7. Spieltag (Samstag, 24.09.2022, 16 Uhr): Sportfreunde Schönstein - VfB Niederdreisbach
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Es ist noch gar nicht viel Zeit vergangen, seit der VfB Niederdreisbach zuletzt auf die Sportfreunde Schönstein traf. Im Juni dieses Jahres gab es diese Paarung am letzten Spieltag der Saison 2021/22. Trotz etlicher hundertprozentiger Torchancen konnte die Reder-Elf dabei auf eigenem Platz nur mit einer 2:0-Führung in die Halbzeitpause gehen und verlor das Spiel schlussendlich tatsächlich noch mit 3:4. Ganz große Auswirkungen hatte die unnötige Niederlage gegen Schönstein freilich nicht mehr, denn dass am Saisonende Platz 6 statt dem möglichen Platz 5 herauskam, ist nicht weiter tragisch. Allerdings wurde so die Möglichkeit verpasst, den Vereinsrekord von 43 Punkten in der A-Liga-Abschlusstabelle einzustellen. Dass auf diese Weise beide Ligaspiele gegen die Sportfreunde mit einer Niederlage endeten, ist ebenfalls ärgerlich – auch im Hinspiel hatten sich die Gelb-Schwarzen durchgesetzt und dabei ebenfalls vier Tore erzielt.
Auch wenn Christian Hüsch beim letzten Aufeinandertreffen im Juni immer wieder von mehreren Schönsteinern attackiert wurde, traf er gegen die Sportfreunde, was aber nicht für einen Punktgewinn seines VfB reichte. (Foto: Thorsten Buchner)
In Schönstein gibt es also etwas gutzumachen. Dabei ist vor allem die Gegentorflut gegen diesen Gegner einzudämmen, der gegen den VfB in den letzten vier Spielen 14-mal traf und seit seinem A-Liga-Aufstieg in sechs Spielen gegen Niederdreisbach dreimal vier und zweimal drei eigene Tore feiern durfte. In Schönstein konnte der VfB seit dem Aufstieg der Sportfreunde vor vier Jahren noch keinen einzigen Punkt holen.
Mit diesem leeren Punktekonto auf dem Platz der Meyer-Elf ist der VfB natürlich kein Einzelfall. Dass Schönstein seit Jahren auf die Heimstärke baut, ist hinlänglich bekannt. Im ersten Jahr nach dem Aufstieg wie auch in der vergangenen Saison holten die Sportfreunde daheim weit mehr als doppelt so viele Punkte wie auswärts – in der Auswärtstabelle 2021/22 landeten sie trotz des Abschlusserfolgs in Niederdreisbach auf einem Abstiegsplatz. In der nicht zu Ende gespielten Saison 2019/2020 gab es auf dem eigenen Hartplatz gar mehr als dreimal so viele Punkte wie in der Fremde. In der ebenfalls abgebrochenen Saison 2020/21 waren sie in der Heimtabelle Erster, fuhren auf fremden Plätzen dagegen nur ein Pünktchen ein.
Die große Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten hat im bisherigen Saisonverlauf der aktuellen Saison ihren Höhepunkt gefunden: Einer blütenweißen Heimbilanz mit drei Siegen aus drei Spielen und zehn eigenen Toren stehen in den drei Auswärtsspielen drei Niederlagen und schon vierzehn Gegentore gegenüber. Hier ist also alles wie gehabt, obwohl die Sportfreunde mit einem runderneuerten Kader in die neue Spielzeit gingen. Unser Angstgegner Michael Trautmann, der schon zehn A-Liga-Tore gegen Niederdreisbach erzielte und damit zwei mehr als die ärgsten Verfolger wie Marcus Meyer, hat sich nämlich in Richtung Mittelhof verabschiedet, wo er sich nun eine Liga tiefer als Spielertrainer versucht und wohin er mit Sebastian Trautmann, Leon Emmerich und Marvin Franke drei Schönsteiner Weggefährten mitnahm. Insgesamt acht Abgängen stehen rekordverdächtige zwölf Neuzugänge gegenüber. Bei einem so großen Umbruch ist es nur verständlich, dass man sich beim Saisonziel trotz der Abschlussplatzierungen 7, 5, 5 und 8 in den letzten Jahren diesmal sehr bescheiden gab: der frühzeitige Klassenerhalt wird angepeilt (siehe Tempo, Tore, Titeljagd vom 6.8.22). Viele Liebhaber des lokalen Kreisligafußballs sahen dieses Ziel übrigens als arg gefährdet an: Wohl bedingt durch die zahlreichen Transfers tippten in unserem Tippspiel zur Kreisliga A WW/Sieg, das Anhängern aller Teams offen steht, fast die Hälfte der Teilnehmer auf einen Schönsteiner Abstieg.
Insofern ist es schon beachtlich, wie schnell Spielertrainer Marcus Meyer die Integration der Neuzugänge gelungen zu sein scheint. Seine Sportfreunde stehen schließlich mit neun Punkten auf einem sorgenfreien siebten Tabellenplatz und sind damit direkter Tabellennachbar des VfB Niederdreisbach (8., 8 Punkte), wobei dieser noch ein Nachholspiel gegen Honigsessen in der Hinterhand hat. Es ist also wahrlich kein leichtes Unterfangen, an diesem Samstag nach Schönstein reisen zu müssen. Da sogar der Tabellenführer und Aufstiegsfavorit Friesenhagen dort leer ausging, reist der VfB eindeutig als Außenseiter in den Wissener Stadtteil. Vielleicht setzt aber der Ausblick auf das am Abend endlich wieder stattfindende Oktoberfest auf Niederdreisbacher Seite zusätzliche Kräfte frei.
Das Spiel zwischen Schönstein und Niederdreisbach wird bereits am Samstag ausgetragen, doch eine Begegnung des siebten Spieltags findet sogar einen Tag eher statt. Der SG Rennerod (14., 2 Punkte) steht dabei die undankbare Aufgabe bevor, beim zweiten Auswärtsauftritt hintereinander zum jeweiligen Tabellenführer reisen zu müssen. Nach der Niederlage in Alpenrod geht es diesmal ins ferne Friesenhagen (1., 13 Punkte). Am Samstag kann dann Schönstein bzw. Niederdreisbach vorübergehend auf Platz 3 springen, bevor am Sonntag zur gewohnten Zeit die restlichen Spiele folgen. Aufsteiger Herschbach (2., 12 Punkte) könnte durch einen Sieg in Herdorf (10., 6 Punkte) ganz oben dranbleiben. Ähnliches gilt für Niederfischbach (3., 11 Punkte) beim Heimauftritt gegen Weyerbusch (11., 4 Punkte). Nach der Pause letzte Woche greift Alpenrod (4., 11 Punkte) gegen Alsdorf (9., 7 Punkte) wieder ins Geschehen ein. Nachdem Honigsessen (5., 10 Punkte) witterungsbedingt seine Fahrt nach Niederdreisbach stornieren musste, erwartet der Aufsteiger diese Woche den neuen Tabellennachbarn Betzdorf (6., 9 Punkte). Im Tabellenkeller kämpfen die SG Gebhardshainer Land (13., 4 Punkte) und Westerburg II (12., ebenfalls 4 Punkte) um wichtige Zähler.
