4. Spieltag (Sonntag, 4. September 2022, 15:00 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG Gebhardshainer Land

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Die SG Gebhardshainer Land wird mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch nach Niederdreisbach reisen. Am Mittwoch vor dem Spiel gegen den VfB flogen die Blauen nämlich beim Tabellenletzten der Kreisliga A aus dem Kreispokal. Schenkt man dem Spielbericht auf der Facebookseite unseres nächsten Gegners Vertrauen, war das Ausscheiden beim SSV Weyerbusch, der am ersten Spieltag mit 0:7 in Niederdreisbach untergegangen war, mehr als unglücklich. Dort liest man im Eintrag vom 1. September: „Über die komplette Spielzeit war unsere Mannschaft das spielbestimmende Team. NIE, aber auch NIE und zu keinem Zeitpunkt hatte man dem Spielverlauf zur Folge das Gefühl, dass eine andere Mannschaft als unsere […] eine Runde weiter[kommen würde]. Bei allem Respekt und A[n]erkennung [für] die aufopferungsvoll kämpfende Heimelf, die es geschafft ha[t], die Null zu halten, aber dieses Spiel hatte Potenzial für einen Kantersieg.“ Statt eines aus Gebhardshainer Sicht möglichen Kantersiegs gab es in der Realität eine 0:2-Niederlage durch zwei späte Gegentore, wobei der Weyerbuscher Führungstreffer „[s]tark abseitsverdächtig“ gewesen sein soll. Enis Caglayan zeigte sich trotzdem alles andere als unzufrieden mit der Leistung. „Ich bin unheimlich stolz auf meine Jungs“, gibt der SG-Trainer im oben genannten Spielbericht zum Besten.
In jedem Fall war das 0:2 in Weyerbusch nämlich eine deutliche Steigerung im Vergleich zur 1:5 Heimpleite gegen Niederfischbach drei Tage zuvor. Nach dem Spiel am dritten Spieltag war Caglayan noch hart mit seiner Truppe ins Gericht gegangen. „Das war heute ein kollektiver Totalausfall von uns. Wir waren zu keiner Zeit im Spiel“, ließ er sich in der Rhein-Zeitung vom 29. August zitieren. Da auch das Nachholspiel am Mittwoch davor verloren ging, war das Pokalaus die dritte Niederlage binnen acht Tagen für die SG Gebhardshainer Land. Gegen den Tabellenzweiten aus Niederdreisbach (6 Punkte) wird die Groß-SG also alles daran setzen, die aktuelle Pleitenserie nicht auf vier Spiele anwachsen zu lassen.
Während das Ausscheiden aus dem Pokal, von dem der VfB auch ein Lied singen kann, zu verschmerzen sein dürfte, haben die Blauen in der Liga schon ein wenig Boden gut zu machen. Schließlich liegen sie mit drei Punkten aus drei Spielen nur auf Tabellenrang 11. Dieser Platz entspricht zwar in etwa denen, die die SG Gebhardshainer Land in den vier Jahren ihrer Existenz am Saisonende bzw. bei Saisonabbruch bislang innehatte: 12., 11., 12., 9. Gerade die letzte Saison machte aus Sicht der Gebhardshainer, Steinebacher, Fensdorfer, Steinerother, Dauersberger und Molzhainer allerdings Hoffnung auf mehr – nicht nur, weil Platz 9 die beste Abschlussplatzierung der SG-Geschichte darstellte, sondern vor allem wegen der famosen Rückrunde. Die schloss die Caglayan-Elf nämlich auf Platz 4 ab, ganz im Gegensatz zur Hinrunde, die auf einem Abstiegsplatz beendet worden war. Voller Optimismus und sicherlich mit Blick auf die Rückrunde der Saison 21/22 legten unsere Gäste das Erreichen der Top-Fünf als Saisonziel für die aktuelle Spielzeit fest (siehe Tempo, Tore, Titeljagd vom 6.8.22). Von den Top-Fünf ist man Anfang September zwar ein Stück entfernt, aber in der vergangenen Saison zählte es zur großen Stärke der SG Gebhardshainer Land, dass sie trotz ihrer Ergebniskrise in der ersten Saisonhälfte immer weiter an sich glaubte. Diese Überzeugung war die Grundlage für die große Aufholjagd in der Rückrunde, und sie wird die Mannschaft auch dieses Jahr trotz der momentanen Negativserie wieder nach vorne bringen.
Ganz konkret weiter nach vorne bringen sollen die Caglayan-Elf die Neuzugänge. Man bediente sich vor allem bei den Absteigern aus Nauroth und Daaden, während Gian Luca Puligheddu aus Weyerbusch aus familiären Gründen nach Gebhardshain wechselte. Insgesamt verfügt die SG über einen großen Kader, der notfalls sogar noch durch Spieler der Reserve aufgefüllt werden könnte. Die Zweite Mannschaft spielt nur eine Liga tiefer und hat die ersten drei Spiele allesamt gewonnen.
Von so einer Reserve kann der VfB Niederdreisbach natürlich nur träumen. Bei Ausfällen muss unser Trainer Dennis Reder immer wieder durch Flexibilität im eigenen Kader Improvisationstalent beweisen. Das gelingt ihm dafür ausgesprochen gut. Gegen Herschbach fehlten neben den ohnehin vorhandenen langfristigen Ausfällen im Vergleich zur Vorwoche noch Manuel Heß und Tom Bender und schon früh im Spiel mussten Christian Meyer und Tim Meyer verletzt den Platz verlassen. Die Mannschaft erkämpfte sich trotz dieser Rückschläge den zweiten Heimsieg im zweiten Heimspiel und damit den Sprung auf den zweiten Platz. Entsprechend angetan von seiner Truppe war Dennis Reder in seiner Kabinenansprache kurz nach dem knappen Erfolg am letzten Sonntag: „Ich habe immer noch Gänsehaut! Das haben wir uns alle zusammen verdient. Wir haben zwei Riesen-Ausfälle gehabt, die wir kompensiert haben, und wir haben alles reingehauen. Männer, ihr könnt stolz auf euch sein!“
Nun gilt es, im dritten Heimspiel auch den dritten Sieg einzufahren. Die Chance dazu wird es in jedem Fall geben, denn bisher tat sich die 2018 gegründete SG Gebhardshainer Land auf unserem Hartplatz stets schwer. Bei vier Auftritten in Niederdreisbach schossen die Blauen erst ein Tor und holten erst ein Pünktchen. Auch im Oktober 2021 gelang dem VfB gegen diesen Gegner ein Heimsieg. Da auch das Rückspiel vor erst dreieinhalb Monaten mit 3:2 an die Reder-Elf ging, könnte Niederdreisbach die Jungs aus dem Gebhardshainer Land zum dritten Mal in weniger als elf Monaten bezwingen. Der Gegner mit seiner Wut im Bauch wird sich dagegen jedoch mit allen Kräften wehren.


