8. Spieltag (Sonntag, 30. September 2012, 14:30 Uhr):  SG Herschbach/Girkenroth/Salz - VfB Niederdreisbach

Herschbach 2:2 VfBLogo50x50

 

Eine Frage des Blickwinkels: Einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Bei perfektem Wetter auf einer herrlichen Sportanlage im Oberwesterwald gelang dem VfB ein Remis beim A-Klasse-Urgestein aus Herschbach. Dabei belohnte VfB-Coach Uwe Jünge den fleißigen Mats Volk mit einem Einsatz von Beginn an, seinem ersten in dieser Saison. Ebenso stand Neuzugang Marcel Quast in der Startelf. Die Partie begann vielversprechend, da Niederdreisbach unmittelbar die Kontrolle übernahm. Bereits nach zwei Minuten glühten beim Schuss von Patrick Kober erstmalig die Handschuhe von SG Torwart Markus Gläser. Sandro Josten versuchte es wenig später auch per Distanzschuss, welcher allerdings über dem Kasten landete. Nach zwölf Minuten zeigten sich die Gastgeber dann eiskalt. Mit ihrem ersten Torschuss beanspruchten sie die Führung für sich. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld konterte die SG stark. Der Ball landete bei Andreas Haas auf der rechten Seite, welcher per Flachpass den Torschützen Johann Horz bediente. Drei Minuten später hätte Niederdreisbach beinahe ein Déjà-vu erlebt, als sich Selbiges noch einmal abspielte. Glücklicherweise traf Andreas Haas nur das Außennetz. Die Antwort des VfB folgte postwendend. Konstantin Knautz chipte den Ball nach 16 Minuten auf Markus Nickol, der sich gegen zwei Verteidiger behauptete und als Sahnehäubchen noch den herauseilenden Torwart überlupfte. Anschließend kontrollierte der VfB das Geschehen souverän, wurde dabei jedoch erst etwa eine viertel Stunde vor der Halbzeit mit einer Doppelchance durch Konni Knautz wieder gefährlich. Sein Kopfball nach einem Schnell-Freistoß verpasste die Führung denkbar knapp. Danach verhinderte Gläser im Tor der Hausherren mit einer sehenswerten Parade den Niederdreisbacher Torjubel. Die letzte Aktion im ersten Durchgang gehörte nun wieder der Heimmannschaft. Ein toller Steilpass hatte Andreas Haas auf die Reise geschickt, dessen Schuss hauchdünn neben dem Gehäuse landete. Nach der Halbzeitmesse setzte der VfB die erste Duftmarke. Schon nach wenigen Sekunden drückte Markus Nickol die Pille nach einer Knautz-Flanke ans Aluminium. Nach 58 Minuten war Nickol aber nicht mehr zu verteidigen. Der eingewechselte Michael Schuster setzte Heiko Schnell mit einem traumhaften Flugball über das halbe Spielfeld in Szene. Schnell rannte mit der Kugel in Richtung der Grundlinie, von wo er zurück auf Markus Nickol passte, der aus dem Rückraum die Führung erzielte. Niederdreisbach hatte das Spiel gedreht, wirkte etwa ab der 70. Minute aber zunehmend müder. Herschbach bäumte sich auf und übte nun deutlich mehr Druck aus als zuvor. Kurz vor Schluss wurden sie dafür belohnt, als sie den Ball in den Fünf-Meter-Raum flankten, wo Dominik Haas lauerte, um per Kopf den Ausgleich zu erzielen (80.). Doch damit nicht genug, den Gastgebern wäre fast der brutale Doppelschlag gelungen. Großes Glück, dass Andreas Haas nur eine Minute später am Pfosten scheiterte. In der Schlussphase versuchte der VfB erneut zurückzuschlagen, blieb dabei aber erfolglos.

Fazit: Betrachtet man die Leistung über 90 Minuten, ist dieses Unentschieden sicherlich leistungsgerecht. Es gab zwar weite Phasen, die der VfB klar bestimmte und nach der Führung hatte man durchaus Möglichkeiten, die Vorentscheidung herbeizuführen. Dennoch war Herschbach in der ersten Halbzeit bei seinen Kontern brandgefährlich, ebenso wie sie in ihrer Drangphase am Ende der Partie sehr viel Unruhe aufwirbelten. Bei der Anzahl der klaren Torchancen lag der VfB nur knapp vorne. Mit einem Unentschieden auswärts gegen eine derart erfahrene A-Klasse-Truppe kann man definitiv zufrieden sein. Über dieses Spiel hinaus war es insgesamt ein kurioser Spieltag, welcher wieder einmal bewies, wie ausgeglichen und verrückt diese Kreisliga A in der laufenden Saison ist. Spitzenreiter Wissen verlor daheim gegen Betzdorf II, Tabellenzweiter Hamm unterlag in Mündersbach und das einstige Kellerkind aus Meudt verprügelte die hochgelobte Mannschaft aus Niederroßbach mit 5:0. Der VfB ist somit weiterhin auf Platz vier mit 14 Punkten aus 8 Spielen. Tabellenführer ist nun die SG Mündersbach mit 18 Zählern.

