5. Spieltag (Sonntag, 11.09.2022, 15 Uhr): SG 06 Betzdorf - VfB Niederdreisbach

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An 21 von 26 Spieltagen spielt die SG 06 Betzdorf (8., 5 Punkte) in dieser Saison gegen die Mannschaft, die am Spieltag zuvor auf den VfB Niederdreisbach (3., 7 Punkte) trifft. Dementsprechend gibt es nach bisher absolvierten vier Spieltagen schon drei Teams, die bereits sowohl auf die SG 06 als auch auf den VfB trafen. Das macht einen Vergleich der Frühform der beiden Kontrahenten relativ gut möglich. In den Duellen mit den gemeinsamen Gegnern schnitt Niederdreisbach insgesamt etwas besser ab als Betzdorf. Der VfB schickte Weyerbusch am ersten Spieltag mit einem 7:0 nach Hause, während Betzdorf eine Woche später nach langem Rückstand in Weyerbusch noch mit 2:1 gewann. Zeitgleich konnte die SG Alsdorf durch ein 2:1 gegen Niederdreisbach ihren einzigen Saisonsieg feiern und diesen am dritten Spieltag im Derby auf dem Bühl durch den 1:1-Ausgleich in der Nachspielzeit einigermaßen bestätigen. Die dritte Mannschaft, die schon ihre Hinspiele gegen Niederdreisbach und Betzdorf hinter sich hat, ist Herschbach. Der VfB bezwang den Aufsteiger mit 2:1, während Betzdorf ihm 3:4 unterlegen war. In der Summe sind das genau die zwei Punkte Vorsprung, die Niederdreisbach momentan auf die SG 06 aufweist. Niederdreisbach holte die zwei Siege aber auf dem eigenen Platz, während Betzdorf gegen die gleichen Gegner auswärts antreten musste. So zeigt der Vergleich gegen die gemeinsamen Gegner wohl vor allem eines: Den kleinen Dorfverein und den früheren Oberligisten trennen in Bezug auf das Leistungsvermögen der Seniorenteams nicht viel.
Auffällig sind bei der Kasikci-Elf die späten Tore: Fünf ihrer sechs Saisontreffer schoss sie in den letzten zwanzig Minuten der jeweiligen Partie. Das ist ein Beleg für die starke Kondition der Grün-Weißen und natürlich auch für die richtige Einstellung, mit der die Mannschaft bis zum Abpfiff weiterkämpft. Auch falls die Reder-Elf wieder früh zuschlagen sollte, wie es bei ihren sieben Toren in den ersten 35 Minuten der Fall war, dürfte sie sich also auf keinen Fall ihrer Sache zu sicher sein, denn die Betzdorfer werden nicht aufgeben. Das zeigt besonders eindrucksvoll Betzdorfs Spiel letzten Samstag in Girkenroth, wo Herschbach nach einer Stunde schon mit 4:1 führte, den Sieg aber fast noch aus der Hand gegeben hätte. Allerdings hat der VfB letzte Woche gezeigt, dass er ebenso für späte Tore gut ist. „Meine Mannschaft hat bis zum Abpfiff daran geglaubt und wollte mir wenigstens einen Punkt nach der Geburt meiner Tochter schenken! Tolle Moral und Mega-Charakter meines Teams!“, berichtete ein stolzer und bewegter Dennis Reder nach dem Ausgleich gegen die SG Gebhardshainer Land ganz spät in der Nachspielzeit.
Insgesamt ist die Bilanz unseres nächsten Gegners exakt ausgeglichen: ein Sieg, zwei Remis, eine Niederlage, 6 Tore und 6 Gegentore. Der daraus resultierende achte Platz entspricht ziemlich genau der Zielvorgabe, die der Mannschaft vor der Saison gestellt wurde: Ein einstelliger Tabellenplatz, also mindestens Platz 9, soll es laut „Tempo, Tore, Titeljagd“ am Ende sein. Dass der Vorjahres-Dritte derart kleine Brötchen backt, mag zunächst verwundern. Die neue Bescheidenheit lässt sich aber leicht durch die Umstrukturierungen im Kader erklären. Während mit Christian Stark und Marvin Scherreicks zwei Spieler mit Oberliga-Erfahrung den Traditionsverein Richtung Siegerland verließen, rückten gleich acht Akteure aus der Jugend in den Seniorenkader auf – wobei einige davon schon in der Vorsaison Einsätze bei den Senioren zu verzeichnen gehabt hatten. Die SG 06 bleibt damit ihrem mutigen Ziel treu, auf die eigene Jugend zu setzen, nachdem schon 2021 fünf A-Jugendliche aufgerückt waren. Somit verfügt die SG 06 Betzdorf über einen blutjungen Kader, der eine gehörige Portion Talent mitbringt, aber in diesem Jahr noch nicht ganz oben anklopfen wird. Mirkan Kasikci fasste die Situation folgendermaßen zusammen: „Wir wollen überhaupt keinen Druck erzeugen. Die Spieler müssen im Seniorenbereich Fuß fassen, und das geht nicht von heute auf morgen“ (Tempo, Tore, Titeljagd vom 6.8.22).
Während Betzdorf also an diesem Sonntag mit einer jungen Truppe auf Niederdreisbach wartet, titelte die Siegener Zeitung im Hinblick auf das 3:3 gegen die SG Gebhardshainer Land: „VfB-Oldies zeigen ihre Klasse“ (SZ vom 5.9.22). Darüber, ob man unsere drei Torschützen vom vierten Spieltag mit ihren 25, 30 und 32 Jahren als „Oldies“ bezeichnen sollte, kann man sicherlich streiten. Insgesamt handelt es sich bei der Reder-Elf jedenfalls mitnichten um eine Rentnertruppe, denn gleich sechs Spieler aus dem aktuellen Kader sind 22 Jahre oder jünger und sieben weitere 26 Jahre oder jünger. Mit dem Betzdorfer Altersschnitt kann der VfB zwar nicht ganz mithalten, doch auch in Niederdreisbach gelingt es seit Jahren, jungen Spielern den Übergang in den Seniorenbereich zu ermöglichen.
So oder so muss der VfB auf keinen Fall vor Ehrfurcht vor der großen SG 06 erstarren. Von fünf Begegnungen mit dem ehemaligen Aushängeschild der Region gewann Niederdreisbach drei. Auf dem Bühl gingen allerdings beide Spiele gegen Betzdorfs Erste knapp verloren: mit 1:2 im Dezember 2019 und mit 2:3 im April 2022. In der größten Stadt des Kreises ist die Bilanz also noch ausbaufähig. Vielleicht hilft es ja diesbezüglich, dass der Betzdorfer Rasenplatz vor kurzem abgerissen worden ist und derzeit auf dem Kunstrasenplatz neben der momentanen Baustelle gespielt wird. VfB-Trainer Reder spricht jedenfalls in Bezug auf die Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte von einer „schweren Aufgabe“, zumal „erneut Spieler mit Verletzungen dazu gekommen sind. Aber egal wer aufläuft, wir geben unser Bestes!“ – notfalls auch wieder über 96 Minuten.


