3. Spieltag (Sonntag, 01.09.2019, 15 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG 06 Betzdorf

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Einen ganz besonderen Gegner empfängt der VfB Niederdreisbach zum zweiten Heimspiel der Saison. Mit der SG 06 Betzdorf stellt sich ein Verein auf dem Koppelberg vor, der jahrelang das fußballerische Aushängeschild einer ganzen Region war. Zwischen 2004 und 2015 war Betzdorf für sensationelle zwölf Jahre hintereinander die beste Mannschaft im Fußballkreis WW/Sieg. 2008 wurde die SG 06 Rheinlandligameister und spielte danach sieben Jahre am Stück in der Oberliga, wo 2011 sogar Rang 3 heraussprang. Es folgten immerhin noch drei Jahre Rheinlandliga, doch danach startete der freie Fall bis in die Kreisliga A. Auch wenn Betzdorf also im Sommer in der 8. Liga angekommen ist, handelt es sich immer noch um einen (schlafenden) Riesen, der bestimmt über kurz oder lang wieder Liga um Liga hinaufklettern wird wie zwei andere Größen des lokalen Fußballs. Der VfB Wissen, der sechs Jahre in der Kreisliga A rumdümpelte, ist kürzlich nach 21 Jahren wieder in die Rheinlandliga zurückgekehrt. Der VfL Hamm hat sich zwar aus der Bezirksliga zurückziehen müssen, hat sich aber dennoch eindeutig stabilisiert, nachdem er 2009 sogar in die Kreisliga C abgestiegen war. Um Vergleichbares zu verhindern und schnell wieder Stabilität zu erreichen, verpflichtete der Verein im Sommer mit Stefan Stark einen erfahrenen Coach, der zum einen aus seiner Zeit im Jugendbereich des Vereins etliche Spieler kennt und zum anderen durch sein voriges Engagement beim Siegerländer A-Ligisten Mudersbach weiß, wie man im Kreisligafußball arbeiten muss. Er ließ seine Kontakte spielen und schaffte es, einen funktionierenden Kader für die Saison 2019/2020 aufzubauen.
Dass die SG 06 Betzdorf über die Region hinaus bekannt ist, liegt natürlich nicht nur an ihrer lange erfolgreichen Seniorenmannschaft, sondern nicht zuletzt auch an ihrer Jugendabteilung, zu der der aktuelle Seniorentrainer einst gehörte und die über Jahre die Topadresse im größeren Umkreis darstellte. Die A-Jugend spielte noch 2012 in der Regionalliga, die B-Jugend bis 2016 und die C-Jugend bis 2015. Kaum ein Talent im Fußballkreis spielte nicht zeitweise für die SG. Auch etliche Spieler des VfB Niederdreisbach haben eine Betzdorfer Vergangenheit, darunter Max Ermert und Kreshnik Himaj, die auch im Seniorenbereich der Oberliga Erfahrung sammelten, aber auch beispielsweise Tim Meyer, Sandro Josten, Manuel Heß und Christian Platte ebenso wie frühere VfB-Größen wie Heiko Schnell, Konstantin Knautz und Markus Nickol. Nicht zuletzt ist der aktuelle VfB-Trainer Dennis Reder auf dem Bühl bestens bekannt, war er doch Oberligaakteur und anschließend für drei Jahre Co-Trainer der Oberligaelf. Auf der anderen Seite war Betzdorfs Erblin Kuci bereits im VfB-Trikot unterwegs (40 Pflichtspiele und 3 Pflichtspieltore zwischen 2014 und 2016).


Dennis Reder (rechts) vor zehn Jahren als Co-Trainer der von Mike Rumpel (links) geleiteten Oberligamannschaft der SG 06 Betzdorf. (Quelle: Rhein-Zeitung vom 9.11.09)

