21. Spieltag (Sa., 14.04.2012, 15:30 Uhr): Spvgg. Lautzert/Oberdreis - VfB Niederdreisbach

Lautzert 3:4 VfBLogo50x50

11 Minuten Nachspielzeit, 7 Tore, 5 Platzverweise, 3 Punkte – Wahnsinn in Lautzert

Bei der vorgezogenen Samstagsbegegnung des 21. Spieltags in der Kreisliga B 2 erlebte der VfB in Lautzert sein wohl denkwürdigstes Spiel seit der Neugründung vor knapp drei Jahren. 22 Akteure waren gestartet, um sich ein tolles Spiel zu liefern. Am Ende blieben lediglich 17 Fußballer übrig. Eigentlich war schon sehr früh alles klar. Unmittelbar nach dem Anpfiff stand Sandro Josten bereits alleine vor dem Tor. Der Torhüter konnte die Situation aber klären. Sofort im Nachgang näherte sich Konni Knautz per Kopf der Führung, die ihm jedoch dann „erst“ in Minute sieben gelang. Bedient durch eine wundervolle Flanke vom toll aufspielenden Stefan Ermert, hielt er die Birne hin und traf. Nach 16 Minuten durfte sich der Vorbereiter schließlich selbst in die Torschützenliste eintragen. Den Steilpass von Patrick Kober führte Stefan Ermert am Tormann vorbei und schoss mit seinem Rechten das zweite Tor des Tages. Schon nach 18 Minuten machte Markus Nickol den Deckel auf diese Partie – dachten zu diesem Zeitpunkt wohl die meisten. Stefan Ermert hatte zuvor mit einem Lupfer über die Abwehr seinen Kollegen Sandro Josten auf die Reise geschickt. Dessen Torabschluss musste Markus Nickol aber noch den entscheidenden Tick mitgeben, damit das runde Leder im Netz landen konnte. Auf der anderen Seite pfiff der Schiedsrichter postwendend einen Strafstoß für die Hausherren. In Persona Mike Jankowski markierte Lautzert an dieser Stelle den Anschluss. Jankowski war es auch, der wenig später mit einer vielversprechenden Chance erneut für Aufruhr sorgte. Nach 27 Minuten musste dann schon der erste Spieler das Feld verlassen. Wegen einer Notbremse schickte der Schiedsrichter Tobias Peters von der Spvgg. frühzeitig zum Duschen. In Unterzahl gelang Lautzert sogar noch das 2:3. Kapitän Joachim Görgen verwandelte einen Freistoß aus etwa 18 Metern. Praktisch mit dem Pausenpfiff hätte Markus Nickol die Wogen für den VfB wieder glätten können. Doch der Schlussmann der Hausherren hatte einen hervorragenden Tag erwischt und entschärfte die Situation mit einem unglaublichen Reflex. Als die Mannschaften wieder zurück aus der Kabine kamen, ging man davon aus, dass die turbulente erste Hälfte mit Nichts mehr übertroffen werden könnte. Das war ein großer Trugschluss. Denn nachdem Heiko Schnell mit einem tollen Schuss noch glänzte, musste er in Minute 49 das Geläuf räumen. Er sah die rote Karte, weil er sich gegenüber seinem Gegenspieler wohl unrechtmäßig für ein Foulspiel mit ein paar warmen Worten „bedankt“ hatte. Von nun an entwickelte sich ein packender Kampf. Personell wieder in Gleichzahl lieferten die Teams eine sensationell spannende Vorstellung. Leider gab es nach 70 Minuten den nächsten Platzverweis. VfB-Verteidiger Simon Lenz kam im Zweikampf zu spät und sah seine zweite gelbe Karte. Die Gastgeber wandelten ihre Überzahl auch schnell in Zählbares um. Zwar konnte der herausragend agierende Pierre Zeitz im Niederdreisbacher Tor zunächst noch mit einer Glanzparade die Führung retten. Aber nach 77 Minuten war er chancenlos, als Andreas Wiegand den Ball ins Tor knallte. Eine weitere Hiobsbotschaft folgte Punktum. Andreas Lenz sah ebenfalls die gelb-rote Karte, weil der Schiedsrichter bei ihm ein Zeitspiel ahndete. Die letzten zehn Minuten hieß es deshalb acht gegen zehn. Die Gastgeber witterten ihre Chance, ein Punkt war ihnen offensichtlich nicht genug. Sie wollten den Sieg und rannten unermüdlich gegen die kämpfenden Niederdreisbacher an. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit wäre es fast passiert. Doch erneut rettete Pierre Zeitz seine verbliebenden Mannschaftskollegen. Aufgrund der vielen Spielunterbrechungen ließ der Schiedsrichter zurecht sehr lange nachspielen. In der ersten Halbzeit waren es bereits sechs Minuten gewesen. Nun zeigte er weitere fünf Minuten an. Und der Fußballgott gönnte dem VfB eine letzte Möglichkeit. Im letzten Augenblick des Spiels holte Kapitän Patrick Kober einen Freistoß heraus. Libero Steffen Trapp trat den schweren Gang an. Im Strafraum stand Lautzert mit Mann und Maus und der VfB konnte nur noch drei Spieler nach vorne schicken. Der Rest musste der Unterzahl wegen absichern. Steffen Trapp hatte den goldenen Fuß und brachte einen hohen Ball vor das Tor der Lautzerter.  Konni Knautz gewann das Kopfballduell und erzielte mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer zum 4:3. Nach der Partie sah Marco Lenz nach einer „Unterhaltung“ ebenfalls noch die rote Karte.

Fazit: Hitchcock hätte diesen Krimi nicht gruseliger inszenieren können. Der VfB begann famos. Schon nach 18 Minuten stand eine 3:0 Führung zu Buche. Die Gastgeber kamen zurück und der kämpferische Spielverlauf, die vielen kleinen Nicklichkeiten sowie die zahlreichen Platzverweise machten das Spiel unberechenbar. Die Niederdreisbacher ackerten unermüdlich gegen ein in der zweiten Hälfte sehr starkes Lautzert. Man kann allen Akteuren nur ein großes Lob aussprechen für diese Leistung. Der Lucky-Punch nach 95 Minuten war die Krönung eines denkwürdigen Spiels. Am kommenden Sonntag, den 23.04.12 um 14:30 empfängt der VfB AtA Betzdorf.

Aufstellung: Pierre Zeitz, Steffen Trapp, Simon Lenz (70. Gelb-Rot), Christian Meyer, Andreas Lenz (80. Gelb-Rot), Patrick Kober, Stefan Ermert (83. Manuel Treude), Konstantin Knautz, Heiko Schnell (49. Rot), Sandro Josten (70. Marco Lenz), Markus Nickol (90. Sven Koch)

Kapitän Patrick Kober mit Übersicht am Ball:
2012-04-15_Lautzert-VfB
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