In Niederdreisbachs letztem Spiel auf dem Betzdorfer Naturrasen gab es im April eine 2:3-Niederlage.  (Foto: Thorsten Buchner)

Unser letzter Gegner ist derweil schon am Freitag wieder im Einsatz. Auf dem Fensdorfer Hartplatz empfängt die SG Gebhardshainer Land (10., 4 Punkte) die DJK Friesenhagen (4., 7 Punkte). Falls die DJK mit dem ungewohnten Untergrund zurechtkommen sollte, könnte sie zumindest theoretisch für zwei Tage erstmals in dieser Saison auf Platz 1 stehen, wo sie die meistens Kenner der Liga am Ende erwarten. Da Friesenhagen dafür mit mindestens fünf Toren Unterschied gewinnen müsste, erscheint der Sprung nach ganz oben jedoch äußerst unwahrscheinlich. Im Aufsteigerduell kann Honigsessen (1., 10 Punkte) gegen Herschbach (5., 6 Punkte) dann so oder so die Tabellenführung festigen. Parallel zum Aufsteiger- kommt es zum Absteigerduell, wenn die gut gestartete SG Alpenrod (2., 8 Punkte) auf die SG Rennerod (14., 2 Punkte) trifft, die nach dem letzten Platz in der Bezirksliga nun auch in der Kreisliga A ganz unten steht. Schönstein (6., 6 Punkte) wird gegen Alsdorf (12., 4 Punkte) den nächsten Heimsieg erwarten. Niederfischbach (7., 5 Punkte) und Westerburg II (9., 4 Punkte) treffen aufeinander, nachdem beide Teams am vierten Spieltag leer ausgegangen sind. Ein Spiel in der untersten Tabellenregion bestreiten die noch sieglosen Herdorfer (13., 3 Punkte) und der SSV Weyerbusch (11., 4 Punkte), der durch den ersten Saisonsieg die Rote Laterne abgeben konnte. 

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