29. Spieltag (Sonntag, 29.05.2022, 15 Uhr): SG Lautzert-Oberdreis/Berod-Wahlrod - VfB Niederdreisbach

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Vorbericht

Noch keine drei Monate sind seit dem letzten Spiel zwischen dem VfB Niederdreisbach und der SG Lautzert-Oberdreis/Berod-Wahlrod vergangen, bevor sich die beiden Teams nun am vorletzten Spieltag in Lautzert erneut begegnen. Das Hinspiel wurde erst nach der Winterpause ausgetragen, nachdem es am ursprünglichen Termin Mitte November nicht hatte stattfinden können. Eine ausgefallene Hallensaison sowie eine ungewöhnlich große Liga – beides steht in direktem Zusammenhang mit der Pandemie – führten dazu, dass der VfB erstmals überhaupt ein Meisterschaftsspiel im Februar austrug. Die SG Lautzert, der damals schon die Meisterschaft so gut wie sicher war und die mittlerweile tatsächlich den Bezirksligaaufstieg vorzeitig unter Dach und Fach hat, trat in Niederdreisbach im Stile eines Spitzenteams auf und ließ der Heimelf keine Chance. Bereits nach elf Minuten lagen die Gäste mit 3:0 vorne, in der zweiten Halbzeit machte die SG dann das halbe Dutzend voll. Allein Mario Pavelić, der sich momentan mit Friesenhagens Janosch Schmallenbach ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Torjägerkanone liefert, traf in diesem Spiel viermal.


Vierfacher Torschütze bei der Hinspiel-Schlammschlacht in Niederdreisbach: Mario Pavelić (Foto: Thorsten Buchner)

In Anbetracht dieser Pleite im Hinspiel und den 27 Punkten Abstand zwischen Lautzert als Erstem und Niederdreisbach als Fünftem sollte klar sein, dass die Reder-Elf ohne Druck nach Lautzert reisen kann. Seit der VfB Niederdreisbach am neunten Spieltag die zwischenzeitliche Tabellenführung wieder an die SG BWLO abgeben musste, zog diese an der Spitze einsam ihre Kreise.
Der Bezirksligaaufstieg kam für die Spielgemeinschaft im dritten Jahr ihrer Existenz alles andere als überraschend. Schon in der abgebrochenen Saison 2020/21 war sie schließlich als einzige Mannschaft der Liga ungeschlagen geblieben, hatte dabei abgesehen von einem Unentschieden immer gewonnen und im Schnitt fast fünfeinhalb Tore pro Spiel erzielt. Nicht weniger dominant ging es in der laufenden Saison 2021/22 weiter: Bis zum sicheren Aufstieg verlor die Juranović-Elf auch diesmal kein einziges Spiel und blieb dadurch saisonübergreifend 32 Partien in Folge ohne Niederlage. Der Torschnitt sank in der aktuellen Spielzeit zwar auf „nur noch“ knapp dreieinhalb pro Spiel, wenn die beiden kampflosen Siege gegen Hamm und Schönstein aus der Berechnung herausgelassen werden. Das stellt jedoch weiterhin den Ligabestwert dar. Außerdem hat der Meister erst 23 Gegentore in 26 Partien hingenommen, wodurch er anders als im Vorjahr diesmal auch die beste Abwehr stellt, und zwar mit großem Abstand. Auch im Kreispokal wusste unser nächster Gegner zu überzeugen. Dort zog die SG ins Finale ein, das sie am 11. Juni gegen den B-Ligisten Wissen II bestreiten wird. Es riecht also nach dem Doublegewinn.
Ein kleines Saisonziel hat Lautzert allerdings verpasst: Ungeschlagen können die Roten die Kreisliga A nicht mehr verlassen. Völlig überraschend gab es am vergangenen Sonntag im ersten Spiel nach der vorzeitigen Meisterschaft eine Niederlage in Kölbingen. Die dort heimische SG Guckheim/Kölbingen konnte als Abstiegskandidat den frischgebackenen Meister mit 2:0 bezwingen. Einfacher macht es das für den VfB Niederdreisbach freilich nicht, denn sicherlich wird die junge Spielgemeinschaft nun zumindest die nahezu perfekte Heimbilanz ins Ziel bringen wollen: In Puderbach und Lautzert gab es bis dato in dreizehn Spielen beeindruckende zwölf Siege und ein Unentschieden. Dass Guckheim in der Rückrunde nach einer Hinrunden-Niederlage gewann, könnte etwas Mut machen, allerdings tat sich Lautzert gegen diesen Gegner bereits im ersten Spiel schwer und setzte sich lediglich mit 2:1 durch und nicht mit 6:0 wie gegen Niederdreisbach.
Neben dem Ziel, ohne Heimniederlage zu bleiben, dürfte der feststehende Aufsteiger noch dafür sorgen wollen, dass Mario Pavelić sich die Torjägerkanone sichern kann. Im bereits angesprochenen Kopf-an-Kopf-Rennen hat der SG-Stürmer hat 27 Tore erzielt und somit exakt so viele wie sein Konkurrent Janosch Schmallenbach aus Friesenhagen. Da der VfB Niederdreisbach für Pavelić leider ein beliebter Gegner ist, dürfte die Hoffnung bei ihm groß sein, Platz 1 in der Endabrechnung am vorletzten Spieltag ein Stück näher zu kommen. Er war nämlich nicht nur wie eingangs erwähnt im Hinspiel der laufenden Saison gegen den VfB erfolgreich. Insgesamt erzielte er bis heute sechs A-Ligatore gegen Niederdreisbach. Zur besseren Einordnung In den zehn A-Liga-Jahren des VfB Niederdreisbach traf kein gegnerischer Stürmer mehr als achtmal gegen unser Team. Obwohl er etliche Jahre in der Bezirksliga auflief und damals gar nicht gegen den VfB spielte, könnte sich Pavelić also, sollte er sich ähnlich treffsicher zeigen wie im Hinspiel, zum Stürmer mit den meisten Treffern gegen Niederdreisbach aufschwingen. Auf die VfB-Defensive wird die Aufgabe zukommen, genau das zu verhindern.
Ein Sieg und auch schon eine Punkteteilung gegen den Meister wären im finalen Auswärtsspiel ein riesiger Erfolg. Die letzten Zähler in Lautzert gab es schließlich vor über siebeneinhalb Jahren, als Konstantin Knautz in den Schlussminuten nach einem abgewehrten Freistoß von Heiko Schnell den 3:2-Siegtreffer gegen damals noch eigenständige Lautzerter markierte. Sollte es Ende Mai 2022 wieder ein spätes VfB-Tor zu feiern geben, wäre der Jubel jedenfalls groß, denn der eingesetzte Fanbus erlaubt es den Niederdreisbacher Anhängern, in großer Zahl auf die weite Auswärtsfahrt zu gehen. Ganz ohne Ziele geht die Reder-Elf übrigens auch nicht auf die Reise in den Landkreis Neuwied. Sollte im letzten Auswärtsspiel der Saison die Sensation gelingen, hätte der VfB die Möglichkeit, die Spielzeit als zweitbestes Auswärtsteam zu beenden, obwohl zuletzt das Spiel in Niederfischbach verloren ging. Schon ein Unentschieden dürfte wohl für eine Endplatzierung unter den Top 5 der Gästeteams reichen. Dieser Erfolg ist also greifbar und dürfte für eine Extraportion Motivation sorgen, ebenso wie die Möglichkeit als neben Herdorf einzige Mannschaft dem Meister auf dessen Platz Punkte abzuluchsen.