Während viele Spieler also eine Verbindung zu Betzdorf und Niederdreisbach haben, hat es Spiele zwischen der ersten Mannschaft der SG 06 Betzdorf und dem VfB Niederdreisbach noch nie gegeben. Zu weit lagen die Vereine lange auseinander: Vor 10 Jahren, als Niederdreisbach es wagte, wieder eigenständig am Spielbetrieb teilzunehmen, ging es für den VfB in der Kreisliga D los, während Betzdorf sechs Ebenen höher in der Oberliga antrat. Duelliert hat sich unser Verein stattdessen mit der Betzdorfer Reserve, die von 2012 bis 2015 unser Ligakonkurrent in der Kreisliga A war. Auch vor vier Jahren, als Niederdreisbach immerhin noch drei Ligenstufen tiefer als Betzdorfs Erste spielte, war es im Grunde noch undenkbar, dass man sich 2019 in der gleichen Liga wie dieser attraktive Gegner wiederfinden würde. Doch nun darf man tatsächlich ein Heimspiel gegen die SG 06 bestreiten.
Für Betzdorf ist das Auswärtsspiel im Paradiesdorf also eine Reise ins Unbekannte, was auch daran liegt, dass der ruhmreiche Club nur selten auf Asche spielen musste. Zwar gab es zuletzt im Kreispokal gegen Harbach einen erfolgreichen Auftritt auf dem Wehbacher Hartplatz, aber sonst spielt unser nächster Gegner wirklich nur äußerst selten auf diesem Untergrund. In den letzten 400 Ligaspielen kam es nur einmal dazu, nämlich Ende März 2019 in Niederroßbach. Davor gab es das zuletzt vor über zwölf Jahren auf der legendären Asche „auf der Emma“ in Neitersen, die längst Geschichte ist.
Nun muss die SG 06 Betzdorf also auf dem Niederdreisbacher Hartplatz sehen, dass sie richtig in der Kreisliga A ankommen kann. Der Saisonstart verlief mit einem Punkt und 1:3 Toren aus zwei Spielen sicherlich nicht optimal, selbst wenn der Verein als bescheidene Zielvorgabe einen Mittelfeldplatz ausgegeben hat (siehe „Tempo, Tore, Titeljagd“ vom 3.8.19). Für den VfB Niederdreisbach sieht es indes momentan noch schlechter aus. Die Reder-Elf hängt jetzt erst einmal in den unteren Tabellenregionen fest, nachdem das Spiel in Gebhardshain spät verloren wurde. Ebenso wie Betzdorf hat der VfB 1:3-Tore vorzuweisen, ist aber nach zwei Spielen noch punktlos und deshalb auf den vorletzten Platz zurückgefallen. Noch läuft es also beim Vorjahres-Fünften nicht rund, zumal mit Tim Meyer und Tom Rötter, der gegen Betzdorf vor seinem 100. Pflichtspiel steht, in Gebhardshain zwei wichtige Akteure nicht zur Verfügung standen. Gegen einen namhaften Konkurrenten sollten diesmal alle Spieler topmotiviert sein, was vor allem für die ehemaligen Betzdorfer in den Niederdreisbacher Reihen gilt. Viele Zuschauer wird der VfB am Sonntag sicherlich auch begrüßen können, was für einen zusätzlichen Motivationsschub sorgen dürfte. Der kleine Dorfclub ist also vielleicht nicht chancenlos dabei, am 3. Spieltag dem Riesen ein Bein zu stellen.

Während Betzdorf und Niederdreisbach sich aus dem Tabellenkeller herauskämpfen müssen, stehen nach zwei Wochen vier Mannschaften ohne Punktverlust an der Tabellenspitze. Eine davon, der SV Adler Niederfischbach (3., 6 Punkte) will seine Siegesserie im Heimspiel gegen die SG Gebhardshainer Land (7., 3 Punkte) fortsetzen, die jedoch im letzten Jahr den Adlern vier Punkte abtrotzte. Beim Duell zwischen Friesenhagen (2., 6 Punkte) und Herdorf (4., 6 Punkte) muss mindestens eines der beiden Teams erstmals Federn lassen. Tabellenführer Alpenrod (1., 6 Punkte) will den Platz an der Sonne im Heimspiel gegen Hamm (11., 1 Punkt) verteidigen. Alsdorf (12., 1 Punkt) wartet noch auf den ersten Sieg, steht aber bei heimstarken Schönsteinern (6., 3 Punkte) vor einer kniffligen Aufgabe. Daaden (5., 3 Punkte) muss bei der SG Berod-Wahlrod/Lautzert (9., 1 Punkt) gewinnen, um nach der unglücklichen Niederlage gegen Niederfischbach nicht frühzeitig den Anschluss an die Spitze zu verlieren. Ein Derby bestreiten die zwei jüngsten Meister der Kreisliga B1, nämlich Guckheim (8., 2 Punkte) und Westerburg II (14., 0 Punkte).

 

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