19. Spieltag (Sonntag, 24.03.2019, 14:30 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG Daaden/Biersdorf

VfBLogo50x50 1:0 


Derbysieg: VfB seit sechs Spielen gegen Daaden ungeschlagen!

Beim lange ersehnten Derby gegen die ehemaligen Partner aus Daaden und Biersdorf ist dem VfB Niederdreisbach beim Heimspiel am 19. Spieltag ein Sieg gelungen. Die Erfolgsserie gegen den haushohen Favoriten, der mit 15 Punkten Vorsprung auf den Koppelberg gereist war, wurde durch ein Strafstoßtor ausgebaut.

Zwar musste der VfB kurzfristig auf den erkrankten Kapitän Stefan Ermert verzichten, doch vor über zweihundert Zuschauern ließ sich die Mannschaft von diesem Rückschlag nicht hemmen. Die Heimelf war von Beginn an hochkonzentriert bei der Sache und erarbeitete sich ein Übergewicht. Abschlüsse gab es in den ersten zwanzig Minuten durch Harnischmacher (per Fernschuss), Güdelhöfer (per Kopf nach einer Ecke) oder Bender (per Freistoß), doch richtige Hochkaräter waren nicht darunter. Auf der anderen Seite blieb die Spitzenmannschaft der SG Daaden, die eine beeindruckende Saison spielt, überraschend harmlos. Das gab nach dem Spiel auch Daadens Abteilungsleiter Reisdorf zu: "Der VfB war in der ersten Hälfte stärker und hat uns den Schneid abgekauft" (Siegener Zeitung vom 25. März 2019). Gänzlich ohne Abschluss blieb aber auch Daaden in der ersten Halbzeit nicht. Spielertrainer Ramb war es, der nach einer knappen halben Stunde die größte Chance seiner Mannschaft zu verzeichnen hatte, doch diese vereitelte Niederdreisbachs Torhüter Tim Schumacher - heute Aushilfskapitän - in glänzender Manier. So ging es torlos in die Kabinen.

Nicht einmal fünf Minuten nach Wiederanpfiff kam es zur letztlich entscheidenden Szene des Tages. Niederdreisbachs Winterneuzugang Christian Platte wurde am Rande des Strafraums in einen Zweikampf mit Til Wölfer und Dario Meyer verwickelt. Letzterer stieg ihm dabei innerhalb des Strafraums auf den Fuß, wodurch Platte zu Fall kam. Die Fotos von Thorsten Buchner belegen eindeutig diesen Kontakt. Von einer "glasklaren Schwalbe" zu sprechen, wie es die Sportfreunde Daaden auf Facebook taten, bevor sie diese Formulierung später doch abmilderten, ist also nicht haltbar. Schiedsrichter Marco Huber, der es über das Spiel hinweg verstand, die Derbyemotionen in geordneten Bahnen zu halten, entschied auf Foul und konsequenterweise auf Strafstoß.


Dieses Foul entschied das Derby: Platte wird im Strafraum durch einen Tritt auf den Fuß in guter Position am Torabschluss gehindert. (Foto: Thorsten Buchner)

Glücklicherweise ist Niederdreisbachs Toptorjäger Christian Hüsch ein sicherer Elfmeterschütze. Er ließ Daadens Torhüter Tim Daub bei seinem Schuss in die von ihm aus gesehen linke Ecke keine Chance. Durch diese Führung wurde das Derby nickeliger. Spieler beider Seiten bedachten sich gegenseitig mit Nettigkeiten und es gab gelbe Karten. Grobe Fouls blieben aber zum Glück aus. Durch den Rückstand wurden die Gäste jedenfalls wach und hatten nun mehr vom Spiel. Insbesondere in der Schlussviertelstunde rollte ein Daadener Angriff nach dem anderen auf das VfB-Tor zu. Mit großer Leidenschaft, aufopferungsvollem Einsatz und der notwendigen Portion Glück gelang es den Niederdreisbacher Spielern, ein Gegentor zu verhindern. Als in der zweiten Minute der Nachspielzeit ein Daadener Freistoß kurz vor dem Strafraum abgewehrt wurde, war es tatsächlich geschafft: Der VfB Niederdreisbach hatte das Daadetalderby für sich entschieden!

