Scheuerfeld (1., 46 Punkte) hat in dieser Saison keines ihrer zwanzig Ligaspiele verloren. Saisonübergreifend gab es sogar 25 Spiele lang keine Niederlage mehr; zuletzt verlor die Häßler-Elf am 17. April 2016 gegen den SV Stockum-Püschen. Damit wird klar: Sollte es Niederdreisbach am Osterwochenende nicht gelingen, die SG zu bezwingen, wäre Wallmenroth seit über einem Jahr ohne Niederlage.
Trotz der Topform, in der sich der VfB weiterhin befindet, geht man gegen den Aufstiegsfavoriten als klarer Außenseiter ins Spiel. Nach wie vor ist Wallmenroth der einzige Ligakonkurrent, gegen den Niederdreisbach seit Wiederaufnahme des eigenen Spielbetriebs 2009 noch nie als Sieger vom Platz ging. In zehn Pflichtspielen gab es drei Unentschieden und sieben Niederlagen (6:30 Tore). Bei dieser Bilanz überrascht es nicht, dass in den drei vergangenen Spielzeiten die Heimreise aus Wallmenroth bzw. Scheuerfeld stets ohne Punkte im Gepäck angetreten werden musste (3:4, 0:3, 0:6). Besonders das halbe Dutzend Gegentore beim letzten Auftritt ist noch schmerzlich in Erinnerung. Vernichtend war damals Stefan Häßlers Einschätzung in der Rhein-Zeitung: „Wir hätten locker noch fünf Tore mehr schießen können.“
Dafür, dass es dieses Jahr zumindest nicht wieder zu einem solchen Debakel kommt, stehen die Chancen indes gut. Nach zehn von zwölf möglichen Punkten im Kalenderjahr sowie acht Siegen aus den letzten elf Spielen muss Niederdreisbach keine Angst vor dem Spitzenteam haben und ist gleichzeitig in einer so komfortablen Tabellensituation, dass es nicht weh tun würde, wenn der Überraschungserfolg beim Spitzenreiter ausbliebe. Die aktuelle Serie von fünf Spielen ohne Niederlage (vier Siege, ein Unentschieden) ist schon jetzt die längste der eigenständigen A-Liga-Geschichte. In den fünf Jahren Zugehörigkeit zum Kreisligaoberhaus war der Punkteschnitt nie so hoch wie aktuell. Der Sieg in Kirchen war sicherlich nicht schön, aber er hat gezeigt, dass die Mannschaft in ihrer aktuellen Euphorie sogar Ausfälle kompensieren kann. Die Hensel-Elf verteidigte sich in der Alsdorfer Drangphase zum Spielende zum nächsten Sieg ohne Gegentor, obwohl unser Führungsspieler Patrick Kober seit fünf Wochen gesperrt ist, der zweikampfstarke Verteidiger Tim Meyer seit vier Wochen berufsbedingt fehlt und Max Ermert, unser Fels in der Brandung, der bis zum Alsdorf-Spiel noch keine Sekunde verpasst hatte, mit einer Zerrung ausfiel. Hensels Maßnahme, Heiko Schnell in die Abwehr zu beordern, fruchtete ebenso wie die Hereinnahme des Stand-by-Spielers Andreas Lenz. Durch seine Einwechslung zur Pause steht Letzterer übrigens jetzt bei 99 Pflichtspielen für den VfB. Sollte er noch einmal aushelfen, stünde für ihn also ein Jubiläum an.
