23. Spieltag (Sonntag, 17.04.2022, 15:00 Uhr): SG 06 Betzdorf - VfB Niederdreisbach

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Vorbericht

Spiele gegen traditionsreiche frühere Oberligisten wie den VfL Hamm, die SG 06 Betzdorf oder im vergangenen Jahrzehnt den VfB Wissen gehören immer zu den Saisonhighlights für die Teams der Kreisliga A. Insofern passt es recht gut, dass in der laufenden Saison für den VfB Niederdreisbach (5., 28 Punkte) beide Duelle mit der SG 06 (3., 37 Punkte) an Feiertagen angesetzt wurden: Nach dem Hinspiel am Tag der Deutschen Einheit reist der VfB in der Rückrunde am Ostersonntag auf den Bühl. Anders als gegen den mittlerweile wieder in der Spitzengruppe der Rheinlandliga angekommenen VfB Wissen, gegen den in dessen A-Liga-Zeit für Niederdreisbach nicht ein einziger Punkt heraussprang, ist die Bilanz gegen die ambitionierten Betzdorfer erstaunlich gut: Seit dessen Abstieg in den Kreisligafußball verlor das langjährige Aushängeschild des Fußballkreises gegen den VfB Niederdreisbach sage und schreibe drei von vier Aufeinandertreffen.
Der Haken dabei: Diese drei Siege holte der VfB allesamt auf dem heimischen Hartplatz, wohingegen das einzige Spiel auf dem Betzdorfer Rasenplatz verloren ging, wenn auch äußerst knapp mit 1:2. Den Vorteil des für den Gegner ungewöhnlichen Untergrunds, den zuletzt auch Alsdorf (0:0 in Wehbach) und Gebhardshainer Land (1:0 in Fensdorf) gegen Betzdorf zu nutzen wussten, hat die Reder-Elf diesmal nicht. Daraus dürfte Betzdorfs Spielertrainer Mirkan Kasikci Mut schöpfen, nachdem er sich zuletzt darüber beschwerte, dass „fast jeder Gegner, der gegen uns auf Asche spielen kann, […] dies auch in Betracht“ ziehe (Facebook-Post der SG 06 Betzdorf vom 13.4.22). Tatsächlich musste Betzdorf in dieser Spielzeit schon sechsmal auf Asche antreten, und zwar nicht nur bei den Sportfreunden Schönstein und dem VfB Niederdreisbach, die der SG 06 bekanntlich keine andere Option bieten können. Vielmehr setzten auch Westerburg II und wie erwähnt die SG Alsdorf/Kirchen und die SG Gebhardshainer Land gegen den ehemaligen Oberligisten auf die ihnen zur Verfügung stehenden Hartplätze. Sicherlich dürfte jedoch bei der Ansetzung auf Asche die Schwächung der feinen Techniker aus Betzdorf nicht der einzige Grund gewesen sein. Wie die SG 06 selbst bei der Verlegung ihres Heimspiels auf den Brucher Hartplatz erfahren musste, kann schließlich auch die witterungsbedingte Bespielbarkeit des Platzes ausschlaggebend sein.
So oder so hat Betzdorf auch schon auf Kunst- und Naturrasen Niederlagen einstecken müssen. Insgesamt zeigte sich die Kasikci-Elf nicht konstant genug, um Lautzert auf dem Weg zur Meisterschaft wirklich gefährlich werden zu können, was nicht zuletzt daran liegt, dass die SG 06 nur den neuntbesten Angriff stellt. In der Saison 2022/23 werden die Grün-Weißen auch ein viertes Jahr über die Plätze der Kreisliga A WW/Sieg tingeln müssen. Siebzehn Punkte beträgt der Rückstand auf die Spitze nämlich mittlerweile, wobei der designierte Meister sogar noch ein Spiel weniger absolviert hat.
Da hätte es auch keine Rolle gespielt, wenn Betzdorfs Einspruch nach der Hinspielniederlage beim kleinen Dorfclub aus Niederdreisbach noch stattgegeben worden wäre. Nachdem der VfB die Partie durch Niklas Benders Freistoß in der Schlussviertelstunde für sich entschieden hatte, legte die SG 06 einen Protest ein, der letztlich von der Kreisspruchkammer abgewiesen wurde. Die Betzdorfer werden nach dieser doppelten Pleite – einmal auf dem Feld, einmal vor der Spruchkammer – ganz bestimmt im Rückspiel besonders motiviert sein.
Allerdings können die Siegstädter an Ostern nicht auf den gesamten Kader bauen. Kenny Scherreicks, einer der bekanntesten Spieler des lokalen Fußballs und Betzdorfs bester Torjäger, sah vor einer Woche eine Rote Karte. Etliche andere SGler, darunter Kapitän Christian Stark, erlitten zuletzt Verletzungen – wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung.
Die SG 06 Betzdorf ist natürlich nicht der einzige Club, der Ausfälle zu beklagen hat. Auch der SG Gebhardshainer Land fehlten beim Nachholspiel am Mittwoch über ein halbes Dutzend Spieler, was aber nichts daran änderte, dass Betzdorf nach Aussage des Siegers „verdient“ geschlagen wurde (Facebook-Post vom 14.4.22). Letztlich war ein spätes Elfmetertor ausschlaggebend. Die ersatzgeschwächten Betzdorfer hatten also auch ein wenig Pech, nachdem sie jedoch nur drei Tage zuvor durch Kasikcis Tor in der Nachspielzeit beim Auswärtssieg in Kölbingen einen „äußerst glücklichen Dreier“ eingefahren hatten (Rhein-Zeitung vom 11.4.22). Glück und Pech gleichen sich im Laufe der Saison eben aus.
Pech hatte der VfB Niederdreisbach indes am vergangenen Spieltag auch. Obwohl Niklas Bender wie schon gegen im Hinspiel gegen Betzdorf per Freistoß traf, reichte es wieder nicht für den ersten Sieg nach der Winterpause. Das Aluminium traf Niederdreisbach wiederholt, doch im Tornetz landete der Ball kein weiteres Mal. Hamms Trainer Voltz gab im Anschluss zu: „Der Punkt für uns ist glücklich“ (Rhein-Zeitung vom 11.4.222). Zählbares für die Tabellenposition bringen solche ehrlichen Worte allerdings nicht. So gilt es umso mehr, an Ostern in Betzdorf eine Überraschung zu landen. Das wäre auch ein schöner Erfolg für Christian Meyer, der an diesem Feiertag als vierter Spieler sein zweihundertstes Pflichtspiel für den VfB Niederdreisbach bestreiten wird.

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