Positiv erwähnt sei an dieser Stelle, dass sich Daadens Spielertrainer Ramb ebenso wie Reisdorf (siehe oben) als fairer Verlierer zeigte. Ramb gab zu Protokoll: "Insbesondere in der Anfangsphase haben wir fast jeden Zweikampf verloren. Für ein Derby war das insgesamt zu wenig, deshalb müssen wir den Sieg von Niederdreisbach anerkennen" (Rhein-Zeitung vom 25. März 2019). Seine SG Daaden/Biersdorf bleibt zwar auf Platz 3, hat aber bei nun dreizehn Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze kaum noch Chancen auf die Meisterschaft. Der VfB Niederdreisbach verbesserte sich auf Platz 8, baute seinen Vorsprung auf die Abstiegsränge auf nun sieben Punkten aus und kann schon durch einen Punkt im Nachholspiel bei der SG Alpenrod am Mittwoch erstmals seit 22 Monaten wieder in die obere Tabellenhälfte vorstoßen.

Aufstellung des VfB: Schumacher, M. Ermert, T. Meyer, Ch. Meyer, Bender, Platte (79. Rötter), Höfer, Josten, Harnischmacher, Güdelhöfer, Hüsch (88. St. Lenz)

Torschütze: Hüsch (51., Foulelfmeter)


Vorbericht, Interview mit Daadens Daniel Meyer und Statistiken

Am 19. Spieltag ist endlich wieder Derbyzeit im Daadetal, wenn der VfB Niederdreisbach (9., 21 Punkte) auf seine früheren SG-Partner vom SV Biersdorf und von den Sportfreunden Daaden trifft. Das immer wieder spannende Lokalduell hat diesmal einen klaren Favoriten, denn die SG Daaden/Biersdorf (3., 36 Punkte) reist mit dem größten Vorsprung auf Niederdreisbach ins Paradiesdorf, den sie jemals hatte. Die SG hat satte fünfzehn Punkte und achtzehn Tore mehr als der VfB auf der Habenseite und vierzehn Gegentore weniger kassiert. Die Vorzeichen stehen also eindeutig auf Auswärtssieg, doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Jungs aus dem Dorf gegen die Nachbarn aus der Stadt bestehen können. Dass Derbys ohnehin ihre eigenen Gesetze haben, weiß natürlich auch Daniel Meyer, der für die SG Daaden zunächst als Torwart und nun als Feldspieler von Anfang an dabei war. In der Woche vor dem lange erwarteten Spiel stellte er sich zum Interview.


Szene aus dem Hinspiel am 16.9.18: Daniel Meyer (rechts) erwartet eine Flanke von Max Ramb (Foto: Thorsten Buchner)

VfB-Echo: Am Sonntag kommt es zum dreizehnten Derby zwischen dem VfB Niederdreisbach und der SG Daaden/Biersdorf. Wie groß ist bei dir und deinem Team die Vorfreunde auf das Derby in Niederdreisbach? Was macht dieses Derby für dich zu einem besonderen Duell?

Meyer: Ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn es heißt „It’s derby time!“. Ich bin die ganze Woche vorm Derbyspiel schon heiß auf den Anpfiff und ich denke, der Rest unserer Mannschaft wird da nicht anders denken. Jedes Derby gegen unseren Lokalrivalen aus Niederdreisbach ist für mich etwas Besonderes – immerhin hat man früher nicht gegeneinander sondern miteinander um jeden Punkt gefightet.

VfB-Echo: Die jüngsten Ergebnisse sprechen allerdings für Niederdreisbach, denn schon seit fünf Derbys - Hallenspiele nicht eingeschlossen - wartet die SG Daaden/Biersdorf auf einen Sieg gegen den kleinen Nachbarn: nach zwei Daadener 0:1-Niederlagen im Jahr 2017 gab es zuletzt drei Punkteteilungen (0:0, 2:2, 1:1). Wird eure Negativserie weitergehen?

Meyer: Oh, ich wusste gar nicht, dass wir schon lange darauf warten (zwinkert). Na, aber ich hoffe doch, unsere Negativserie hat kommendes Wochenende ein Ende. Ich werde jedenfalls alles dafür tun! Nichtsdestotrotz: Geschenkt bekommen wir die drei Punkte garantiert nicht, daher heißt es: alles geben!

VfB-Echo: Was sind deiner Einschätzung nach die jeweiligen Stärken der beiden Lokalrivalen? Auf welche Niederdreisbacher Spieler muss dein Team am Sonntag besonders achten?

Meyer: Nun, beide Mannschaften kennen sich natürlich und es gibt nur wenige Geheimnisse voreinander. Bei Standards müssen wir vor allem ein Auge auf Max Ermert haben. Mh, ja, und ich denke, wenn er dieses Interview lesen wird, hat er ein Grinsen im Gesicht. Daher muss ich leider sagen: Auf Christian Hüsch, meinen guten Kumpel und ehemaligen Teamkollegen aus Weitefelder Tagen, sollten wir auch aufpassen. Das ist ein gefährlicher Mann! Trotzdem ist und bleibt der Fußball ein Mannschaftssport. Daher erwarte ich eine kämpferisch starke Mannschaft aus Niederdreisbach, die uns am Sonntag gegenübertritt und uns nichts schenken wird.