Kapitän Stefan Ermert und sein VfB gewannen im Mai 2022 mit 3:2 in Gebhardshain. (Foto: Thorsten Buchner)

Momentan gibt es kaum einen Tag ohne Fußball im Fußballkreis Westerwald/Sieg. Nach dem dritten Spieltag am letzten Sonntag wurden am Dienstag und Mittwoch Partien des Kreis- und des Rheinlandpokals ausgetragen. Außerdem verpassten die Sportfreunde Schönstein im A-Liga-Nachholspiel bei Westerburg II, Niederdreisbach von Platz 2 zu verdrängen. Nach dem spielfreien Donnerstag geht es schon am Freitag mit der Kreisliga A weiter. Im Lokalduell trifft Friesenhagen (7., 4 Punkte) auf Niederfischbach (4., 5 Punkte). Die DJK muss dabei unbedingt gewinnen, um den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Am Samstag reist Betzdorf (6., 5 Punkte) nach Girkenroth. Dort wartet die SG Herschbach (10., 3 Punkte), die nach der Niederlage in Niederdreisbach am Mittwoch für Furore sorgte, indem sie im Rheinlandpokal gegen den Bezirksligisten Kosova Montabaur die nächste Runde erreichte. Am Sonntag reist Spitzenreiter Honigsessen (1., 7 Punkte) zur SG Alsdorf (9., 4 Punkte). Schönstein (3., 6 Punkte) hofft beim SSV Weyerbusch (14., 1 Punkt) auf erste Auswärtspunkte. Alpenrod (5., 5 Punkte) kann bei Westerburg II (8., 4 Punkte) mit Zählbarem rechnen. Einen Kampf im Tabellenkeller liefern sich Rennerod (13., 1 Punkt) und Herdorf (12., 2 Punkte).

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