Die Meisterschaft ist entschieden, und auch der Vizemeister steht seit Mittwoch fest: Die DJK Friesenhagen (2., 52 Punkte) darf diesen inoffiziellen Titel nach dem Nachholspiel in Daaden für sich reklamieren. Ihr Auswärtsspiel beim SSV Weyerbusch (7., 35 Punkte) ist somit aus tabellarischer Sicht vollkommen bedeutungslos geworden. Niederfischbach (4., 42 Punkte) hat noch die Chance, die an diesem Wochenende spielfreie SG 06 Betzdorf von Platz 3 zu verdrängen. Dazu ist ein Sieg bei der immer noch abstiegsgefährdeten SG Gebhardshainer Land (11., 32 Punkte) die Grundvoraussetzung. Herdorf (6., 39 Punkte) hat es im Nachholspiel am Mittwoch durch die Niederlage gegen Guckheim verpasst, Niederdreisbach aus dem oberen Tabellendrittel zu verdrängen. Durch einen Sieg gegen den fast sicher abgestiegenen VfL Hamm (14., 26 Punkte) könnten die Hellerstädter aber am Sonntag am VfB vorbeiziehen, falls dieser in Lautzert nicht gewinnen sollte, wobei Herdorf aus den letzten acht Spielen nur vier Punkte holte und der Vorletzte aus Hamm nach dem allerletzten Strohhalm greift. Die Überraschungsmannschaft der Saison ist zweifelsohne Westerburg II (8., 34 Punkte). In ihrem letzten Saisonspiel winken der Bezirksligareserve drei Punkte gegen Nauroth (15., 11 Punkte) bevor sie am letzten Spieltag Spielfrei hat. Nach den überraschenden Siegen gegen Lautzert und Herdorf ist Guckheim (12., 27 Punkte) auf einmal wieder in der Verlosung um den Klassenerhalt mit dabei. Um weiter eine Chance zu haben, muss Guckheim aber auf Hilfe hoffen und selbst die letzten beiden Spiele gewinnen. Zunächst geht es dabei zu den Sportfreunden Schönstein (9., 34 Punkte). Punktgleich mit Guckheim und somit auch noch im Rennen ist die SG Daaden (13., 27 Punkte), die bei der SG Alsdorf (10., 33 Punkte) ebenfalls zum Siegen gezwungen ist.

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