Was das Personal betrifft, sieht es am Samstag leider nicht so rosig aus. Gegen die „beste Mannschaft der Liga“ (Hensel) fallen gleich sieben Spieler aus, darunter „Eckpfeiler“: Max Ermert, Heiko Schnell, Tim Schumacher, Tim Meyer, Benjamin Grimm, Mats Volk und weiterhin Patrick Kober. Glücklicherweise kommt Matthias Hofmann rechtzeitig zurück. Der erfahrene Ersatztorwart Sascha Wirfs ist ohnehin zur Stelle und „genießt“, so Hensel, „unser vollstes Vertrauen“. So wird es natürlich trotzdem schwer, weiter auf der Erfolgswelle zu schwimmen. „Die Mannschaft ist zwar heiß, aber wir bräuchten schon einen Sahnetag, um Wallmenroth zu ärgern“, weiß auch Christian Hensel. Der Fokus liegt für ihn deshalb auf den drei verbleibenden Heimspielen: „Jetzt würden wir natürlich auch gerne die Saison so weit oben beenden, aber vor allem wollen wir auf eigenem Platz gewinnen und dann auswärts das holen, was wir uns verdienen!“
Überragend war das Auswärtsspiel letzte Woche zwar nicht. Dank Sandro Jostens Tor des Tages gab es trotzdem drei Punkte. Unser flinker Offensivakteur ist damit nicht nur der treffsicherste Torschütze des VfB in der laufenden Saison. Insgesamt ist er nun mit 33 Toren der drittbeste A-Liga-Torjäger des VfB hinter Schnell (42) und Knautz (35). Josten brachte das Kunststück fertig, in allen vier Pflichtspielen 2017 ein Tor zu erzielen. Jetzt fehlt noch ein Tor in Wallmenroth, um den vereinsinternen Rekord von Toren in fünf aufeinanderfolgenden A-Liga-Spielen einzustellen, den Markus Nickol mit seiner Serie aus der Saison 2012/2013 hält. In unteren Ligen trafen übrigens zwei Spieler noch häufiger am Stück: Konstantin Knautz 2010/2011 in acht C-Liga-Spielen hintereinander und Lars Wilhelm 2010 in den letzten sieben D-Liga-Spielen sowie in den ersten drei C-Liga-Spielen, also in zehn Meisterschaftsspielen in Folge.
Dass Josten auch gegen Wallmenroth trifft, ist aber leichter gesagt als getan. Die SG stellt nämlich mit 24 Toren mehr als Niederdreisbach nicht nur den besten Sturm der Liga, sondern steht auch in der Defensive ausgesprochen sicher. Lediglich 18 Gegentore nach 20 Spieltagen sprechen eine deutliche Sprache. Damit hat sich die Mannschaft von Stefan Häßler gegenüber der Vorsaison noch einmal steigern können, obwohl sie schon damals nicht mehr als durchschnittlich 1,1 Treffer pro Spiel zuließ.
Im Spitzenspiel gegen Lautzert am letzten Sonntag konnte unser nächster Gegner den frühen Rückstand zwar noch ausgleichen, das Spiel aber nicht mehr gänzlich drehen. Der Vorsprung auf Platz 2 konnte somit verteidigt, aber nicht ausgebaut werden; eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen blieb aus. Dies bedeutet, dass der VfB auf einen topmotivierten Gegner treffen wird, der vollen Einsatz zeigen wird, um sich den Traum vom erstmaligen Bezirksligaaufstieg zu verwirklichen.

Aufgrund der Osterfeiertage ist der 21. Spieltag auf mehrere Tage verteilt. Nur zwei Partien finden parallel statt. Den Anfang macht am Donnerstag Almersbach (14., 6 Punkte) im Heimspiel gegen Alpenrod (8., 27 Punkte). Sollte der SSV, der seit 14 Spielen punktlos ist, hier nicht den dritten Saisonsieg einfahren, wäre der sofortige Wiederabstieg besiegelt, nachdem schon jetzt nur noch maximal die Relegation erreicht werden kann. Am gleichen Tag, jedoch eine halbe Stunde später, startet das Spitzenspiel zwischen Lautzert (2., 43 Punkte) und Meudt (3., 38 Punkte). Zwar hat Meudt mit etwas Verzögerung die Punkte für das ausgefallene Spiel gegen Almersbach zugesprochen bekommen, doch nach der unerwarteten Heimniederlage gegen Niederfischbach scheint der Zug nach ganz oben abgefahren. Für Platz 2 könnte es aber mit einem Sieg im direkten Duell wie im Hinspiel noch reichen. Gleichzeitig mit  dem VfB-Spiel in Wallmenroth empfängt Berod/Wahlrod (11., 22 Punkte) Stockum-Püschen (5., 30 Punkte). Mit einem Heimsieg könnte die Union einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gehen. Die Situation des SV Adler Niederfischbach (7., 28 Punkte) hat sich nach dem Coup gegen Meudt wieder deutlich entspannt. Gegen Herschbach (13., 20 Punkte) sollte ein weiterer Sieg möglich sein. Abstiegskampf werden sich Herdorf (12., 20 Punkte) und Weyerbusch (10., 25 Punkte) liefern. Wegen Alsdorfs (9., 26 Punkte) Teilnahme am Kreispokal-Halbfinale wurde die Begegnung bei der SG Daaden (6., 28 Punkte) auf den 10. Mai verlegt.

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