VfB-Echo: Du bist schon lange im Geschäft: als einer von wenigen verbleibenden Spielern hast du noch Spiele für die 2009 aufgelöste SG Daaden/Biersdorf/Niederdreisbach absolviert und du bist neben Dennis Giehl der einzige Daadener, der sowohl beim ersten Derby nach der Trennung (3:1 für Niederdreisbach im August 2011) als auch beim bislang letzten (1:1 im September 2018) auf dem Platz stand. Ist dir ein Spiel oder eine Szene besonders in Erinnerung geblieben?

Meyer: Puh, das ist eine gute Frage. Wie schon gesagt: für mich war bisher jedes Spiel gegen Niederdreisbach etwas Besonderes und es gab so viele tolle und auch bittere Momente in den vergangenen Spielen. Daher erwarte ich auch dieses Jahr wieder einen heißen Tanz auf der Asche in Niederdreisbach, bei dem um jeden Meter gekämpft wird.

VfB-Echo: Kommen wir auf die aktuelle Saison zu sprechen. Wie beurteilst du den bisherigen Saisonverlauf des VfB Niederdreisbach? Wo wird die Reder-Elf am Ende landen?

Meyer: Ich muss ehrlich sein: So richtig befasst habe ich mich mit dem bisherigen Saisonverlauf des VfB noch nicht. Bei mir liegt der Fokus halt auf meinem eigenen Verein aus Daaden. Bitte nehmt mir das nicht übel (lacht)! Aber ich denke, mit Rang 9, 21 Punkten und 7 Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz kann man von einem soliden Saisonverlauf sprechen. Aufgrund der bisherigen Derbys hoffe ich, dass nach unten für Niederdreisbach nichts mehr passieren wird und wir uns alle auch weiterhin auf legendäre Lokalderbys freuen können. Nach oben mit nur vier Punkten Rückstand auf Platz 5 ist ja auch noch was möglich, um einen guten Abschluss der Saison zu feiern.

VfB-Echo: Für deine Mannschaft läuft es noch wesentlich besser als für Niederdreisbach. Mit 15 Punkten Vorsprung auf den VfB steht ihr auf Platz 3, nachdem ihr letztes Jahr lange gegen den drohenden Abstieg ankämpfen musstet. Wie wahrscheinlich ist es, dass die SG Daaden bei zehn Punkten Rückstand auf Rennerod und dem Nachholspiel gegen Schönstein in der Hinterhand noch ins Titelrennen eingreifen kann? Kann Daaden – nach nun schon über zwanzig Jahren Abwesenheit – in absehbarer Zeit wieder in die Bezirksliga zurückkehren?

Meyer: Unser Ziel ist es natürlich, sehr lange mit Rennerod und Niederfischbach Schritt zu halten und den Anschluss nicht zu verlieren. Bisher haben wir uns aber immer nur auf unsere eigenen Spiele konzentriert, weil wir alles andere sowieso nicht beeinflussen können. Nun, ob es in absehbarer Zeit mit einer Rückkehr in die Bezirksliga klappt, wird man sehen. So etwas ist nie planbar. Wir wollen den erfolgreichen Weg aus den vergangenen Jahren weitergehen und dann schauen wir mal, wo uns dieser noch hinführt. Im Fußball kann es immer schnell in beide Richtungen gehen.

VfB-Echo: Wir danken für das Interview und freuen uns auf Sonntag!

Statistiken zum Derby:

Zuletzt lag Daaden vorn  Abschlussplatzierungen seit der Trennung:

Saison VfB Niederdreisbach SG Daaden/Biersdorf
Liga Platz Liga Platz
2009/10 Kreisliga D3 1. Kreisliga B1 8.
2010/11 Kreisliga C3 1. Kreisliga B1 11.
2011/12 Kreisliga B2 1. Kreisliga B1 4.
2012/13 Kreisliga A 4. Kreisliga B1 4.
2013/14 Kreisliga A 10. Kreisliga B2 8.
2014/15 Kreisliga A 11. Kreisliga B2 1.
2015/16 Kreisliga A 12. Kreisliga A 9.
2016/17 Kreisliga A 4. Kreisliga A 5.
2017/18 Kreisliga A 11. Kreisliga A 8.

