30. Spieltag (Sonntag, 5. Juni 2022, 14:30 Uhr): VfB Niederdreisbach - Sportfreunde Schönstein

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Für den VfB Niederdreisbach (5., 40 Punkte) ist seit Wochen klar, dass es in der Saison 2022/23 in der Kreisliga A weitergehen wird. Niederdreisbachs Gast am letzten Spieltag hat noch keine abschließende Planungssicherheit. Zugebenermaßen ist jedoch die Konstellation, durch die die Sportfreunde Schönstein (11., 34 Punkte) noch absteigen können, recht unwahrscheinlich, denn hierfür müsste ein Dominoeffekt durch Absteiger aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in Gang gesetzt werden. Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, müssen sich die Sportfreunde allerdings noch mindestens um einen Platz verbessern, denn die Maximalzahl der Absteiger aus der Kreisliga A WW/Sieg wurde vor der Saison auf fünf festgelegt. Im Idealfall landet Schönstein in einem engen Mittelfeld sogar noch auf Platz 8, bleibt aber bei einer Niederlage in Niederdreisbach auf Platz 11 und somit auf dem potenziell ersten Abstiegsrang.
Auch für den VfB Niederdreisbach kann es im finalen Saisonspiel noch ein wenig nach oben oder unten gehen, allerdings ohne dass sich daraus weitreichende Konsequenzen ergeben würden. Am Ende wird Platz 4, 5 oder 6 herausspringen. So kann der VfB diese Endplatzierungen erreichen:

Platz 4:

  • Eigener Sieg und Niederlage für Niederfischbach
    ODER
  • Eigener Sieg mit drei oder mehr Toren Vorsprung und kein Sieg für Niederfischbach

mindestens Platz 5:

  • Eigener Sieg
    ODER
  • Niederlage für Herdorf
    ODER
  • Unentschieden für Herdorf und eigene Niederlage mit maximal 14 Toren Unterschied

Platz 6:

  • Kein eigener Sieg und Sieg für Herdorf
    ODER
  • Eigene Niederlage mit mehr als 14 Toren Unterschied und Unentschieden für Herdorf

Egal, wie das Spiel gegen Schönstein endet und ob sie die Saison auf Platz 4, 5 oder 6 beendet, kann die Reder-Elf mit der Spielzeit zufrieden sein. Das vor der Saison ausgelobte Saisonziel „einstelliger Tabellenplatz“, also mindestens Platz 9, wurde locker erreicht. Sogar eine schwarze Serie von sieben sieglosen A-Ligaspielen nach der Winterpause kann diese Bilanz nicht nachhaltig trüben. Ganz ohne Durchhänger kommt schließlich so gut wie niemand durch eine lange Saison. Mit Weyerbuscher Schützenhilfe gegen Niederfischbach ist es tatsächlich noch möglich, erstmals nach 13 Spieltagen wieder auf Platz 4 zu klettern. Die Platzierung zum Saisonende würde die Einstellung des vereinsinternen Bestwertes in zehn Jahren Kreisliga A bedeuten, wenn man die bereits nach acht Spielen abgebrochene letzte Saison außen vor lässt. Mehr noch: Falls es gegen Schönstein zum zwölften Saisonsieg reicht, hat der VfB 43 Punkte auf dem Konto. Auch das ist aktueller Vereinsrekord in dieser Liga, wobei dieses Jahr natürlich zwei Spiele mehr absolviert werden als gewöhnlich.
Leicht wird ein Sieg gegen Schönstein nicht, obwohl sechs Plätze Abstand in der Tabelle vielleicht zunächst den Anschein erwecken. Tatsächlich können die Sportfreunde nämlich noch bis auf drei Punkte an den VfB heranrücken. Das Hinspiel gewann die Meyer-Elf mit 4:2 und in der abgebrochenen Saison 2020/21 fügte sie dem VfB mit einem 3:1 dessen einzige Saisonniederlage zu. Im letzten Heimspiel gegen Schönstein im Oktober 2019 konnte sich Niederdreisbach hingegen mit 5:3 behaupten. Durchschnittlich über fünf Tore pro Spiel fielen in den Begegnungen der beiden Mannschaften seit dem Schönsteiner Aufstieg in die Kreisliga A. Diese Torquote spricht für ein Spektakel zum Saisonabschluss!