Aufstellung: Tim Schumacher, Andreas Lenz, Tim Meyer, Mats Volk (46. Michael Schuster), Marcel Quast (79. Stefan Lenz), Steffen Trapp (86. Christian Hassel), Patrick Kober, Konstantin Knautz, Heiko Schnell, Sandro Josten, Markus Nickol

Die neu formierte Defensive war bei den Gegentoren machtlos. Andreas Lenz (Mitte) dirigierte als Libero, Michael Schuster (rechts) kam zur Halbzeit rein und spielte spitzenmäßig. Am linken, oberen Bildrand beobachtet der ebenfalls bärenstarke Tim Meyer, ob er in den Zweikampf zwischen Patrick Kober und seinem Gegenspieler eingreifen muss.

2012-09-30_Herschbach-VfB

Nächste Partie: Viertelfinale Kreispokal am Mittwoch, dem 03.10.12 um 14:30 zu Hause gegen FC Niederroßbach.

 


Vorbericht

 

Niederdreisbachs nächster Gegner, die SG Herschbach/Girkenroth/Salz, gehört zum Stammpersonal der Kreisliga A WW/Sieg. In den letzten zehn Jahren war die  Spielgemeinschaft aus der Verbandsgemeinde Selters stets in der höchsten Klasse auf Kreisebene vertreten und landetet dabei immer auf einem einstelligen Tabellenplatz. Gleich sechs Platzierungen unter den Top 3 wurden in dieser Zeitspanne erreicht. Eine etablierte Truppe erwartet den Neuling aus Niederdreisbach.
Bei dieser Konstellation liegt es auf der Hand, dass beide Teams noch nie eine Ligapartie gegeneinander bestritten haben, doch es ist sogar das erste Aufeinandertreffen überhaupt. Um die beiden Mannschaften zu vergleichen, kann also in erster Linie nur der bisherige Saisonverlauf zu Rate gezogen werden. Herschbach weist mit aktuell drei Siegen und vier Niederlagen eine relativ ausgeglichene Bilanz auf und liegt folglich auf Mittelfeldplatz acht. Die SG hat einen Rückstand von vier Punkten auf den auf Rang vier gelegenen VfB Niederdreisbach. Noch vor einer Woche stand Herschbach auf Relegationsplatz 12 und war in akuter Abstiegsgefahr, aber ein überraschender Auswärtserfolg bei Mitfavorit Wallmenroth, den keiner der „Experten“ in der offiziellen Tipprunde zur Kreisliga A für möglich gehalten hatte, ermöglichte einen Sprung um vier Plätze. Wie Niederdreisbach verloren die Herschbacher gegen Wissen und schlugen Alpenrod, gewannen jedoch anders als die Jünge-Elf gegen Niederfischbach. Während der VfB Herschbachs Lokalrivalen Meudt besiegen konnte, verlor unser nächster Gegner gegen den Aufsteiger. Auch gegen Mündersbach gab es für die SG anders als für Niederdreisbach nichts zu holen. Gegen diese Mannschaft setzte es in dieser Spielzeit bereits zwei Niederlagen: Das 1:2 am dritten Spieltag erscheint noch knapp, doch nur wenig später verlor man auf eigenem Platz mit 1:6 im Achtelfinale des Kreispokals gegen den gleichen Gegner. Eine abschließende Prognose fällt schwer, da Herschbach schwankende Leistungen abliefert: unerwartete Siege wie gegen Wallmenroth auf der einen, ebenso unerwartete und zum Teil deutliche Niederlagen auf der anderen Seite. Es bleibt abzuwarten, welche Form die Herschbacher gegen Niederdreisbach an den Tag legen werden. Hoffentlich finden möglichst viele VfB-Fans den Weg zum Herschbacher Rasenplatz und reisen mit ihrer Mannschaft zum nächsten Auswärtsspiel!

Zum Abschluss des Vorberichts werfen wir noch einen Blick auf einige andere Paarungen des achten Spieltags. Zu einem wahren Kellerduell kommt es zwischen Niederfischbach und Honigsessen. Der SV Adler muss unbedingt punkten, um vor seinem schweren Nachholspiel unter der Woche gegen Weyerbusch Honigsessen zu überholen und die Abstiegsränge zu verlassen. Da Meudt als weiteres Kellerkind gegen den starken FC Niederroßbach antritt, ist ein großer Sprung für Niederfischbach möglich. Das Spiel zwischen Meudt und Niederroßbach ist für den VfB weniger wegen Meudt sondern vor allem wegen der Auswärtsmannschaft interessant. Der FC liegt weiterhin punktgleich mit Niederdreisbach auf Platz fünf und ist zudem nur drei Tage später Gast im Paradiesdorf, wenn es im Kreispokal um den Einzug ins Halbfinale geht. Tabellarisch gesehen unmittelbar vor dem VfB findet das Spitzenspiel der aktuellen Runde statt, wenn der Dritte, Mündersbach, den Zweiten aus Hamm empfängt. Nur der Sieger dieser Partie kann Spitzenreiter VfB Wissen, der Betzdorf II ins Dr. Grosse-Siegstadion einlädt, den Platz an der Sonne streitig machen. Gleichzeitig könnte das unterlegene Team hinter Niederroßbach und selbstverständlich auch hinter Niederdreisbach zurückfallen.

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