Bilanz pro VfB – Derbys seit der Trennung:

Datum Paarung Ergebnis Wettbewerb Bilanz aus VfB-Sicht
24.8.11 VfB-Daaden 3:1 Kreispokal 1 S (3:1 Tore)
2.8.14 Daaden-VfB 0:3 DIG-Cup 2 S (6:1)
3.9.14 Daaden-VfB 1:2 Kreispokal 3 S (8:2)
28.7.15 Daaden-VfB 6:0 DIG-Cup 3 S, 1 N (8:8)
27.9.15 VfB-Daaden 1:1 Kreisliga A 3 S, 1 U, 1 N (9:9)
17.4.16 Daaden-VfB 1:0 Kreisliga A 3 S, 1 U, 2 N (9:10)
8.10.16 Daaden-VfB 3:0 Kreisliga A 3 S, 1 U, 3 N (9:13)
23.4.17 VfB-Daaden 1:0 Kreisliga A 4 S, 1 U, 3 N (10:13)
29.7.17 Daaden-VfB 0:1 Neukauf-Kilian-Cup 5 S, 1 U, 3 N (11:13)
24.9.17 Daaden-VfB 0:0 Kreisliga A 5 S, 2 U, 3 N (11:13)
31.3.18 VfB-Daaden 2:2 Kreisliga A 5 S, 3 U, 3 N (13:15)
16.9.18 Daaden-VfB 1:1 Kreisliga A 5 S, 4 U, 3 N (14:16)

(Hallenspiele nicht aufgeführt)


Metz traf am häufigsten – Derbytorschützen seit der Trennung (nur Pflichtspiele):

VfB Niederdreisbach SG Daaden/Biersdorf
Torschütze Tore Torschütze Tore
Josten, Sandro 2 Metz, Steffen 3
Knautz, Konstantin Floris, David 1
Meyer, Christian Jung, Max
Ermert, Stefan 1 Lichenthäler, Dennis
Höfer, Matti Hagen Pfau, Michele
Hofmann, Matthias Rahimovic, Mefail
Nickol, Markus Ramb, Max
  Ross, Thomas

Nur Josten war immer dabei – Derbyeinsätze seit der Trennung (nur Pflichtspiele):

VfB Niederdreisbach SG Daaden/Biersdorf
Spieler Einsätze
(Startelf)
Spieler Einsätze
(Startelf)
Josten, Sandro 9 (9) Metz, Steffen 8 (7)
Lenz, Simon 7 (7) Meyer, Michel 7 (7)
Höfer, Matti Hagen 7 (3) Müller, Tim
Meyer, Tim 6 (6) Ross, Thomas
Schnell, Heiko Ermert, Andre 6 (6)
Ermert, Stefan 6 (5) Jung, Felix
Meyer, Christian Giehl, Dennis 6 (5)
Schumacher, Tim 6 (4) Pläcking, Sebastian
Ermert, Max 5 (5) Daub, Tim 5 (5)
Knautz, Konstantin Weber, Thomas
Lenz, Stefan Schneider, Jannik 5 (4)
Rötter, Tom Rahimovic, Mefail 5 (3)
Kober, Patrick 4 (4) Meyer, Daniel 4 (3)
Lenz, Andreas 4 (3) Utsch, Bastian
Hempel, Simon 4 (2) Fries, Lukas 4 (0)
Lenz, Marco 3 (3) Pfau, Michele 3 (3)
Hofmann, Matthias 3 (2) Ramb, Max
Hees, Sebastian 2 (2) Utsch, Niklas
Hüsch, Christian Floris, David 3 (2)
Kuci, Erblin Schütz, Nils Dennis
Zöllner, Jonas Jung, Max 2 (2)
Güdelhöfer, Dustin 2 (1) Stinner, Dennis
Zeitz, Pierre Stockschläder, Marvin
Volk, Mats 2 (0) Berwanger, Alwin 2 (1)
Bender, Niklas 1 (1) Boz, Ömür
Fries, Patrick Fries, Phillip
Grimm, Benny Lichenthäler, Dennis 1 (1)
Harnischmacher, Julian Schlitzer, Fabian
Hensel, Christian van der Liek, Steven
Kölzer, Thomas Wölfer, Til
Nickol, Markus Bajramovic, Ferdi 1 (0)
Seifner, Lucas Coskun, Erhan
Trapp, Steffen Pfau, Pascal
Wirfs, Sascha Schöneberg, Markus
Cavga, Selim 1 (0)  
Cepelack, Lars
Haubrich, Simon
Hoffmeister, Markus

(zur Saisonübersicht)

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