Im Hinspiel traf Schönsteins Spieletrainer Marcus Meyer doppelt. (Foto: Thorsten Buchner)

Die folgende Sommerpause wird übrigens äußerst kurz ausfallen. Bereits am 4. Juli, also nicht einmal einen Monat nach dem finalen Spieltag, wird VfB-Coach Dennis Reder seine Truppe zum Trainingsauftakt erwarten. Diese Truppe wird dann durch Lukas Fries, Markus Nickol und einen dritten hochkarätigen Neuzugang verstärkt sein, der bereits seit geraumer Zeit feststeht und demnächst offiziell verkündet wird. Grund für diese kurze Pause ist natürlich das coronabedingt ungewöhnlich späte Saisonende im Juni 2022. Erst in zwei vorherigen Spielzeiten bestritt Niederdreisbach überhaupt Spiele im Juni, in der regulären Meisterschaft aber noch nie. Erstmals war dies vor elf Jahren der Fall, als nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Kreisliga C3 im Juni noch Kreismeisterschaft gegen die zwei anderen Staffelsieger geholt wurde. Das Heimspiel gegen die SG Neunkhausen/Norken am 11. Juni 2011 war dabei das einzige Spiel, das noch später in der Saison lag als die diesjährige Partie gegen Schönstein. Zuletzt musste Niederdreisbach vor sechs Jahren im Juni antreten. Auch das Spiel am 1. Juni 2016 war erfolgreich: Damals hielt der VfB durch einen Sieg gegen die SG Steineroth-Dauersberg/Molzhain in der Relegation die Klasse. Die Bilanz von zwei Siegen und einem Unentschieden in den bisherigen Juni-Spielen der Vereinsgeschichte spricht für eine gute Spätform und darf dieses Jahr gerne ausgebaut werden.
Während Niederdreisbach bereits frühzeitig durch Verlängerung des Trainerteams, Zusage des aktuellen Kaders und Verstärkungen die Weichen für die kommende Saison gestellt hat, liegt die Zukunft bei Schönstein noch etwas im Ungewissen. In jedem Fall bahnt sich bei der Mannschaft mit dem ligaweit höchsten Durchschnittsalter ein Umbruch an. Zwar verkündeten die Sportfreunde schon kurz vor Weihnachten die Weiterarbeit mit dem Spielertrainer Marcus Meyer, was für Kontinuität sorgen müsste. Nach der Winterpause zeigte sich dann aber wiederholt, dass Schönstein über keinen breiten Kader verfügt. Mehrmals musste Meyer auf Spieler der Alten Herren zurückgreifen. Das Spiel gegen den Meister aus Lautzert musste Schönstein gar kampflos herschenken, weil nicht genügend Spieler zur Verfügung standen. Diese Situation könnte sich in der kommenden Spielzeit womöglich noch verschärfen, denn Marcus Meyers langjähriger Weggefährte Michael Trautmann verlässt den Verein und wird Spielertrainer beim benachbarten B-Ligisten Mittelhof. Wie wichtig Trautmann ist, verdeutlich die Tatsache, dass niemand in der Kreisliga A häufiger gegen Niederdreisbach traf als er. Doch nicht nur er wird nächste Saison das Mittelhofer Trikot tragen, sondern auch Leon Emmerich, Marvin Franke und Kapitän Sebastian Trautmann. Mindestens vier Spieler wechseln also in diesem Sommer von den Sportfreunden zur SG. Für sie wird es somit in Niederdreisbach eine Abschiedsvorstellung in ihrem alten Trikot geben, bei der sie sicherlich alles für einen aus ihrer Sicht positiven Ausgang geben werden. Die Schönsteiner mit ihren bevorstehenden Veränderungen und der Motivation, den Klassenerhalt endgültig klarmachen zu wollen, werden dem VfB Niederdreisbach am Sonntag das Leben schwer machen.

Wie bereits erwähnt ist die Niederdreisbacher Endplatzierung nicht nur vom eigenen Ergebnis, sondern auch von den Spielen der Herdorfer und Niederfischbacher abhängig. Da Herdorf (6., 39 Punkte) bei den starken Betzdorfern (3., 48 Punkte) antreten muss und zudem in den letzten vier Spielen die erschreckende Bilanz von 0 Punkten und 2:15 Toren aufweist, scheint Platz 5 für den VfB so gut wie sicher. Platz 4 zu erreichen wäre dagegen schon fast ein Wunder, denn Niederfischbach (4., 42 Punkte) kann als Favorit gegen Weyerbusch (9., 35 Punkte) diesen Platz sichern. Es gibt an diesem Spieltag noch ein Duell des Meisters Lautzert (1., 70 Punkte) und des Vizemeisters Friesenhagen (2., 55 Punkten), doch aufgrund des enormen Vorsprungs der SG BWLO fehlt in dieser Partie die große Brisanz. Noch eine kleine Resthoffnung auf den Klassenerhalt macht sich Hamm (13., 29 Punkte) ebenso wie Guckheim (12., 30 Punkte) und Daaden (14., 28 Punkte), doch diese drei müssen zunächst einmal ihre Spiele gegen Gebhardshainer Land (8., 35 Punkte), Alsdorf (10. 34 Punkte) bzw. Nauroth (15., 11 Punkte) gewinnen, dann darauf hoffen, dass die direkte Konkurrenz das nicht tut, und schließlich auf ganz viel Schützenhilfe bei Auf- und Abstiegsentscheidungen in oberen Ligen warten.

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